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Unter Magnum versteht man bei Wein und Champagner eine Großflasche mit 1,5 Litern Fassungsvermögen.
Sie beinhaltet also das Doppelte einer Normalflasche (0,75 Liter) und ist die unterste Stufe der Großflaschen. Die Magnum kommt im Vergleich zu den noch größeren Flaschenformaten vergleichsweise häufig vor. Bereits die Doppelmagnum mit 3,0 Litern Inhalt ist schon wesentlich seltener.
Der Vorteil einer Magnum oder der weiteren Großflaschen ist – neben einem gewissen Prestige-Faktor – darin zu sehen, dass der Wein in größeren Flaschen länger reifen kann und wesentlich lagerungsfähiger ist.
Maipo
Das Maipo Tal ist sicherlich die renommierteste Weinbauregion Chiles. Auf rund 10.000 Hektar Rebfläche entstehen hier vorwiegend Rotweine, die es in allen Facetten und Qualitätsstufen gibt, produziert von Boutique-Weingütern bis hin zu riesigen Produzenten.
Den Namen verdankt das Anbaugebiet dem Fluss Maipo und dieser wiederum dem Vulkan, in dessen Nähe er entspringt. Das Gebiet des Maipo Valleys erstreckt sich südlich der Hauptstadt Santiago bis hinunter nach San Francisco de Mostazal und wird im Osten durch die Anden begrenzt, sowie im Westen durch das Küstengebirge.
Schon im 16. Jahrhundert wurde hier durch spanische Eroberer Wein angebaut. Das Maipo Valley ist tendenziell recht warm und der kühlende Einfluss des Meeres hält sich durch das vorgelagerte Gebirge sehr in Grenzen. Dies kommt dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot entgegen, die ein wärmeres Klima eher begrüßen als weiße Sorten. Dennoch bieten die Höhenlage dieser Region und die Tatsache, dass es hier viele unterschiedliche Bereiche mit eigenem Mikroklima gibt und es nachts abkühlt, auch ein gutes Potential für frische Weißweine mit schöner Säure.
Bekannte Weingüter dieser Region sind Vina Maipo, Almaviva, Concha y Toro, Haras de Pirque und Santa Rita.
Maische
Nach der Lese der Beeren und ihrer Selektion folgt das Maischen.
Dabei werden die Beerenhäute durch Traubenmühlen oder Pressen geöffnet, der Saft tritt aus und die festen und flüssigen Bestandteile der Traube vermengen sich. Der entstehende dickflüssige Brei, bestehend aus Beerenhäuten, Kernen, z.T. den Stielen (beim Rotwein), Saft und dem Fruchtfleisch wird als Maische bzw. Traubenmaische bezeichnet.
Die Standzeit der Maische, während der sich Aromen, Phenole und andere Substanzen aus den festen Bestandteilen lösen und in den Saft übergehen sollen, unterscheidet sich je nach dem zu produzierenden Wein ganz erheblich.
Wird Weißwein oftmals nur wenige Stunden auf der Maische gelassen, ist dieser Prozess bei der Rotweinherstellung wesentlich Zeit intensiver.
Der Vorgang kann hier mehrere Tage dauern. So wird gerne bei hochwertigen Rotweinen die sogenannte Kaltmazeration durchgeführt, wobei die Maische heruntergekühlt wird, um das Einsetzen der Gärung zu verzögern. Hierdurch sollen sich, aufgrund des längeren zeitlichen Kontaktes der Bestandteile, besonders die Fruchtaromen besser extrahieren lassen können.
Nach dem Maischen folgt als nächster Schritt die Gärung, die entweder durch die Zugabe von Hefen erfolgt, oder durch die natürlichen Hefen der Umgebung eingeleitet wird.
Maischeerhitzung
Die Maischeerhitzung, auch als Thermovinifikation bezeichnet, ist ein Verfahren, bei dem die Maische auf ca. 60-80 Grad Celsius erhitzt wird. Die Zellen der Beerenhaut werden hierdurch zerstört, was zu einer schnellen Freisetzung der Farbstoffe der Beere führt. Man erlangt also in kurzer Zeit sehr farbintensive Weine, wobei durch diese „Turbo-Methode“ nicht die Tannine in entsprechender Stärke extrahiert werden.Man erhält also Weine von dunkler Farbe, die aber keine besondere geschmackliche Tiefe aufweisen. Hochwertige Weine werden üblicherweise nicht diesem Prozedere unterzogen.Die Maischeerhitzung ist aber auch eine Vorgehensweise, um unfreiwillig von Botrytis befallenes Traubenmaterial noch vinifizieren zu können, bei dem ein längerer Maischekontakt vermieden werden soll.Ist die Maischeerhitzung zu lange durchgeführt worden, führt dieses zu Weinen mit einem marmeladigen Geschmack, oder sogar einem Kochton.
Maischegärung
Soll Rotwein fermentiert werden, kommt die sogenannte Maischegärung zum Einsatz. Bei dieser wird das Fruchtfleisch zunächst vom Traubengerüst getrennt und anschließend leicht angequetscht. Dieser Vorgang wird Maischen genannt. Die Maische wird in offenen Behältern aus Holz oder Stahl vergoren. Der natürliche Prozess der Gärung beginnt bereits kurze Zeit später, in dem kleine Bläschen aus der Maische aufsteigen.
Maischestandzeit
Die Maischestandzeit ist die Zeitspanne, die der Traubenmost vor oder auch nach der Gärung auf der Maische liegen bleibt, um eine optimale Extraktion von Tanninen, Farbstoffen und Aromastoffen zu erlangen. Hierzu gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Verfahren, die hauptsächlich bei der Rotweinherstellung, zum Teil aber auch bei der Weißweinproduktion eingesetzt werden.
Bei Weißweinen sind diese Verfahren in der Regel wesentlich kürzer, sie dauern von wenigen Stunden bis max. wenigen Tagen. Rotwein dagegen bleibt oftmals bis zu einem Monat auf der Maische, was zu farb- und geschmacksintensiven Weinen führt.
Malbec
Malbec
Malbec ist eine alte, aus Frankreich stammende rote Rebsorte. Aber: Auch wenn der Malbec seine Ursprünge in Frankreich hat, entfallen heute mehr als 70 Prozent der weltweiten Anbaufläche von etwa 34.000 Hektar auf Argentinien. Die Erfolgsgeschichte von Malbec in dem südamerikanischen Land hat viele Gründe. Um nur einige zu nennen: Die Rebsorte treibt früh aus und ist deshalb besonders vom Spätfrost im Frühjahr bedroht – ein wesentlicher Grund, warum Malbec in Frankreich nie zu einem wirklichen Schwergewicht wurde.
