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Der Begriff „Kabinett“ bezeichnet die unterste der sechs Stufen für deutsche Prädikatsweine. Über den Kabinett-Weinen stehen – in aufsteigender Reihenfolge – die Spätlese, die Auslese, die Beerenauslese, die Trockenbeerenauslese und schließlich der Eiswein. Unter dem Kabinett gibt es zwei weitere Qualitätsstufen, nämlich absteigend: QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) und den Tafelwein.An ein Kabinett werden besondere Anforderungen gestellt. Er muss, je nach Anbaugebiet und Rebsorte, mindestens 73 Grad Oechsle Mostgewicht aufweisen. Ein Kabinett darf auch nicht mit Zucker versetzt werden (Chaptalisation). Da der Zuckergehalt bei einem Kabinett eher niedrig ist, handelt es sich zumeist um leichte Weine, mit niedrigerem Alkoholgehalt. Ein Kabinett muss zudem eine amtliche Prüfnummer erhalten. Kabinett-Weine sind gute Speisebegleiter, da sie aufgrund ihres eher feineren Körpers nicht Speisen aromatisch überdecken, sondern eher unterstützen.Der Ausdruck „Kabinett“ stammt im Übrigen wohl daher, dass der Weinkeller des Klosters Eberbach bereits im 1500 ein besonderes Kabinett für besonders gute Rebsäfte gehabt haben soll. Gleiches soll bei der hessischen Staatsdomäne der Fall gewesen sein.
Kaiserstuhl
Im Süden Badens ist das Weinanbaugebiet am Kaiserstuhl das drittgrößte in Deutschland. Es befindet sich an der Badischen Weinstraße. Mit 4.100 Hektar Fläche gilt es als größtes Anbaugebiet einer Region, das von namhaften Weingütern und bekannten Kellereien geprägt ist. Westlich von Freiburg in der Ebene des Oberrheins gelegen, leitet sich der Name des Anbaugebietes von einem erloschenen Vulkan ab.
Die markante Terrassenlage der Rebflächen am Kaiserstuhl bringt erlesene Weine hervor, die in Deutschland zu den besten Erzeugnissen zählen. Insbesondere die Mineralität von Burgunder und Spätburgunder überzeugt Weinkenner im Geschmack.
Als ein vollmundiges Produkt mit vielen Nuancen präsentiert sich der Grauburgunder. Die exzellente Qualität der Weine ist auf die Bodenbeschaffenheit aus Vulkangestein und Löß zurückzuführen. Zu dem bewirkt die Luftströmung der sogenannten Burgunder Pforte ein mediterranes Klima am Kaiserstuhl, das sich durch eine ausgewogene Niederschlagsmenge auszeichnet. Als eine der wärmsten Regionen Deutschlands weist Baden zudem viele Sonnenstunden auf, die der Reifung hochwertiger Trauben entgegenkommt.
Zu den bedeutendsten, lokalen Weinbauorten gehört Ihringen am Kaiserstuhl mit 560 Hektar Fläche. Hier erfreuen sich der Doktorgarten, sowie der Winklerberg und der Fohrenberg großer Aufmerksamkeit. Im Lebensraum von Orchidee, Teufelskralle, Smaragdeidechse, Bienenfresser und Gottesanbeterin gedeihen beliebte Rebsorten. Vorrangig angebaut werden traditionell Müller-Thurgau und Silvaner. In den vergangenen Jahren kamen Muskateller, Gewürztraminer, Riesling, Chardonnay, Kerner, Scheurebe, Ruländer und Weißherbst am Kaiserstuhl hinzu.
Kalabrien
De südlichste Region des italienischen Festlandes, ist nicht nur für ihre malerischen Küsten und kulinarischen Köstlichkeiten bekannt, sondern auch für ihre aufstrebende Weinproduktion. Die Weinregion Kalabrien erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung, der auf eine reiche Geschichte, eine Vielzahl von Weinsorten und die steigende Qualität der Weine zurückzuführen ist.
Die Geschichte des Weinbaus in Kalabrien reicht weit zurück, bis in die Antike. Die Griechen gründeten hier vor über 2.500 Jahren Kolonien und brachten den Weinbau mit. Sie kultivierten Weinreben entlang der ionischen und tyrrhenischen Küste, schätzten die fruchtbaren Böden und das mediterrane Klima. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Region verschiedene Einflüsse, von den Römern bis zu den Normannen, die den Weinanbau weiter förderten und verfeinerten.
Kalabrien ist für eine breite Palette von Weinen bekannt, die sowohl aus einheimischen als auch aus internationalen Rebsorten hergestellt werden. Hier sind einige der prominentesten Weine aus der Region:
Gaglioppo ist die berühmteste einheimische rote Rebsorte Kalabriens und bildet die Grundlage für den bekannten Rotwein Cirò. Die Weine aus Gaglioppo-Trauben sind kräftig, haben intensive Fruchtaromen, einen vollen Körper und eine angenehme Säure. Cirò gilt als einer der ältesten und traditionsreichsten Weine Italiens.
Magliocco ist eine weitere autochthone Rebsorte, die in Kalabrien vorkommt. Sie wird sowohl zur Herstellung von Rot- als auch von Roséweinen verwendet. Diese Weine sind körperreich und weisen Aromen von dunklen Beeren und Gewürzen auf.
