Cool climate viticulture
Unter „cool climate viticulture“ versteht man den Weinbau in Gegenden, die kühlere Temperaturen als klassisch warme Weinbauregionen aufweisen, häufig verbunden mit Frost im Winter. Deutschland, die Schweiz, Österreich, die Champagne, das Tal der Loire, aber auch Teile der USA und Kanada zählen hierzu.
Der Winzer muss unter diesen Bedingungen einige Besonderheiten beachten. Zunächst sind besonders resistente Trauben besser für den Anbau geeignet. Diese müssen niedrigen Temperaturen und Frost widerstehen können und mit frühem Ausreifen oder spätem Austreiben der Triebe zurechtkommen. Hierzu zählen z.B. Riesling oder Chardonnay. Auch muss er darauf achten, dass Lagen vorhanden sind, die die Wärme speichern können und Feuchtigkeit, Wind und Regen müssen kontrolliert werden.
In den USA, aber auch in Australien, Argentinien oder Chile besteht eine Tendenz, möglicherweise auch wegen der zunehmenden Erderwärmung, den Weinbau in kühlere Regionen zu verlagern.
So wurde sogar 1996 das der kanadischen Brock University angegliederte Cool Climate Oenology and Viticulture Institute (CCOVI) gegründet.
Der Vorteil der Weine aus einem cool climate Weinbau ist, dass während des Sommers die Trauben reifen, aber aufgrund der kalten Nächte sehr gut ihre Säure beibehalten können. Gleiches gilt für die Ausprägung der Fruchtaromen, die durch die kühlen Nächte bewahrt werden. Im Gegensatz zu Weinen aus überhitzten Regionen haben Rebsäfte aus dem cool climate Weinbau häufig eine frischere Frucht und bessere Säure als Weine, die aufgrund von Hitzestress dumpf und überkonzentriert wirken können.