In Mendoza hingegen, dem Hauptanbaugebiet in Argentinien, ist das Klima trocken und sonnig. Die von karger Trockensteppe geprägte Landschaft, die im Westen von den Anden dominiert wird, liegt etwa auf der gleichen Breite wie Marrakesch. Spätfrost droht hier also nicht, genauso wenig wie die Gefahr des Verrieselns. Dabei handelt es sich um eine Befruchtungsstörung, durch die es unter anderem zur Kleinbeerigkeit kommt. Niederschläge oder zu niedrige Temperaturen können die Ursache für die Verrieselung sein – Malbec gilt als besonders anfällig. Im warm-heißen Klima Mendozas allerdings ist die Gefahr gebannt.
Vor diesen Hintergründen ist es kaum verwunderlich, dass die Kombination Argentinien und Malbec ideal ist und von vielen Weinkennern überschwänglich gelobt wird.
Malbec-Rotweine sind mit ihrem tiefen Rubinrot beeindruckend farbintensiv. Den Genießer erwarten Düfte von reifen roten Früchten. Die tanninreichen Weine haben eine fruchtige Würze und häufig Noten von Lakritz und Tabak. Probieren Sie den Malbec von Alta Vista – wenn Sie auf den Geschmack kommen möchten.
Malolaktische Gärung
Die malolaktische Gärung, auch als biologischer Säureabbau bezeichnet, ist ein zweites Gärverfahren bei der Rotweinherstellung. Dabei wird die im Wein vorhandene Apfelsäure (lateinisch: Malum = Apfel) in die wesentlich wohlschmeckendere Milchsäure umgewandelt. Sie dient der Harmonisierung des Geschmacks des Rotweins. Die malolaktische Gärung ist ein Standard-Verfahren bei Rotweinen und wird dort nahezu immer durchgeführt; bei Weißweinen ist dies anders.
Im Rotwein ist von Natur aus Apfelsäure vorhanden, die sehr adstringierend und im wahrsten Sinne des Wortes unangenehm säuerlich schmecken kann. Ist im Weißwein eine gute Säure willkommen, um die Frische und Lebendigkeit des Rebsaftes zu bewahren, ist diese im Rotwein meist unerwünscht. Hier kommen nun die Milchsäurebakterien ins Spiel. Sie spalten die Apfelsäuremoleküle und wandeln sie in Milchsäure um, wodurch der Säuregehalt im Wein sinkt. Der Wein wird cremiger, weicher und voller.
Diese Gärung wird also nicht von Hefen ausgelöst, sondern von Bakterien, hauptsächlich dem Laktobazillus Oenococcus oeni, aber auch von anderen Bakterien, die ganz natürlich in der Umwelt vorhanden sind. Sie können aber auch zur besseren Steuerung und Kontrolle in Pulverform zugesetzt werden.
Die „Malo“ setzt erst ab etwa 20 Grad ein, da die Bakterien ab dieser Temperatur aktiv werden. Um dieses Wärmeniveau zu erreichen, wird vielerorts der Keller beheizt. Die Gärung, also der Apfelsäureabbau, dauert etwa 2-3 Wochen. Sie stabilisiert den Rotwein, er kann nicht mehr in der Flasche nachgären.
Malvasia
Malvasia - Wein der Könige
Die Malvasia Traube ist wandelbar. So wandelbar, dass bereits der Begriff Malvasia für Weine und die hierfür verwandten Trauben kaum definiert werden kann. Rotwein, Weißwein, süß, trocken, bitte sehr: Malvasia liefert es.
Denn Malvasia ist der Oberbegriff für eine nahezu unüberschaubare Vielzahl von Trauben und Weinen aus Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und vielen anderen europäischen Ländern. Dabei sind fast immer weiße und rote Varianten möglich. In Frankreich heißt die Traube Malvoisie, im Deutschsprachigen Raum wird der Frührote Veltliner gerne als Malvasier bezeichnet.
Ursprünglich aus Kleinasien stammend, wurde die Rebe in der Antike über Kreta in den Mittelmeerraum verbreitet. Sie war beliebt bei den Königshäusern, die sie als restsüße, körperreiche und gehaltvolle Weine schätzten.
Die Bandbreite der Malvasia ist enorm; sie wird im Chianti verwendet, ebenso im Rioja, man stellt Likörweine mit ihr her, die auf Lanzarote ebenso kultiviert werden wie auf Madeira.
Die weißen Varianten sind oft goldgelb, schmecken nach Honig, Nuß, Kräutern und Früchten, wie Maracuja oder Mandarinen. Sie passen zu allen Desserts, Fisch oder Curry-Gerichten. Die roten Rebsäfte sind charakterstarke, würzige Weine, mit Kirsch und Pflaumenaromen. Sie mögen die Kombination mit Geflügel, rotem Fleisch und vielen anderen herzhaften Gerichten.
Margaux
Margaux ist eine Appellation in Bordeaux, am linken Ufer der Garonne, gelegen auf der Halbinsel Médoc. Sie ist die südlichste der im Médoc befindlichen Appellationen und gilt, neben Pauillac, als die Renommierteste. Margaux wird auch bezeichnet als vignoble le plus célèbre du monde, bekanntestes Weinbaugebiet der Welt. Es enthält, von allen im Jahre 1855 klassifizierten Appellationen, die meisten eingestuften Gewächse, nämlich 21. Darunter befindlich ist auch Château Margaux, welcher als einer, wenn nicht der beste Wein der Welt, gilt.Seit 1954 AOC, umfasst die Appellation 1500 Hektar und ist damit die größte der sechs Gemeindeappellationen des Médoc. Die Ortschaft Margaux selbst hat etwa 1500 Einwohner. Bis zum 01.01.2017 war Margaux eine eigenständige Gemeinde. Ab diesem Datum schloss sich Margaux mit Cantenac zur neuen Gemeinde Margaux-Cantenac zusammen; Margaux ist nun Ortsteil dieser neu gegründeten Gemeinde.Margaux liegt an der Garonne und verfügt über ein Terroir mit sechs Kiesebenen und kargem lehmig-sandigen Boden, welcher prägend für die Weine ist. Dominierend, wie fast überall am linken Ufer, ist hier der Cabernet Sauvignon, dessen Juniorpartner der Merlot ist. Die Assemblage wird oft ergänzt durch etwas Cabernet Franc oder Petit Verdot.Margaux-Weine gelten als die eher femininen Exemplare des Bordeaux`s, mit viel verführerischem Parfum, großer Eleganz, Komplexität und wunderschöner Frucht und sind dennoch in guten Jahren auch kraftvoll und haben eine hohe Lebensdauer.Im Ort selbst befindet sich eine große Anzahl wunderschöner Châteaus, von denen man die meisten nach entsprechender Voranmeldung besichtigen und eine Weinverkostung machen kann.