Greco Bianco ist eine der meist angebauten weißen Rebsorten in Kalabrien und wird oft für die Produktion von Weißweinen verwendet. Diese Weine zeichnen sich durch ihre frische Säure, blumige Aromen und Noten von Zitrusfrüchten aus.
In den letzten Jahrzehnten hat Kalabrien erhebliche Fortschritte in Bezug auf die Qualität seiner Weine gemacht. Moderne Weinherstellungstechniken, strenge Qualitätskontrollen und das Streben nach Exzellenz haben dazu beigetragen, dass Kalabrien als ernstzunehmende Weinregion anerkannt wird. Immer mehr Weingüter setzen auf nachhaltige Anbaupraktiken und biologischen Weinbau, um die Qualität und Authentizität ihrer Produkte zu verbessern.
Die Weine aus Kalabrien haben sich auf dem internationalen Markt einen Namen gemacht und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie sind bekannt für ihren besonderen Charakter, ihre Komplexität und ihre Fähigkeit, das mediterrane Terroir auf einzigartige Weise widerzuspiegeln.
Kalifornien
Kalifornien ist das dominierende Weinbaugebiet der USA. Keine andere Region der Vereinigten Staaten besitzt ein höheres Renommée, bringt eine höhere Qualität hervor oder produziert eine größere Menge an Wein. Man geht von geschätzt 90 % der Weinproduktion des Landes aus, obschon in nahezu allen Bundesstaaten Wein angebaut wird.
Spätestens durch das berühmte Paris-Tasting, in dessen Rahmen bei einer Blindverkostung die kalifornischen Weine den namhaftesten Rotweinen Frankreichs den Rang abliefen, wurde den Weinen dieses Bundesstaates der Ritterschlag erteilt. Kalifornien teilt sich, ähnlich den Appellationen in Frankreich, in Unterregionen auf, die AVAs (American Viticultural Area) genannt werden. Die bekanntesten AVAs sind das Napa Valley, Sonoma, Mendocino oder Stags Leap.
Die Geschichte des kalifornischen Weinbaus beginnt im Jahre 1769, als der Franziskaner-Missionar Junípero Serra die erste Missionsstation, Mission San Diego de Alcala, errichtete. Um Messwein zu keltern, musste er einen Weinberg anlegen. Weitere Missionen und Rebberge folgten. Pater Serra gilt als der Vater des kalifornischen Weinbaus, wobei von ihm und seinen Nachfolgern zunächst fast ausschließlich die Rebsorte „Mission“, die wahrscheinlich aus Mexiko stammte, gepflanzt wurde.
Erst Mitte des 19.Jahrhunderts fand ein Austausch mit der alten Welt und den jeweiligen Rebsorten statt, so dass sich auch beispielsweise der Zinfandel und Muscat und etwas später der Chardonnay, letzterer durch den Deutschen Auswanderer Charles H. Wente, in Kalifornien etablieren konnten. Es war die Zeit der Gründung einiger großer Weingüter, wie Charles Krug, der 1861 den ersten kommerziellen Betrieb errichtete.
Leider geriet der Austausch mit Europa etwas zu intensiv, worüber sich insbesondere die Reblaus freute, mit den allseits bekannten Folgen. Während die Reblaus in Europa wütete, blühte der Weinbau in Kalifornien auf. Doch was die Reblaus für die Länder diesseits des Ozeans war, war schließlich die Prohibition in den USA. Sie dauerte von 1919 - 1933 und führte zu einer nahezu vollständigen Zerschlagung der Infrastruktur des Weinhandels und der Güter. Auch die Qualität der Reben, Trauben und Weine hatte stark gelitten. Bis in die 1960er Jahre wurde in den USA vielfach nur einfacher Tafelwein, ohne großen Anspruch, gekeltert.
Erst die jungen Winzer aus Kalifornien setzten mit frischen Ideen, einem hohen Qualitätsanspruch und dem Einsatz von neuester Technik die dringend erforderlichen Impulse zur Wiederbelebung des kalifornischen und damit amerikanischen Weinbaus.
Inzwischen gilt Wein aus Kalifornien, sei er weiß oder rot, als Spitzenprodukt und braucht keine Vergleiche scheuen.
Kaltgärung
Üblicherweise fängt Most an, bei einer Temperatur von 15 Grad binnen eines Zeitraums von 1-2 Tagen zu gären. Durch Vermehrung der Hefen würde die Temperatur immer weiter ansteigen - bis auf nahezu 30 Grad - wenn nicht zwischenzeitlich eine Kühlung des Mostes erfolgen würde. Würde man diese unterlassen, so würden die Aromen buchstäblich verbrennen.
Durch die Einführung der Edelstahltanks in den 1970-1980er Jahren konnte die Kontrolle der Temperatur wesentlich effizienter gestaltet werden. Es kann nahezu jede gewünschte Gärtemperatur erreicht werden indem die Tanks entweder mit Wasser von außen gekühlt werden oder durch doppelwandige Tanks mit Kühlschlangen.
