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31 Posts in this encyclopedia categoryPanschen
Der Begriff Panschen leitet sich vom Französischen Verb „panacher“ (mischen) ab.
Beim Wein ist damit das unerlaubte Hinzufügen von weinfremden Stoffen gemeint, was üblicherweise zur unlauteren Gewinnerzielung erfolgt.
Gepanscht wurde Wein bereits im Mittelalter, wobei der Phantasie der handelnden Personen keine Grenzen gesetzt sind.
Vom einfachen Zusetzen von Wasser, um größere Mengen zu erhalten, bis zur übermässigen Zugabe von Zucker, Dünger oder, wie beim Weinskandal im Jahre 1985, Glykol (Frostschutzmittel), wurde der Rebsaft im strafrechtlich relevanten Rahmen bereichert, oder sollten wir lieber sagen, angereichert ?
Parker
Der Amerikaner Robert M. Parker, geb. 23.07.1947 in Baltimore, ist der gegenwärtig bekannteste und einflussreichste Weinkritiker dieses Planeten. Das von ihm erfundene 100-Punkte Bewertungssystem ist vor der häufig in Europa verwendeten 20/20 Skala das weitverbreitetste Benotungssystem für Wein. Eine Beurteilung von 90 oder mehr PP (Parker Points, oder Parker-Punkten) ist der Ritterschlag für einen Wein.
Der frühere Anwalt Parker schaffte seinen Durchbruch mit dem 1982er Bordeaux Jahrgang, der von vielen anderen Kritikern als bestenfalls durchschnittlich bewertet wurde, von Parker jedoch zu Recht als außerordentlich gut eingestuft wurde.
Seine Zeitung The Wine Advocate war ursprünglich eine Zeitungsbeilage, gehört aber nunmehr zu den wichtigsten Publikationen weltweit. Das Werk Bordeaux ist das Standardwerk für diese Weine überhaupt.
Parker hat sich inzwischen mehr und mehr aus der Weinkritik zurückgezogen.
Der Mythos Parker wird allerdings auch kontrovers diskutiert. Sein Einfluss auf die Weinwelt war so immens, dass seine Kritiker eine „Parkerisierung“ befürchteten, indem immer mehr Weine auf seinen Geschmack hin vinifiziert wurden, mit hohem Barrique-Einsatz, zu viel Frucht und Überkonzentration. Damit würde die feine Struktur vieler Weine auf der Strecke bleiben und die Weine würden sich immer ähnlicher werden und ihre Identität einbüßen.
Passito
Ein Passito ist ein italienischer Süßwein, der aus getrockneten Trauben hergestellt wird. Der Begriff leitet sich vom Italienischen „appassire“ (welken, verwelken) ab.
Die Trocknung der Trauben erfolgt entweder im Weinberg, also an der Rebe selbst, oder auf Strohmatten oder Holzgestellen.
Man nennt diese Weine wegen dieses Trocknungsverfahrens auch Strohweine. Schon die alten Römer kannten diese Praktik der Süßweinherstellung.
Durch die lange Trocknung rosiniert die Traube, verliert Wasser und gewinnt erheblich an Zuckergehalt. Dadurch sind die Weine häufig reich an Alkohol.
Der Gärvorgang dauert bis zu zwei Jahre an und wird mehrfach unterbrochen. Heraus kommen dabei süße, intensive und alterungsfähige Weiß- oder Rotweine, wie der Malvasia delle Lipari oder Albana di Romagna. Die meist verwendete Traube ist die Malvasia.
Es gibt aber auch trocken ausgebaute Varianten, wie z.B. der Amarone, der aus Valpolicella in der Region Venetien stammt.
Pauillac
Pauillac ist zum einen eine Gemeinde bzw. ein pittoresker Ort mit knapp 5000 Einwohnern nördlich von Bordeaux, auf der Halbinsel Médoc. Zum anderen ist es eine weltberühmte Appellation, die einige der besten Bordeaux-Weine hervorbringt.