Marie-Jeanne
Unter „Marie-Jeanne“ versteht man eine Flaschengröße mit 2,25 Litern Inhalt.
Sie wurde bis etwa 1970 für die Abfüllung von Bordeaux-Weinen verwendet. Derartige Flaschen sind heute eine Rarität.
Da sie das Volumen von drei Standard-0,75 Liter Flaschen hatte, wurde sie auch in Anlehnung an die Magnum-Flasche „Tregnum“ genannt.
Marsala
Der Likörwein Marsala stammt aus der gleichnamigen Stadt an der Küste Siziliens. Marsala zeichnet sich oft durch eine charakteristisch süße Note aus. Diese wird erreicht, indem der Wein gespritet wird. Durch das Hinzufügen von Alkohol wird dabei der natürliche Gärprozess und damit die Umwandlung von Zucker in Alkohol gestoppt. So liegt der Alkoholgehalt eines Marsala typischerweise zwischen 17 und 22 %. Bei Bedarf wird der Marsala zusätzlich mit eingedicktem Most gesüßt.
Es gibt jedoch auch trockene Varianten des Weines. Marsala aus weißen Trauben ist in den Farbgebungen oro (goldfarben) und ambra (bernsteinfarben) erhältlich. Bei Weinen im Farbton rubino (rubin) sind 30 % der verarbeiteten Trauben rot.
Zur Reifung wird der Marsala in Fässern aus Eichen- oder Kirschholz gelagert. Je nach Reifezeit unterscheidet man dabei Fine (1 Jahr), Superiore (2 Jahre), Superiore Riserva (4 Jahre), Solera (5 Jahre) und Stravecchio oder Riserva (10 Jahre). Die charakteristischen Weine mit den warmen Aromen werden gerne als Dessertweine serviert.
Master of Wine
Der „Master of wine“ gilt in der Weinwelt als renommierteste und exklusivste Ausbildung, die man erlangen kann. Bis 2015 haben es nur insgesamt 340 Kandidaten geschafft, diesen Titel zu bekommen, der seit dem Jahre 1953 vergeben wird. Die Prüfungen gelten als extrem anspruchsvoll, so dass nur etwa 30% der Prüflinge bestehen.
Vergeben wird der Titel vom Institute of Masters of Wine (IMW) in London, eine non-profit-Organisation, die ursprünglich gegründet wurde, um den im britischen Weinhandel tätigen Personen eine bessere Qualifikation durch eine fachliche Zusatzausbildung zu verschaffen.
Mäuseln
Mäuseln ist ein eher selten erscheinender Weinfehler, der allerdings äußerst unangenehm und nicht zu beseitigen ist. Der Wein hat einen an Ammoniak oder Mäuse-Urin erinnernden Ton, woraus sich der Name ableitet. Der Fehlton tritt im Abgang des Weins auf. Betroffen sind häufig Jungweine mit Restzucker, warm vergorene Weine oder Weine aus sehr heißen Jahrgängen.
Die Ursachen für das Mäuseln sind noch nicht vollständig geklärt; man vermutet allerdings Milchsäure-Bakterien oder die Hefe Brettanomyces als Auslöser. Das Mäuseln wird häufig mit dem Weinfehler Hefeböckser verwechselt. Mäuseln tritt nicht selten im Verbund mit dem Weinfehler „Pferdeschweiß“ auf, der auf dieselben Ursachen zurückzuführen ist.
Mazeration
Mit Mazeration bezeichnet man bei der Rotweinherstellung das Extrahieren von Farbe, Frucht und Gerbstoffen aus der Traube. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „macerare“, was übersetzt „Einweichen“ bedeutet, ab. Es handelt sich um einen rein physikalischen Vorgang, bei dem keinerlei chemische Reaktionen ablaufen.
Die Mazeration kann bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden. Der Normalfall ist die sogenannte Hülsenmaischung, die bei Zimmertemperatur durchgeführt wird. Wird die Mazeration bei niedrigeren Temperaturen (zwischen 5 bis 10 Grad Celsius) vorgenommen, spricht man von einer Kaltmazeration. Ziel der Kaltmazeration ist es, durch die niedrigeren Temperaturen ein schonenderes Auslaugen der gewünschten Stoffe zu erreichen, um diese möglichst vollständig zu erhalten.
Die Mazeration findet vor der Gärung statt. Die Gärung selbst setzt chemische Prozesse in Bewegung, diese sind ein neuer Abschnitt des Vinifikationsverfahrens, wobei die Übergänge fließend sind.
MCC (Südafrika)
Der Begriff MCC bezeichnet das in Südafrika angewandte Herstellungsverfahren für Schaumweine nach der Champagner-Methode. Die Méthode cap classique - kurz MCC genannt - wird fast ausschließlich für Schaumweine aus den Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir verwendet. Bei dieser traditionellen Flaschengärung nach Vorbild der französischen Champagnerherstellung (méthode champenoise) wird bereits vergorener Wein (Stillwein) mit Zucker und Hefe versetzt in eine Flasche gefüllt und mit einem Korken verschlossen. Die danach entstehende zweite Gärung setzt Kohlendioxid frei, das sich in der Flasche sammelt und beim Öffnen den Schaumaufbau bildet. Mit MCC gekennzeichnete Schaumweine aus Südafrika stehen für hochwertige Qualität. Die Bezeichnung wurde im Jahr 1992 eingeführt.
Médoc
Das Médoc liegt im Südwesten von Frankreich und ist mit einer Länge von 80 km eine der bekanntesten Weinbauregionen der Welt. Auf der dreieckförmigen Halbinsel, die zur Region Bordeaux gehört und im Westen an den Nordatlantik grenzt, herrschen ideale Bedingungen für den Weinanbau.
In einem milden Klima und auf kargen, sandigen Erdböden wachsen hier beispielsweise die bekannten Rebsorten Merlot und Cabernet Sauvignon.
Die Fläche der Weinberge im Médoc beträgt ca. 5300 Hektar, wobei die Region in einen Nord- und Südteil unterteilt wird. Im Nordteil, der die eigentliche Appellation Médoc bildet, wird nur ungefähr ein Drittel der Gesamtproduktion des Médoc erzeugt. Der Südteil der französischen Weinregion wird Haut-Médoc genannt, wo berühmte klassifizierte Grand Cru-Gewächse und prestigereiche Kommunal-Appellationen heranwachsen.