Die neue Technik führte dazu, dass man begann, bei Weißwein mit deutlich niedrigeren Temperaturen zu experimentieren. Dieses nennt man Kaltgärung. Man vergärt bei 8-12 Grad, benötigt aber spezielle Hefen, die bei derartig niedriger Umgebungstemperatur noch arbeiten können. Eine weitere Voraussetzung für die Kaltgärung ist eine saubere Klärung des Mostes von allen Unreinheiten und Schwebstoffen. Dieses führt allerdings dazu, dass der Most durch die Klärung Pektine und andere Bestandteile verliert, die dem Wein das Volumen, Fett und Körper und gegebenenfalls die Sortentypizität nehmen.
Andererseits sind kaltgegärte Weine, aufgrund des deutlich länger andauernden Gärungsprozesses, klarer, reiner und frischer und damit eher passend als Sommerweine, als schwere Weißweine.
Kampanien
Eine der reizvollsten Weinregionen Süditaliens, ist ein Ort von beeindruckender Schönheit, reich an Geschichte und berühmt für seine hervorragenden Weine. Gelegen im Schatten des majestätischen Vesuvs und umgeben von einer malerischen Küstenlinie, bietet Kampanien eine reiche Vielfalt an Weinen, die mit einer langen Tradition und hervorragender Qualität einhergehen.
Die Weintradition in Kampanien reicht weit in die Antike zurück. Die alten Griechen, vor allem die Bewohner von Neapel, gaben der Weinproduktion in dieser Region einen entscheidenden Impuls. Sie pflanzten Weinreben in den fruchtbaren Vulkanböden und brachten neue Techniken für den Weinanbau und die Weinherstellung mit. Im Laufe der Geschichte haben auch die Römer, Byzantiner und Normannen ihren Beitrag zur Weinherstellung in Kampanien geleistet.
Kampanien ist stolz auf seine breite Palette von Weinen, sowohl aus einheimischen als auch aus internationalen Rebsorten. Hier sind einige der bemerkenswertesten Sorten:
Aglianico ist eine der herausragendsten autochthonen Rebsorten und gilt als "König des Südens". Sie wird hauptsächlich in den Weinregionen Taurasi und Taburno angebaut. Aglianico-Weine zeichnen sich durch ihre tiefe Farbe, kräftige Struktur und komplexe Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Tabak aus. Nach längerer Reifung entwickeln sie eine samtige Textur und ein bemerkenswertes Alterungspotenzial.
Greco di Tufo ist einer der bekanntesten Weißweine der Region. Er wird aus der Rebsorte Greco Bianco gewonnen und ist für seine lebendige Säure, blumigen Duft und Aromen von Zitrusfrüchten und Kräutern bekannt. Dieser Wein ist perfekt, um ihn jung zu trinken und passt gut zu Meeresfrüchten und Fischgerichten.
Falanghina ist eine weitere prominente weiße Rebsorte und erzeugt frische und aromatische Weine mit Noten von Pfirsich, Apfel und Blüten. Sie sind leicht zu trinken und eignen sich hervorragend als Aperitif oder zu leichten Vorspeisen.
Kampanien hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Weinproduktion gemacht, insbesondere im Hinblick auf die Qualität der Weine. Winzer setzen vermehrt auf nachhaltige Anbaumethoden, sorgfältige Traubenauswahl und moderne Weinbereitungstechniken, um Weine von höchster Qualität zu erzeugen. Dies hat dazu geführt, dass Kampanien in der internationalen Weinwelt an Ansehen gewonnen hat.
Die Weine aus Kampanien sind bekannt für ihre Finesse, Eleganz und die Fähigkeit, das einzigartige Terroir der Region widerzuspiegeln. Die Kombination aus reichen Vulkanböden, einem mediterranen Klima und der jahrhundertealten Weinbautradition verleiht den Weinen von Kampanien ihren charakteristischen Geschmack und ihre Qualität.
Kapsel
Die Kapsel auf dem Verschluss einer Weinflasche garantiert die Unversehrtheit des Inhalts und damit die Originalität des Weins. So dient sie als Schutz gegen Fälschungen, verlangsamt den Gasaustausch und schützt den Wein vor der Korkmotte.
Mit einer Kapsel aus Zinn sind praktisch alle wertvollen Weine versehen, die ab den 1990er Jahren abgefüllt wurden. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts löste Zinn das vorher verwendete Blei schrittweise ab, denn Blei ist toxisch. Die Kapsel aus den Metallen Blei oder Zinn hat praktisch keinen schädlichen Einfluss auf den Wein, hierüber forscht man schon seit den 1960er Jahren. Mindestens zehn Jahre lang geht kein Blei von der Kapsel in den Wein über, erst danach könnte (muss nicht!) diese Gefahr bestehen. Die Kontaminierung durch die Kapsel wäre dennoch so gering, dass sie weder gesundheitsgefährdend noch nachteilig für den Geschmack wäre. Dennoch verwendet man heutzutage lieber Zinn für die Kapsel eines teuren Weins.
Allerdings ist die Kapsel aus Zinn nicht billig, weshalb auch Aluminium zum Einsatz kommt. Dieses wirkt jedoch weniger wertig als Zinn und erzeugt zudem scharfe Kanten beim Öffnen, die eine Verletzungsgefahr bergen. Die meisten handelsüblichen Weine trugen in den letzten Jahren eine Kapsel aus PVC, Polyethylen oder PET. Diese günstigeren Verschluss-arten können bei Wärme platzen und bei Kälte rissig werden. Viele Winzer setzen daher zunehmend auf mit PVC verschweißtes Aluminium (sogenanntes Aluminium-Laminat).
