Befruchtung
Die Befruchtung von Wein findet nach dessen Austrieb (Aufbrechen der Knospen) statt. Nahezu alle Vitis-Vinifera-Reben befruchten sich als zweigeschlechtliche Blüten selbst.
Ab dem Austrieb findet in den nächsten 45 bis 90 Tagen die Blüte statt. Das ist auf der nördlichen Erdhalbkugel die Zeit ab Mitte Mai bis etwa Ende Juni, südlich des Äquators etwa zwischen November und Dezember.
Die neuen Triebe sind nun gewachsen, an ihren Rispen sitzen jetzt die Blüten. Diese sind mit der Kalyptra (einem braunen Käppchen) verschlossen. Es springt auf und gibt dabei Stempel und Staubgefäße frei. Jetzt kann die Befruchtung erfolgen, indem männlicher Pollen am weiblichen, feuchten Fruchtknoten haften bleibt. Dieser Vorgang der Befruchtung kann durch heftige Winde oder Regen während der Blüte behindert werden. Die Befruchtung erreicht dann nicht alle Fruchtknoten, es kommt im Herbst zu Mindererträgen. Winzer nennen diese mangelnde Befruchtung das „Durchrieseln“ der Blüte. Eine Befruchtung durch Bestäuber wie Bienen und andere Insekten ist bei Weinreben möglich, aber nicht zwingend erforderlich.