Die Rotweine aus dieser Region gelten unter Weinkennern als außerordentlich gut. Insbesondere der Cabernet Sauvignon, der verstärkt im südlichen Haut-Médoc angebaut wird, beeindruckt mit intensiven Aromen, einem komplexen Bukett und einer guten Ausgewogenheit.
Médoc-Marathon
Der Médoc-Marathon, auch bezeichnet als der längste Marathonlauf der Welt, findet jährlich auf der Halbinsel, nördlich von Bordeaux, statt.
Die Besonderheiten dieses Laufes, der am ersten Samstag des Septembers in Pauillac startet, sind zum einen, dass die Teilnehmer verkleidet in Kostümen die Strecke von 42,195 km zu bewältigen versuchen. Von Rittern, Star-Wars Filmfiguren und Tierkostümen bis hin zu Karnevalsverkleidungen oder Asterix und Obelix ist hier alles vorzufinden; ein "zu verrückt" gibt es bei diesem Lauf nicht.
Zum anderen führt die Strecke über eine Vielzahl von Weingütern, die die Läufer nicht nur mit isotonischen Flüssigkeiten versorgen, sondern auch mit ihren Rebsäften.
Dies hat zur Konsequenz, dass die Athleten nicht nur mit zunehmender Zeit immer lustiger werden, sondern sich auch der Marathon dadurch verlängert, in dem nicht mehr jeder Teilnehmer in der Lage ist, strikt gerade aus zu laufen.
Mehltau
Der echte Mehltau ist eine Pflanzenkrankheit der Weinrebe, die durch Schlauchpilze als Erreger hervorgerufen wird. Der echte Mehltau wird auch als Oidium oder Äscherich bezeichnet. Neben dem falschen Mehltau und der Reblaus zählt er zu den Hauptkrankheiten im Weinbau. Er stammt, wie die Reblaus, aus Nordamerika und wurde erstmals 1845 in Europa festgestellt. Amerikanische Rebsorten sind weitgehend gegen den Befall resistent. Der Pilz ist ein Ektoparasit und ernährt sich vom pflanzlichen Gewebe der Rebe. Er wächst auf der Pflanzenoberfläche und entzieht der Rebe die Nährstoffe. Befallene Beeren können später im Wein unangenehme Geschmacksnoten wie Schimmel oder einen muffigen Ton hervorrufen.
Den echten Mehltau erkennt man durch weiße, spinnwebartige Geflechte auf den grünen Teilen der Rebe. Er ist ein Schönwetterpilz, d.h., er wächst im Gegensatz zu den meisten anderen Pilzarten auch bei trockenem Wetter.
Der falsche Mehltau hingegen wird durch Eipilze als Erreger hervorgerufen und gedeiht vor allem unter feuchteren Klimabedingungen. Er stammt ebenfalls aus Nordamerika und wurde 1878 nach Europa eingeschleppt. Ein Blattbefall lässt sich an Aufhellungen an der Blattoberseite erkennen, die „Ölflecken“ genannt werden. Der falsche Mehltau dringt tiefer in die Pflanze und die Beere ein und trocknet die Beere aus. Die Beerenhaut wird dabei lederartig.
Gegen beide Schädlingsbefall-Arten setzt man Fungizide zur Bekämpfung ein; ohne diese drohen hohe Ernteausfälle. Vielfach werden im Weinbau kupferhaltige Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen aufgetragen. Die Wirksamkeit von Kupfer entdeckte der französische Botaniker Pierre-Marie Alexis Millardet im Jahre 1882 zufällig. Er entwickelte gegen den falschen Mehltau die sogenannte „Bordeauxbrühe“. Diese gilt als das erste erfolgreiche Fungizid.
Melchior
Die Melchior ist eine Flaschengröße mit einem Fassungsvermögen von 18 Litern. Damit entspricht ihr Inhalt dem 24fachen einer Normalflasche von 0,75 Litern. Eine andere Bezeichnung für diese Größe ist auch Goliath.
Weinflaschen in derartigen Großformaten kommen im Vergleich zur Normal- oder Magnumflasche sehr selten vor.
Merlot
Merlot
Merlot ist eine Rotwein-Rebsorte. Sie stammt ursprünglich vermutlich aus Frankreich aus der Gegend um Bordeaux. Bis heute ist sie neben Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Malbec und Petit Verdot eine der sechs Rebsorten, die für Rotweine im Bordeaux verwendet werden dürfen. Sie ergibt fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine, die nach wenigen Jahren der Lagerung genussreif sind. Dies ist wohl auch der Grund für ihre jetzige Popularität.
In den Cuvées machen sich bereits Minderheitsanteile Merlot vorteilhaft
bemerkbar: die Weine werden früher zugänglich, möglicherweise jedoch unter Einbußen bei der Langzeit-Haltbarkeit. In der Alterung (mittel bis gut) kann ein Merlot gewinnen und weicher werden, oft jedoch verfliegen die Fruchtaromen und Kräuteraromen drängen in den Vordergrund.
Die Bezeichnung Merlot kommt vom französischen Wort merle (deutsch Amsel) und soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Der Name kann aber auch eine Anspielung auf die schöne schwarzblaue Färbung der Beeren sein.
Der Merlot ist auch unter den folgenden Synonymen bekannt: Alicante noir, Bégney, Bidalhe, Bigney, Bigney Rouge, Bioney, Black Alicante, Bordeleza belcha, Crabutet, Crabutet noir, Crabutet noir merlau, Higney, Higney rouge, Langon, Lecchumskij, Médoc Noir, Merlau, Merlaut, Merlaut noir, Merle Petite, Merlô, Merlot Noir, Merlot black, Merlot blauer, Merlot nero, Merlott, Merlou, Odzalesi, Petit Merle, Picard, Plan medre, Plant du Médoc, Plant Médoc, Saint-Macaire, Sème de la Canau, Sème Dou Flube, Semilhoum rouge, Semilhoun rouge, Sémillon rouge, Vini ticinesi, Vitraille.
Im Film Sideways spielt der Merlot eine kleine Nebenrolle. Der Lehrer und Weinliebhaber Miles (Paul Giamatti) und sein bester Freund Jack unternehmen eine gemeinsame Reise in die Weingebiete Kaliforniens. Auf den Vorschlag, einen Merlot zu trinken, antwortet er No Merlot!. Seiner Meinung nach sei die Rebsorte eine Traube von weniger guter Geschmacksprägung und er bevorzuge Pinot Noir.