Kapwein
Wie der Name es vermuten lässt, stammt der Kapwein tatsächlich vom Kap der Guten Hoffnung, also aus Südafrika. Weine aus Südafrika haben international einen sehr guten Ruf und begeistern mit einer enorm hohen Qualität. Und das, obwohl die Geschichte des Weinanbaus in Südafrika vergleichsweise jung ist. Denn es ist etwas mehr als 360 Jahre her, dass Jan van Riebeck mit dem Weinanbau in Kapstadt begann.
Das Klima in Südafrika ist ideal für den Weinanbau. Die Sommer sind heiß und trocken, leichte Brisen kühlen die Trauben und die Winter sind mild. So ist beinahe jeder Kapwein-Jahrgang mit einer hohen Wertung gesegnet.
Rot- und Weißweine, Muskat- und Süßweine aus Südafrika erfreuten sich schon an den europäischen Höfen des Mittelalters hoher Beliebtheit. Der berühmteste Kapwein, damals wie heute, ist wohl der Constantia Dessertwein. Aufgrund des ständig wachsenden Erfolges, der kontinuierlichen Förderung der Qualität und der Beliebtheit wird heute mehr Kapwein produziert, als Wein aus Griechenland und Österreich zusammen.
Kapwein ist ein Qualitätsmerkmal, denn nahezu jeder Wein, der den langen Weg von Südafrika in die heimischen Läden findet, ist außergewöhnlich. Das gilt für die Dessertweine ganz besonders, doch auch der weiße und rote Kapwein trifft den Geschmack ebenso wie Schaumweine aus Südafrika, die zum Teil in Flaschen gegoren werden.
Kellerbuch
Grundsätzlich muss jeder in Deutschland, der mit Trauben, Maische, Most oder Wein beruflich zu tun hat eine Weinbuchführung vorweisen. Jeder Winzer, jedes Weingut oder Händler von Trauben ist hierzu verpflichtet.
Das Kellerbuch spielt bei dieser Buchführung eine zentrale Rolle, erfasst es doch nahezu alle Vorgänge, die den Ankauf und Verkauf von Stoffen, die zur Weinherstellung notwendig sind, betreffen. Auch die Einzelheiten der Vinifizierung selbst werden im Kellerbuch festgehalten, also ob z.B. eine Anreicherung mit Zucker erfolgt, eine Entsäuerung, welche Weine verschnitten werden, bis hin zur Zahl der abgefüllten Flaschen.
Die gesetzliche Regelung zur Führung des Kellerbuches findet sich in § 7 der Wein-Überwachungsverordnung. Die Kontrolle der Weinbereitung durch die Pflicht zur Führung eines Kellerbuches ist außerordentlich umfangreich. Es würde daher zu weit führen, alle Einzelpunkte der Weinbuchführung an dieser Stelle darzustellen.
Ähnlich der Finanzbuchhaltung und Übermittlung der Daten an das Finanzamt auf elektronischem Wege erfolgt die Weinbuchführung heutzutage vielfach per Software. Diese muss allerdings amtlich hierfür zugelassen sein.
Kellermeister
Der Kellermeister, auch als Önologe bezeichnet, ist eine technische Fachkraft, die vom Winzer bei der Herstellung des Weins im Keller eingesetzt wird. Während der Winzer auch die Arbeit im Weinberg vornimmt, ist der Wirkungskreis des Kellermeisters, im französischen „maître de chai“ oder im englischen „winemaker“ genannt, meist auf den Vinifikationsprozess, nach der Ernte, beschränkt. Große Weingüter haben meist fest angestellte Kellermeister, andere ziehen den Kellermeister als externen Berater für die Weinbereitung hinzu.
Der Kellermeister überwacht die Produktion des Weines im Keller. Er nimmt also, soweit erforderlich, Einfluss auf die Selektion des Traubengutes, den Gärprozess und die einzusetzenden Hefen und schließlich auch die Art der Lagerung des Weines.
Ab den 1980er Jahren ist der Beruf des Kellermeisters mehr in den Mittelpunkt der Weinwelt gerückt, da ab dieser Zeit einige versierte Önologen durch ihre überzeugenden Fähigkeiten weltweit bekannt wurden. Darunter befanden und befinden sich unter anderem Michel Rolland, Stéphane Derenoncourt, Alberto Antonini und Carol Shelton.
Keltern
Der Begriff Keltern stammt vom Lateinischen Verb calcare, welches „treten“ bedeutet. Damit wird schon deutlich, wofür das Wort Keltern im eigentlichen Sinne steht: Nämlich das Auspressen des Mostes aus den Beeren, das früher häufig mit den Füßen erfolgte.
Das Keltern selbst kann mit einer Vielzahl von Techniken durchgeführt werden. Waren früher sogenannte Spindelkeltern im Einsatz, die den Druck mechanisch unter Verwendung einer Spindel erzeugten, so sind heute effiziente Druckluftmaschinen im Einsatz, die computergesteuert sehr präzise eingestellt werden können, um möglichst schonend zu pressen.