Met
Met, auch Honigwein genannt, hat eigentlich nichts mit Wein zu tun. Es ist eines der ältesten alkoholischen Getränke in der Geschichte der Menschheit und noch deutlich älter als die Herstellung von Wein aus Trauben.
Met ist ein alkoholisches Getränk aus Honig und Wasser, welches unter Zugabe von Reinzuchthefen vergoren wird. Früher wurde Met allerdings durch spontane Gärung erzeugt. Met wird heiß oder kalt getrunken und das Wasser kann durch Fruchtsäfte, häufig Apfelsaft, ersetzt werden. Auch werden bei manchen Met-Sorten Gewürze hinzugegeben, um den Geschmack zu verfeinern.
Es gibt auch den sog. „falschen“ Met. Hierbei handelt es sich um mit Honig verkochten Wein, der einen ähnlichen Geschmack wie gegorener Met aufweist.
Methode champenoise
"Der Begriff Methode champenoise ist der französische Ausdruck für die klassische Flaschengärung, die auch als Champagnermethode bezeichnet wird. Dieses Verfahren ist für die Herstellung von Cava, Crémant und Champagner zwingend vorgeschrieben, aber auch in Deutschland werden die hochwertigen Schaumweine, insbesondere Winzersekt, immer häufiger nach der Methode champenoise erzeugt.
Bei der klassischen Flaschengärung findet die zweite Gärung direkt in der Sektflasche statt. Der Sektgrundwein wird hierfür mit Hefe und Zucker versetzt und in die Flasche gefüllt. Die Sektflasche wird wahlweise mit einem Bidule, einem zylinderförmigen Töpfchen aus Kunststoff oder einem Kronkorken verschlossen. Während der alkoholischen Gärung verwandeln die Hefen den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Sobald die Mindestlagerzeit abgelaufen ist, wird die Hefe durch manuelles oder automatisches Abrütteln in den Flaschenhals befördert. Anschließend wird der Sekt vom entstandenen Hefepfropfen befreit, ohne die Flasche zu verlassen. Dieser Vorgang wird als Degorieren bezeichnet. Da beim Degorieren immer etwas Schaumwein verloren geht, wird die Sektflasche anschließend mit der Dosage aufgefüllt. Die Dosage ist eine Mischung aus Zuckersirup und Wein und hilft den Süßegrad des Sekts zu bestimmen. Auf die Dosage wird bei Schaumweinen mit den Zusatz pas dosé und brut nature verzichtet. Diese weisen dadurch einen Restzuckeranteil von weniger als 3 g/l auf."
Methusalem
Die Methusalem ist eine Flaschengröße mit einem Fassungsvermögen von 6 Litern. Damit entspricht ihr Inhalt dem 8fachen einer Normalflasche von 0,75 Litern.
Die Bezeichnung Methusalem wird für 6 Liter-Flaschen allerdings nur im Burgund oder für Champagnerflaschen verwendet. In Bordeaux wird die 6 Liter-Flasche Imperiale genannt.
Weinflaschen in derartigen Großformaten sind im Vergleich zur Normal- oder Magnumflasche sehr selten.
Nach der Bibel wurde Methusalem 969 Jahre alt und ist der älteste erwähnte Mensch überhaupt.
Michael Broadbent
Michael Broadbent, geb. am 02.05.1927 in Yorkshire, England, ist einer der renommiertesten Weinkritiker der Welt.
Nachdem er eine Ausbildung zum Weinhändler machte, absolvierte er 1960 den „Master of Wine“. Ab Mitte der 1960er Jahre leitete er beim Auktionshaus Christie´s in London die Weinabteilung.
Broadbent schrieb in den Weinfachzeitschriften Vinum und Decanter und referierte rund um die Welt zum Thema alte und rare Weine und leitete entsprechende Verkostungen.
Sein Spezialgebiet ist der Bereich der gereiften und seltenen Weinschätze. Auch sein berühmtestes Buch, „Große Weine“ („Notizen aus 50 Jahren zu Weinen aus drei Jahrhunderten“), beschäftigt sich mit diesem Thema, insbesondere Bordeaux-Weinen.
Die Bücher basieren dabei häufig auf den von ihm geschriebenen Notizen, die er bei den Verkostungen fertigt.
Michel Bettane
Michel Bettane, geboren 1952 in Washington D.C., USA, ist einer der führenden Weinkritiker und Fachbuchautoren für Wein in Frankreich.
Bis zum Jahre 2004 war er zusammen mit Thierry Desseauve der Chef-Weinkritiker der La Revue du Vin de France, des renommiertesten französischen Weinmagazins. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit den neuen Besitzern des Magazins verließ er dieses zusammen mit Desseauve 2004, um mit ihm zusammen seine Buchpublikationen „Le Classement des Meilleurs Vins de France“ und seine eigene Webseite zu starten.
Michel Bettane schreibt auch Berichte und Kritiken im Decanter, The World of Fine Wine und in der Le Monde. Von ihm stammt im Übrigen die Bezeichnung „Vin de Garage“ und „Garagistes“ für deren Erzeuger.
Mikroklima
Das Mikroklima, oft auch als Ortsklima bezeichnet, spielt im Weinbau eine wesentliche Rolle und beschreibt jene klimatischen Bedingungen, die in Bodennähe und bis zu zwei Metern Höhe herrschen. Es setzt sich zusammen aus der Temperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit, dem Wind, dem Niederschlag, der Sonneneinstrahlung und deren Zusammenspiel.
Im Gegensatz zum Makroklima können beim Mikroklima insbesondere Luftfeuchtigkeit und Temperatur stark variieren. Dies geschieht, weil es in Bodennähe weniger Luftbewegung gibt, aber stärkere Temperaturschwankungen vorkommen. Beim Weinanbau hat somit jeder Weinberg ein eigenes Ortsklima. Zusätzlich beeinflusst wird das Mikroklima des Weinbergs durch unterschiedliche Böden, verschiedene Lagen und andersartigen Pflanzenbewuchs. Des Weiteren kann der Winzer das sehr instabile Ortsklima bereits durch minimale Eingriffe verändern.
Der Wein erhält durch das Mikroklima seinen Charakter, weshalb kein Wein wie der andere schmeckt. Die lokalen Bedingungen sind für die Textur, die Aromen und die Gesamtqualität des Weines ebenso von Bedeutung wie der Boden, auf dem die Weinreben wachsen und die Vinifikation in Weinberg und Weinkeller.
Milchsäure
Die Milchsäure ist eine organische Säure. Ihren Namen erhielt sie durch ihre Entdeckung in saurer Milch. Sie kommt natürlich aber auch in vielen anderen Substanzen vor, unter anderem in Blut und Schweiß.
In der Lebensmittelindustrie wird Milchsäure vor allem verwendet, um Lebensmittel haltbar zu machen, wie das bei Sauermilch oder Sauerkraut geschieht. Auch Süßwaren werden häufig mit Milchsäure versetzt.
In der Weinbeere kommt Milchsäure nicht natürlich vor. Sie entsteht erst durch Einwirkung bestimmter Bakterien bei der Umwandlung von Zucker und Apfelsäure. Winzer nennen diesen Prozess malolaktische Gärung. Dieser Vorgang ist erwünscht, da Milchsäure wesentlich milder ist als Apfelsäure. Sie verleiht dem Wein zusätzlich mehr Komplexität, kann bei Weißweinen aber zum Verlust der Fruchtigkeit führen. Eine fehlerhafte Durchführung des Säureabbaus kann zur unerwünschten Trübung des Weins führen.
Nebenprodukte der malolaktischen Gärung sind Kohlensäure aber auch Histamin. Um eine zu hohe Konzentration von Histamin zu verhindern, kann der Wein mit Zugabe von Schwefeldioxid stabilisiert werden.
Im Weißwein ist Milchsäure in der Regel unerwünscht, während gute Rotweine einen wesentlichen Gehalt davon aufweisen können.
Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine sogenannte Verbraucherinformation, die in Form eines nach EU-Recht vorgeschriebenen Kennzeichnungselements bei vorverpackten Lebensmitteln zwingend vorgeschrieben ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum, meist ist das Lebensmittel auch nach dem Datum noch verzehrbar. Dies wurde und wird jedoch häufig missverstanden und führte zu einer eingehenden Diskussion im Zusammenhang mit der Entsorgung eigentlich noch genießbarer Lebensmittel.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel bei sachgerechter Lagerung, vor allem in Bezug auf die Temperatur, ohne Geschmacks- oder Qualitätseinbußen, noch konsumierbar ist.
Alkoholische Getränke mit einem Wert von 10% Alkoholgehalt und mehr brauchen keine Kennzeichnung mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, da Alkohol ein Konservierungsmittel ist. Ein solches Datum zu setzen, wäre bei Weinen oder Spirituosen auch nicht sinnvoll, da manche Weine erst nach mehreren Jahren oder sogar Jahrzehnten trinkreif sind und es dann für eine ganze Weile auch noch bleiben. Bei Spirituosen würde dies keinen Sinn ergeben, da diese sich, aufgrund des oft sehr hohen Alkoholgehaltes von 40% und mehr, nicht mehr in der Flasche verändern, bzw. nur sehr gering, und theoretisch unbegrenzt haltbar sind.
Mineralität
Unter Mineralität oder mineralischen Geschmackseindrücken versteht man Begriffe aus dem Bereich der Weinsensorik, insbesondere beim Weißwein. Diese werden dann als solche bezeichnet, wenn sich Noten von Stein, Kreide, Kalk oder auch Salz in ihnen erschmecken lassen.
Mineralische Noten werden gerne denjenigen Weinen zugeschrieben, die auch auf Böden mit hohem Mineralgehalt angebaut werden, also z.B. Schiefer-, Feuerstein-, Kalk- oder Granitböden.
Allerdings ist hoch umstritten, ob diese Geschmackseindrücke wirklich auf den Untergrund des Weins zurückzuführen sind, da Minerale selbst keinerlei schmeckbare Aromen aufweisen und nicht gesichert ist, dass Minerale aus dem Boden dergestalt in die Trauben übergehen, so dass diese letztlich wirklich wahrgenommen werden.
Auch andere Ursachen können für einen mineralischen Eindruck verantwortlich sein, wie z.B. Phenole oder der Charakter der Rebsorte selbst, im Zusammenspiel mit dem gesamten Terroir, also auch dem Wetter, der Sonneneinstrahlung, etc., und nicht nur dem Boden selbst.
Mittelrhein
Das Weinbaugebiet Mittelrhein bezeichnet den Bereich, der im Süden in Höhe des sog. Rheinknies bei Bingen beginnt und sich im Norden bis Bonn erstreckt. Mit nur rund 500 Hektar Anbaufläche ist es zwar die zweitkleinste Weinbauregion in Deutschland, bietet aber aufgrund der steilen Felslagen, den Burgen und der Lorelei eine märchenhafte Kulisse für alle Weinliebhaber.
Die Römer brachten den Weinbau auch in dieses Gebiet, mit einem gemäßigten Klima. Am Mittelrhein sind vor allem Schiefer- und Grauwackeverwitterungsböden vorhanden, die, ebenso wie der Rhein, einen idealen Wärmespeicher darstellen. Weiter nördlich sind die Böden vulkanischen Ursprungs.
Der Riesling ist mit nahezu 70 % der bestockten Fläche die beherrschende Rebe. Ansonsten spielt bei den weißen Reben nur noch der Müller-Thurgau mit etwa 5,5 % eine Rolle. Bei den Roten führt der Spätburgunder mit 9 % vor dem Dornfelder mit rund 3 %. Alles in allem ist dieses Weinbaugebiet jedoch fest in der Hand weißer Rebsorten.
Die Rieslinge des Mittelrheins liegen geschmacklich zwischen denen des Rheingaus und der Mosel. Sie verfügen über eine herausragende Frucht und Mineralität, zeigen aber auch eine knackige Säure, wie sie an der Mosel zu finden ist.
Moscato
Moscato
Aus der Moscato werden nicht nur mit Hilfe des Moscato d’Asti der berühmte süße Schaumwein Asti Spumante hergestellt, sie ist auch wichtiger Bestandteil des Tokajers oder der Constantia-Weine aus Südafrika. Rund um den Globus, von Portugal bis Ungarn, von Argentinien bis Algerien werden mit der Moscato Süß- und Dessertweine vinifiziert.
Ebenso werden aus Moscato feine Rebsäfte gewonnen, die sich durch ihre Ausgewogenheit, Frucht und durch ausgeprägte Muskataromen auszeichnen.
Die Moscato kannten schon die alten Römer. Sie ist allerdings noch älteren Ursprungs. Vermutlich aus Kleinasien stammend, brachten die Griechen die Traube nach Südeuropa. In Mitteleuropa ist die Traube etwa seit dem zwölften Jahrhundert bekannt, wobei sie keine hohen Ansprüche an den Boden stellt, jedoch an das Klima. Sie benötigt warme Lagen und mag keine Kälte oder Feuchtigkeit, sonst neigt sie u.a. zur Fäulnis. Dieses sind die Hauptgründe dafür, dass die Verbreitung dieser Traube in Deutschland noch sehr begrenzt ist.