Mehr und mehr hat sich das Wort Keltern aber für die Weinerzeugung als solche eingebürgert. Gemeint ist damit also nicht mehr nur das Pressen selbst, sondern der gesamte Prozess der Weinherstellung.
Keulenflasche
Die Keulenflasche ist eine weit verbreitete Flaschenform, die aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes ihren Namen trägt. Sie erinnert in der Tat an eine Keule, da sie insgesamt langgestreckt ist, aber mit ausgeprägtem Flaschenbauch.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Weine oder andere Getränke werden in ihr abgefüllt: Rhein- und Moselweine, Tokajer, Weine der Provence und auch Portweine oder hochwertiges Mineralwasser.
Eine spezielle Form ist die sogenannte „Sachsenkeule“. Mit ihrer Hilfe sollten die sächsischen Weine des Elbtals in den 1990er Jahren eine eigene, besondere Identität erhalten. Sie konnte sich letztlich aber nicht entscheidend durchsetzen.
Kirchenfenster
Wenn man sein Weinglas schwenkt und dieses dabei mit dem Wein oberhalb des Spiegels benetzt, entstehen Schlieren. Diese werden auch als Kirchenfenster oder Tränen bezeichnet. Erstaunlicherweise steigen diese zunächst entgegen der Schwerkraft nach oben und sinken dann erst langsam wieder ab. Dieses liegt am sogenannten Marangoni-Effekt, der mit den Oberflächenspannungen von Flüssigkeiten zu tun hat. Eine genauere Erklärung hierzu finden Sie in unserem Blogbeitrag.
Wie die Kirchenfenster aussehen, ist abhängig vom Alkohol- und Zuckergehalt eines Weines. Eine Aussage zur Qualität oder dem Geschmack eines Rebsaftes kann durch das Erscheinungsbild der Tränen nicht getroffen werden, zumal auch weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Beschaffenheit des Glases, eine Rolle spielen können.
Ist der Alkoholgehalt niedrig, wirken die Tränen feiner und die Abstände zwischen ihnen sind breiter. Liegen die Tränen enger beieinander und sind die Kirchenfenster spitzer, spricht dieses für einen höheren Alkoholgehalt. Ein höherer Zuckergehalt des Weines verstärkt diesen Effekt noch.
Klar
Der Begriff „klar“ ist in der Weinsprache eine der wichtigsten Beschreibungen für das Aussehen und die Farbe eines Weines. Ist ein Wein „klar“, so erscheint er von guter Farbe und ist ohne Schlieren oder Trübungen. Andere Synonyme für „klar“ sind brilliant, blank, kristallklar oder auch transparent.
Ob ein Wein „klar“ ist, findet man am besten dadurch heraus, indem man das Weinglas vor eine Lichtquelle hebt und seine Farbqualität beurteilt.
Klären
Nach dem Ende der alkoholischen Gärung wird Wein üblicherweise geklärt. In ihm befinden sich noch nach Abschluss der Gärung vielerlei Schwebestoffe und andere unerwünschte Bestandteile, die vom Rebsaft separiert werden sollen. Namentlich handelt es sich dabei um grobe Hefereste, Teile von Schalen oder Stielen, Bakterien oder mitunter auch Fremdkörper. Der Kellermeister trennt diese dadurch, indem der Wein in ein anderes Behältnis, meist ein Fass, umgefüllt wird und die unliebsamen Reste als Bodensatz im vorherigen Gefäß verbleiben.
Hierbei gibt es große Unterschiede, nicht nur bei der Weißwein und Rotwein Klärung, sondern auch innerhalb der Sorten. Bei manchen Weißweinen ist es sogar ausdrücklich gewünscht, dass beim Wein zunächst noch feine Hefen verbleiben oder man zögert die Klärung zeitlich heraus, da der Kontakt mit der Feinhefe zu einer erheblichen Geschmacksverbesserung führen kann.
Einfachere Weine werden in diesem Zustand auch filtriert, was zwar einen reineren Rebsaft ergibt, aber geschmackliche Einbußen erbringt.
Zu unterscheiden ist hiervon die Schönung des Weines. Geschönt wird mit Gelatine, Hühnereiweiß oder tonhaltigen Mineralerden. Dieses erfolgt meist zum Abschluss der Kellerarbeit.
Klärung
Die Klärung oder Schönung des Weins soll vorhandene Trübstoffe eliminieren, der Wein wird also klar. Auch Kristalle, Metalle aus Weinbehandlungsmitteln, Proteine, Spritzmittelrückstände und bestimmte Gerbstoffe entfernt die Klärung.
Bei Weinen mit sehr hoher Qualität erfolgt die traditionelle Klärung mit Eischnee (geschlagenes Eiweiß). Für einen Hektoliter Wein genügt ein einziges Ei. Zu viel Eiweiß führt zu einer schärferen Klärung, die nicht unbedingt erwünscht ist, denn ein Wein darf in einem geringen Maß Trübstoffe aufweisen. Daher verlangt die gekonnte Klärung profunde Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Der Eischnee nimmt die gelösten Trübstoffe elektrostatisch auf. Für die Klärung bei der heimischen Weinherstellung können auch Milch, Margarine oder Casein genügen. Für Rotweine mit vielen Tanninen (Gerbstoffen) kommt Gelatine zum Einsatz.