Sortenreine Moscato-Weine sind bekannt für ihre Honig- und Orangennoten oder Anklänge von Pfirsich und Äpfeln. Ihre leichte Würzigkeit, sowie häufig auch eine Restsüße, machen sie, gekühlt getrunken, zu idealen Sommerweinen.
Die süßeren Exemplare sind hervorragende Begleiter von Obst-Desserts, Eis oder Käseplatten. Da viele der Moscato-Weine keine besonders hohe Alkoholkonzentration aufweisen, serviert man diese auch gerne als Aperitif mit dem besonderen Etwas.
Mosel
Die Mosel, eine der berühmtesten Weinregionen Deutschlands, ist für ihre malerischen Weinberge, steilen Hänge und herausragenden Riesling-Weine weltweit bekannt. Gelegen im Westen Deutschlands, entlang des gleichnamigen Flusses, ist diese Region reich an Geschichte und Tradition des Weinbaus.
Die Geschichte des Weinbaus an der Mosel reicht über 2.000 Jahre zurück. Schon in der Römerzeit wurde hier Wein angebaut, und die Römer spielten eine entscheidende Rolle bei der Einführung von Weinreben und Weinbautechniken in dieser Region. Der Weinbau blühte während des Mittelalters und wurde von den Mönchen in den Klöstern der Region weiter gefördert und perfektioniert.
Während des 19. Jahrhunderts erlebte die Mosel eine Hochzeit des Weinbaus, mit einer steigenden Nachfrage nach den berühmten Riesling-Weinen. Auch heute noch ist die Mosel für ihre Riesling-Tradition weltbekannt. Dieser ist die bedeutendste und meistangebaute Rebsorte in der Region. Die klimatischen Bedingungen, geprägt durch den Fluss Mosel und die steilen, sonnenexponierten Hänge, schaffen optimale Voraussetzungen für den Anbau von Riesling-Trauben. Die Trauben profitieren von den mineralischen Böden und dem einzigartigen Mikroklima.
Neben Riesling werden in der Mosel auch andere Rebsorten wie Müller-Thurgau, Elbling, Spätburgunder, Dornfelder und Weißburgunder angebaut. Jedoch steht der Riesling im Mittelpunkt der Weinproduktion und ist das Aushängeschild der Region.
Die Weine der Mosel sind für ihre außergewöhnliche Qualität, Eleganz und Finesse bekannt. Der Riesling, mit seinem charakteristischen Säurespiel und den komplexen Aromen von Zitrusfrüchten, Steinobst, Mineralien und Blüten, ist weltweit geschätzt. Die kühlen Nächte und milden Tage entlang der Mosel tragen dazu bei, dass die Trauben langsam reifen und ein außergewöhnliches Aromaprofil entwickeln. Die Winzer an der Mosel legen großen Wert auf Handarbeit im Weinberg und setzen auf traditionelle Methoden im Weinbau. Sie nutzen terrassierte Weinberge, um optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten, und betonen eine schonende Weinbereitung, um die feinen Aromen der Trauben zu bewahren.
Die Moselweine zeichnen sich durch ihre Eleganz, Lebendigkeit und Vielfalt aus. Von trocken über halbtrocken bis hin zu edelsüßen Spätlesen und Auslesen bietet die Region eine breite Palette von Geschmacksrichtungen. Die süßen Rieslinge, wie beispielsweise die Beerenauslese und Trockenbeerenauslese, gehören zu den besten Süßweinen der Welt.
Insgesamt ist die Mosel ein Weinparadies für Liebhaber von Riesling und Qualität. Die einzigartigen Terroirs und das handwerkliche Können der Winzer machen die Mosel zu einer der renommiertesten Weinregionen Deutschlands und darüber hinaus.
Mosel-Saar-Ruwer
„Mosel-Saar-Ruwer“ war bis 2007 eine Gebietsbezeichnung, die durch das Weingesetz von 1909 erstmals eingeführt worden war. Gemäß § 3 Absatz 1 Nr. 6 Weingesetz ist seit Herbst 2007 nur noch die Bezeichnung „Mosel“ auf den Etiketten erlaubt. Dieses soll die Marke „Mosel“ stärken, indem es die Weine der Region unter einem einheitlicheren Namen zusammenfasst der auch für internationale Kundschaft einprägsamer ist. Das Deutsche Weingesetz wurde dementsprechend auf Wunsch der Mosel-Winzer geändert.
Most
Als Most, abgeleitet vom lateinischen Mustum, bezeichnet man den aus der Traube durch Pressen, Mahlen oder Quetschen gewonnen Saft, bei dem die Gärung noch nicht eingesetzt hat. Es handelt sich also um den ersten, unbehandelten Saft nach dem Pressen der Beeren.
In Süddeutschland hingegen wird als Most üblicherweise der Saft bezeichnet, bei dem die Gärung bereits begonnen hat; gleiches gilt für Teile der Schweiz und Österreich.
Die restlichen Bestandteile, die nach dem Pressen der Maische übrig bleiben - hierbei handelt es sich vorwiegend um Kerne, Stiele und Schalen - werden als Trester oder Treber bezeichnet.
Mostwaage
Die Mostwaage, auch bekannt als Oechsle-Waage, ist eine Senk- oder Spindelwaage mit besonderer Skaleneinteilung. Sie wird hauptsächlich in Deutschland, der Schweiz und in Luxemburg bei der Weinherstellung eingesetzt, um das Mostgewicht zu bestimmen. Verwendung findet die Mostwaage allerdings auch bei der Saft- und Obstweinherstellung aus anderen Früchten.
Bereits seit mehr als 300 Jahren kommen Senkwaagen bei der Qualitätsbestimmung zum Einsatz, doch erst in den 1820er Jahren versah Ferdinand Oechsle die Waage zur Messung von Zucker- und Extraktgehalt des Mostes mit einer praktischen Skala. Seine Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Zucker mehr Gewicht als Wasser hat. Bei der Gradeinteilung ging Oechsle vom spezifischen Wassergewicht aus. Besitzt der Most also das Gewicht 1,050, zeigt die Mostwaage 50 Grad Oechsle an. Als Nullpunkt verwendet die Oechsle-Waage die Wasserdichte bei +20°C. Weicht die Mosttemperatur dieser Referenztemperatur ab, wird der angezeigte Wert korrigiert. Bei einer Mostwaage mit integriertem Thermometer wird dieser korrigierte Wert direkt angezeigt.
Mit der Oechslewaage kann anhand des Zuckergehalts der Maische der voraussichtliche Alkoholgehalt im Most abgeschätzt werden, bevor die Gärung eingeleitet wird. Des Weiteren kann mithilfe der Mostwaage der Gärverlauf sowie der Endvergärungsgrad bestimmt und kontrolliert werden. Bei einer Zuckerung lässt sich zudem die für das gewünschte Resultat erforderliche Menge des Zuckers ermitteln.
Moulis
Moulis ist eine Appellation am linken Ufer der Gironde, gelegen auf der Halbinsel Médoc. Mit 607 Hektar Anbaufläche ist sie die kleinste der sechs Appellationen. Schon die Römer betrieben hier in kleinerem Umfang Weinbau, wobei der landwirtschaftliche Getreideanbau aber bis in die Neuzeit noch dominierte. Der Name Moulis ist im Übrigen auf die Vielzahl der früher vorhandenen Wind- und Wassermühlen zurückzuführen.Die Appellation Moulis spielte, neben ihrer Nachbargemeinde Listrac, immer eine eher untergeordnete Rolle im Reigen der klassischen Weinbauregionen des Bordelais. Sie hatte eine wechselvolle Geschichte, die nicht zuletzt dazu führte, dass die Weine aus Moulis im Rahmen der Klassifikation von 1855 nicht berücksichtigt wurden.Inzwischen hat sich dies jedoch geändert, und der Ruf der Weine dieser Region, eher bäuerlich und robust zu sein, ist lang passé. Nunmehr ähneln die Weine aus Moulis häufig ihren Vettern aus Margaux und Saint-Julien und so namhafte Châteaux wie Chasse-Spleen, Poujeaux oder Maucaillou haben einen exzellenten Klang bei Weinkennern. Die Weine aus dieser Appellation sind indes preislich noch sehr erschwinglich und verkörpern ihrem Wesen nach durchaus in repräsentativer Weise die Weinbaukunst des Médoc.Moulis besteht zum Teil aus Kies- und Sandkuppen, die das beste Terroir der Gegend darstellen. Das Zentrum von Moulis wird gebildet durch lehmig-kalkhaltige Böden, die vom Merlot bevorzugt werden. Generell ist hier in den Assemblagen der Weine mehr Merlot vertreten als in den anderen Appellationen des Médoc. Ansonsten findet sich hier die übliche Verteilung von Cabernet Sauvignon, Petit Verdot und Cabernet Franc.Die Weine sind typische Vertreter des Bordeaux-Stils, mit schöner Frucht, Eleganz und guter Lagerfähigkeit, haben in ihrer Jugend aber mehr Appeal als die Rebsäfte aus den anderen Gebieten des Médoc und sind daher früher trinkreif.
Mourvèdre
Mourvèdre
Mourvèdre ist eine klassische Rebsorte, deren Ursprung in Spanien liegt. Benannt wurde sie nach dem Ort Murviedro, in der Nähe von Valencia.
In Spanien, wo sie Monastrell genannt wird, ist diese rote Traube weit verbreitet, sie wird aber auch in Südfrankreich angebaut und kommt u.a. in Kalifornien, Australien und Südafrika vor.
Mourvèdre ist ein beliebter Cuvée-Partner, da die Traube Farbe, Struktur und geschmackliche Fülle vermittelt. Sie ist wesentlicher Bestandteil von Châteauneuf-du-Pape-Weinen; in Spanien ist sie im Team mit Tempranillo die führende Sorte.
In Frankreich setzte die Reblauskatastrophe der weiten Verbreitung dieser Rebsorte ein jähes Ende; da Mourvèdre empfindlich und anfällig für den Mehltau ist, wurden andere Trauben bei der Wiederbestockung bevorzugt. Die klimatischen Anforderungen, die Mourvèdre stellt, sind durchaus anspruchsvoll. Die Traube benötigt ein sehr heißes und trockenes Wetter, am besten in Südlagen.
Werden die Anforderungen an das Terroir erfüllt, belohnt Mourvèdre dies jedoch mit einer Aromenintensität, die ihres gleichen sucht. Die dabei zunächst auftretende, eher rustikale und tanninreiche Ausprägung, mildert sich nach entsprechender Reifung zu mehr Balance und Frucht.
Moussieren
Das Wort „moussieren“ leitet sich vom französischen Begriff mousse für Schaum ab. Es bezeichnet das Emporsteigen von Kohlensäure in Flüssigkeiten und die dadurch bedingte Bildung von Schaum.
Während im historischen Sprachgebrauch alle Getränke zu moussieren pflegten, wird das Wort heute nur noch auf alkoholische Getränke wie Weißwein, Sekt oder Champagner angewendet.
Um zu gewährleisten, dass sie nach dem Einschenken wie gewünscht moussieren, sind in die Böden hochwertiger Gläser, Schalen oder Kelche spezielle Erhebungen eingearbeitet - die sogenannten Moussierpunkte. An ihren Oberflächen sammelt sich die Kohlensäure des Getränks leichter an und lässt den eingeschenkten Sekt, Wein oder Champagner besser bzw. überhaupt erst moussieren.
Auf diese Weise perlende Flüssigkeiten besitzen jedoch den Nachteil, schnell schal zu werden.
Muschelkalk
Muschelkalk ist eine Bodenart, die in Deutschland weit verbreitet ist. Sie kommt in den Weinbauregionen Franken, Baden und Württemberg vor. Der Boden präsentiert sich in einem gelblichen Farbton. Er ist trocken und steinig. Die Kombination aus Muschelkalk und Steillagen in den Weinbaugebieten stellt eine Herausforderung für Winzer dar. Die Hänge sind schwer zu bewirtschaften und müssen gegen Erosion geschützt werden. Doch die Mühe lohnt sich, denn dank seiner speziellen Eigenschaften bringt Muschelkalk erstklassige Weine mit einem besonderen Charakter hervor.
Die Besonderheit des Muschelkalks ist sein hoher Tongehalt. Dadurch werden die Weinreben hervorragend mit Mineralien versorgt. Diese unterstützen das Wachstum der Reben. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Muschelkalk mit vielen Steinen versehen ist. Er dient damit als hervorragender Wärmespeicher. Die Steine heizen sich in der Sonne auf und leiten die Wärme schnell weiter. Dadurch erhitzt sich der Ton. Er gibt die Wärme nur langsam ab - ideal für den Weinanbau.
Muschelkalk speichert wenig Wasser. Ein großer Teil der Feuchtigkeit bleibt im Ton gebunden. Doch Wasser benötigen die Rebstöcke zum Wachstum. Um es im Muschelkalk erreichen zu können, bilden die Rebstöcke ein tiefes und kräftiges Wurzelsystem aus. Dadurch entstehen später exzellente Weine mit dem gewissen Etwas.