Weitere Klärverfahren sind die Blauschönung zur Entfernung von Metallen wie Eisen, Kupfer oder Zink, das Dekantieren (Klärung durch Schwerkraft, die Teilchen setzen sich langsam unten ab), der Einsatz von Zentrifugen oder Separatoren, die Filtration mit Kieselgur, Asbest, Zellulose, Bentonit oder Perlit sowie enzymatische Verfahren. Wichtig bei jedem Verfahren ist die Abwägung seines Umfangs, weil das Verfahren selbst auch den Geschmack des Weins beeinflussen kann. Auch aus diesem Grund lassen Kenner und Winzer selbst bei sehr hochwertigem Wein eine gewisse Trübung zu.
Klassifizierung von 1855
Die Klassifizierung von 1855 ist die sogenannte Bordeaux-Klassifizierung. Im Jahr 1855 klassifizierte man die Médoc-Châteaux (Weingüter im Médoc) für die Pariser Weltausstellung.
Hintergrund der Klassifizierung von 1855 war der Wunsch, Bordeaux-Weine hinsichtlich ihrer Güte und Qualität besser unterscheiden zu können. Das Grand Cru Classé sollte für bekannte und teure Châteaux im Médoc gelten. Man wählte als Referenz den durchschnittlichen Marktpreis der letzten 100 Jahre für eine bestimmte Sorte. Es entstand daraufhin die sehr präzise Klassifizierung von 1855, die bis heute (2017) nur einmal - im Jahr 1973 - geändert wurde. Damals stieg das Château Mouton-Rothschild vom Deuxième Cru zum Premier Cru auf. Der damalige Landwirtschaftsminister Jacques Chirac unterzeichnete das entsprechende Dekret.
Nach der Klassifizierung von 1855 sind die Châteaux im Médoc den Grand Cru Classé oder den Cru Bourgeois zuzuordnen. Es kann Änderungen beim Verkauf des Weingutes geben, die Klassifizierung von 1855 ist an den Besitz gebunden. Wenn ein Cru-Classé-Weingut eine Cru-Bourgeois-Rebfläche erwirbt, wird diese zum "Classé" - und umgekehrt. Heute gehören zur Klassifizierung von 1855 im Médoc 61 Weingüter und im Sauternes 27 Weingüter. Experten und Weingenießer schätzen die Klassifizierung von 1855 als ausgezeichneten Qualitätsausweis für wirklich gute Bordeaux-Weine.
Klima
Das Klima ist einer der Haupt-Einflussfaktoren bei der Herstellung von Wein.
Weinreben gedeihen nicht in jeder Umgebung. Sie benötigen ein gemäßigt warmes Klima, wie es beispielsweise im Mittelmeerraum vorkommt (sog. mediterranes Klima). Dort sind die Sommer heiß mit vielen Sonnenstunden und die Winter sind eher mild und feucht. Doch nicht nur in Europa, zwischen dem 40. und 50. Breitengrad gibt es diese Bedingungen, derartige Zonen finden sich auch in Amerika und auf der südlichen Erdhalbkugel zwischen dem 30. und 40. Breitengrad.
Deutschland weist im Mittel eine Sonnenstundenanzahl von jährlich etwa 1300 Stunden auf, was eigentlich für den Weinbau zu wenig ist. Man geht davon aus, dass eine Stundenzahl von etwa mindestens 1600 - maximal 2500 ideal ist, um ausreichend Sonne für die Reben zu erhalten.
Auch sollte der Niederschlag zur Versorgung der Rebe mit Wasser zwar ausreichend, aber nicht zu hoch sein, da Feuchtigkeit die Anfälligkeit für Krankheiten und die Schädlingsbildung begünstigt.
Durch die Klimaveränderung des Planeten verschieben sich die Klimazonen; einst ideale Lagen leiden zunehmend unter zu großer Hitze, Dürre oder Extremwetterlagen. Dies führt dazu, dass sich der Weinbau mehr in die früher eigentlich zu kühlen Gebiete verlagert, die dadurch heute besser für die Herstellung von Wein geeignet sind. Deutschland könnte in dieser Hinsicht einer der Profiteure des Klimawandels werden.
Kork
Wenn es um Wein geht und von Kork gesprochen wird, handelt es sich entweder um das Verschluss-Material oder um einen kaum zu kontrollierenden Weinfehler, der als Korknote bzw. Korkgeschmack ca. 3 % der weltweiten Weinproduktion betrifft.
Der Korken gehörte schon in der Antike zu den favorisierten Verschlüssen für Amphoren, Krüge und Flaschen. Denn Kork ist hydrophob, was bedeutet, dass er Flüssigkeiten abweist. Darüber hinaus ist das Naturmaterial atmungsaktiv, besonders elastisch und nur schlecht brennbar. Außerdem ist Kork ein schlechter Wärmeleiter. Gewonnen wird Kork aus der südeuropäischen Korkeiche, und dem asiatischen Amur-Korkbaum. Der größte Korkproduzent weltweit ist Portugal.
Um Kork zu gewinnen, werden große Stücke Rinde von der Korkeiche geschält, was dem Baum nicht schadet. Danach muss die Rinde trocknen, bevor maschinell Korken aus ihr herausgestanzt werden. Sie werden, ebenfalls unter Mithilfe spezieller Maschinen, in die Flaschen gedrückt und lassen den Wein atmen, ohne dass er verdunstet. Je kleiner die Poren des Korken sind, desto hochwertiger ist der Verschluss. Dennoch sind größere Einschlüsse kein Ausschlusskriterium für Weinkorken. Die Reste der Rindenstücke werden klein gemahlen und ebenfalls zu Korken verarbeitet.
Korken
Nach wie vor sind etwa 80% der Weinflaschen mit Korken versehen. Der Korken ist damit immer noch der dominierende Verschluss für Weinflaschen, wenn auch mit rückläufiger Tendenz.Schon bei den alten Griechen und Ägyptern wurden Weinamphoren mit Korkpfropfen verschlossen, um diese beim Transport vor dem Auslaufen zu schützen. Richtig durchsetzen konnte sich der Korken allerdings erst zu Anfang des 18.Jahrhunderts bei der Champagnerherstellung und anschließend auch beim Wein.Der Korken wird aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber) hergestellt, die im Mittelmeerraum heimisch ist. Hauptproduzent ist Portugal. Die Produktion ist aufwändig. Im Schnitt vergehen 40 Lebensjahre einer Korkeiche, bis erstmals geerntet werden kann. Ein Hektar Korkeichenwald ergibt lediglich etwa 150 kg Kork.Wird der Korken mit sogenannten Hohlmessern aus der Rinde geschnitten, so wird dieser als Naturkorken bezeichnet, der allgemein als qualitativ hochwertiger und langlebiger angesehen wird, als der sogenannte Presskorken. Dieser wird aus kleinen, verklebten Korkstückchen unter hohem Druck gepresst. Häufig sind bei exklusiveren Weinen die Korken beschriftet, dem sog. Korkbrand. Durch den Korken können unter Umständen Fehltöne und Weinfehler in den Wein eingebracht werden. Beim „Korkschmecker“ handelt es sich um die Substanz 2,4,6-Trichloranisol, abgekürzt TCA. Ein solcher Wein, der korkt, schmeckt muffig. Der Fehler kann sehr gering wirken, oder den Wein komplett ungenießbar machen.Da Kork ein Naturprodukt ist, kann der Wein durch ihn hindurch „atmen“. Dieses ist als Reifungsprozess bei guten Weinen gewünscht. Letztlich führt diese Oxydation allerdings dazu, dass der Wein zu Essig wird.Als Alternative zum Korken haben sich in den letzten Jahren Schraubverschlüsse, aber auch Glas- oder Kunststoffkorken entwickelt. Dieses vor allem vor dem Hintergrund, dass die natürlichen Ressourcen des Korks begrenzt sind und die Produktion kaum mehr dem Bedarf gerecht wird.
Korkgeschmack
Kaum ein Weinfehler ist so bekannt und so unangenehm wie Korkgeschmack. Dabei rührt das Empfinden gar nicht vom Korken selbst her, sondern von einer darin enthaltenen Substanz - dem Fungizid 2,4,6-Trichloranisol oder kurz TCA.
Experten gehen davon aus, dass zwischen 2 und 10 Prozent aller per Kork-Pfropfen verschlossenen Weine betroffen sind. Ein eventueller Befall ist nicht immer festzustellen, denn der typische Korkgeschmack erreicht unterschiedliche Intensität. Er reicht von einer kaum wahrnehmbaren Note bis zu einem penetrant beißenden Aroma, das jede/-r bemerkt.
Darüber hinaus riecht von TCA befallener Wein unangenehm muffig und fällt dadurch deutlich eher auf als durch den eigentlichen Korkgeschmack.
Koscherer Wein
Koscherer Wein spielt bei jüdischen Festen eine bedeutende Rolle. Er wird nicht nur am Sabbat genossen, sondern auch zu vielen weiteren Anlässen serviert. Bei der Herstellung dieser Weinspezialität müssen strenge Vorschriften beachtet werden. Die Reben, aus denen koscherer Wein gewonnen wird, sollen mindestens vier Jahre alt sein. Auf der Rebfläche dürfen keine weiteren Pflanzen angebaut werden. Mischkulturen sind somit streng verboten. Die Pflege der Weinberge muss von orthodoxen Juden übernommen werden. Im siebenten Jahr erfolgt keine Ernte.
Hygienevorschriften sind im Judentum besonders wichtig und müssen genau eingehalten werden. Koscherer Wein darf nur in Maschinen verarbeitet werden, die vor ihrer Benutzung mit heißem Wasser gereinigt wurden. Auch die verwendeten Weinfässer müssen vor ihrer Verwendung gründlich mit Wasser gespült werden. Weiterhin dürfen alle verwendeten Werkzeuge, Gefäße und Materialien während der Weinerzeugung ausschließlich für die Herstellung von koscherem Wein benutzt werden.
Der Einsatz von Enzymen oder Bakterien ist strikt untersagt. Wildhefen bringen die Fermentation in Gang. Die Vinifikation darf ausschließlich von Personen durchgeführt werden, die den Sabbat ehren. Die letzte Regel besagt, dass ein Prozent des erzeugten Weines an bedürftige Menschen abgegeben werden soll. Koscherer Wein ist für Vegetarier und Veganer geeignet, da er keine tierischen Inhaltsstoffe enthält.
Kreuzung von Rebsorten
Eine Kreuzung kann im Weinbau eine natürliche Zufallskreuzung oder eine bewusste Kreuzung sein. Dies geschieht in erster Linie, um die Qualität einer Rebsorte zu verbessern. Der Zweck dieser Züchtungsmethode ist die Veränderung der Weinrebe auf genetischer Ebene. Rebsorten werden gekreuzt, um den Ertrag zu steigern, was nicht immer gelingt, oder um die Rebsorte resistenter gegenüber Schädlingen und Witterungsverhältnissen zu machen.
Gerade die Steigerung der Resistenzen war in der zweiten Hälfte des 19. Jh. die treibende Kraft hinter der Entwicklung unterschiedlicher Kreuzungsmethoden. Damals erlebten die europäischen Weinbaugebiete die heftigste Reblausinvasion aller Zeiten.
Die heute gängige Methode der Rebsortenkreuzung zeichnet sich durch die geschlechtliche Vermehrung aus mindestens zwei unterschiedlichen Sorten aus. Das Ergebnis sind Neuzüchtungen, sogenannte Mischlingssorten oder Hybride. Die Muttersorte ist die Weinrebe, an der die gezüchteten Beeren heranreifen. Die Vatersorte liefert die Pollen für ihre Befruchtung. Üblicherweise wird bei der Herkunftsangabe von Mischlingssorten die Muttersorte vor der Vatersorte aufgelistet. Seit einigen Jahren wird die Abstammung der Rebsorten aber auch standardmäßig durch DNA-Tests ermittelt. Kreuzungen aus Rebsorten der gleichen Spezies nennt man intraspezifisch, Kreuzungen zwischen unterschiedlichen Gattungen heißen intergenerisch.
Küfer
Küfer ist ein traditioneller Handwerksberuf. Die Bezeichnung stammt von den hölzernen Gefäßen, die durch den Küfer hergestellt werden. In manchen Gegenden werden andere Begriffe verwendet, abhängig vom regionalen Wort für Holzgefäße: Böttcher, Büttner, Schäffler oder Fassbinder. Im Zusammenhang mit der Weinherstellung gab es im Zeitraum zwischen 1952 und 1982 außerdem die Berufsbezeichnung Weinhandelsküfer, zwischen 1982 und 2013 die Berufsbezeichnung Weinküfer. Beide stehen für Fachkräfte, die für alle Arbeitsabläufe rund um die Weinherstellung im Weinkeller verantwortlich sind. Die aktuelle Bezeichnung für diesen Beruf lautet Weintechnologe.
Die Hauptaufgabengebiete des Küfers sind die Herstellung, die Instandhaltung und die Reparatur von Holzfässern. Hierzu ist eine genaue Kenntnis der geeigneten Holzsorten und präzises Arbeiten erforderlich. Weinfässer werden bevorzugt aus europäischem oder amerikanischem Eichenholz hergestellt. Der Küfer schneidet die ausgewählten, gealterten Eichenplanken zu Dauben zurecht. Danach ordnet er sie innerhalb eines Metallreifens an. Durch weitere Reifen und die Bearbeitung mit Feuchtigkeit und Hitze biegen sich die Holzdauben zur typischen Fassform. Vor der Auslieferung wird das Fass auf Dichtigkeit überprüft und mit Böden sowie einem Hahn versehen.
Das handwerkliche Können des Küfers wird vor allem für die Herstellung gehobener Weine benötigt, die in großen Holzfässern ausgebaut werden. Diese traditionelle Art, Wein reifen zu lassen, ist immer noch aktuell, denn bestimmte Aromen lassen sich nicht durch die Reifung in neutralen Edelstahltanks erzeugen. Das Holzfass erlaubt ein gewisses Maß an Luftkontakt und gibt zudem bestimmte Aromastoffe an den reifenden Wein ab. Für den beliebten Barrique-Ausbau stellen Küfer relativ kleine Eichenholzfässer mit 225 Litern Fassungsvermögen her.
Kunstwein
Kunstweine oder auch Imitationsweine sind nicht nach traditionellen Herstellungsmethoden vinifizierte Rebsäfte, sondern sind – daher der Name – künstlich produziert. Sie können mit oder ohne einen Gärungsprozess gefertigt werden, unter Einsatz von künstlichen Aromastoffen oder werden aus Mostkonzentrat, Früchten oder Rückständen der Weinbereitung, wie Trester, bereitet. In manchen Fällen werden zur Aromagewinnung auch Enzyme aus Schimmelpilzen verwendet.Seit dem 01.01.2006 sind Kunstweine, die häufig aus den USA, Australien oder Neuseeland stammen, in der EU zugelassen. Grundlage war hierfür das Weinhandelsabkommen zwischen den USA und der EU, in dessen Rahmen auch der Einsatz von Holz-Chips legitimiert wurde.Nicht erlaubt in der EU sind aber nach wie vor Weine, die mithilfe des sog. „Spinning Cone Column-Verfahrens“ gewonnen werden. Dabei handelt es sich um „echte“ Weine, die durch den Einsatz einer Zentrifuge in ihre Bestandteile zerlegt werden und anschließend, unter Verwendung weiterer Stoffe, wie z.B. künstlichen Aromen wieder neu zusammengesetzt werden, um deren Geschmack zu optimieren.