Weine aus der Appellation Pauillac gelten als besonders wuchtig, intensiv, kraftvoll und langlebig, was an ihrem hohen Anteil an Cabernet Sauvignon liegt. Sie benötigen allerdings auch eine längere Reifedauer, um zur optimalen Trinkreife zu gelangen.
Mit den legendären Châteaux Lafite-Rothschild, Latour und Mouton-Rothschild befinden sich drei der fünf Premier Crus von Bordeaux in der Appellation Pauillac; zudem sind dort noch zwei Deuxièmes Grands Crus Classés, ein Quatrième Grand Cru Classé und zwölf Cinquièmes Grands Crus Classés beheimatet.
Pays d'Oc
Das Pays d`Oc erstreckt sich über die vier Départements Pyrénées-Orientales, Aude, Hérault und Gard entlang der französischen Mittelmeerküste. Die Region umfasst über 100.000 Hektar Rebfläche mit mehr als 2600 Winzern. Im Pays d´Oc wird überwiegend Rotwein gekeltert; 25% der Weine sind Weißweine und 23% Rosé. Die Bezeichnung Pays d´Oc auf einer Flasche ist eine IGP, eine geschützte Herkunftsbezeichnung (Indication Géographique Protégée).Das Klima ist zergliedert in lokale Mikroklima, wobei generell die Sommer trocken und warm sind und die Winter mild. Regen ist eher beschränkt auf das Frühjahr und den Herbst.Aufgrund der schieren Größe dieses Anbaugebietes und der Vielzahl der Erzeuger gibt es hier sehr unterschiedliche Stilistiken und Qualitäten der erzeugten Weine. Eine einheitliche Charakteristik ist nur schwer zu beschreiben. Beim Rotwein werden vorwiegend Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah eingesetzt, sowie auch Grenache, Pinot Noir oder Cabernet Franc. Die Weißweine werden gerne aus Chardonnay, Sauvignon Blanc, Viognier oder Muscat vinifiziert. Es werden sowohl sortenreine Weine, als auch Cuvées produziert.Die Preise für Weine aus der IGP Pays d´Oc sind meist moderat. Es gibt viele schöne Weine, die sich gut als Food Pairer eignen, aus der IGP Pays d´Oc zu entdecken.
Perlfähigkeit
Unter Perlfähigkeit versteht man bei Schaumweinen die Qualität der Perlen, das heißt, wie diese beschaffen sind und wie lange das Perlen im Glas andauert. Das Perlen, auch als Moussieren bezeichnet, ist wiederum ein Hinweis auf die Güte des Schaumweins selbst.
Die Perlen sollten von feiner, also winziger Form sein und nicht grob. Je länger der Schaumwein es vermag, aufsteigende Bläschen im Glas zu erzeugen, umso besser ist in der Regel auch seine Qualität. Ist der Wein unter Flaschengärung hergestellt und schloss sich eine Lagerung auf der Hefe an, so erreicht er meist ein feineres und länger andauerndes Perlenspiel als ein einfacher Perlwein, der weniger Kohlendioxiddruck aufweist. Bei letzterem wird meist das Kohlendioxid nur künstlich zugesetzt, was zu großformatigen Perlen führt. Die Reihe der im Glas aufsteigenden Perlen bezeichnet man als „Cordon“.
Perlwein
nach dem Deutschen Weingesetz wird Perlwein so definiert, dass dieser gegenüber dem normalen Stillwein einen Überschuss von Kohlensäure besitzt, also moussiert oder leicht prickelt. Ein Perlwein darf allerdings nur einen Druck von 1 bis maximal 2,5 bar aufweisen. Liegt er darüber, müsste der Winzer die Sektsteuer für das Getränk entrichten. Gleiches gilt, wenn der Perlwein, wie beim Sekt üblich, mit einem Drahtkorb fixiert wäre.
Die Kohlensäure beim Perlwein kann entweder bei der Gärung selbst entstehen oder wird dem Wein nachträglich hinzugefügt. Sekt hat im Gegensatz zum Perlwein mit ca. 3-6 bar einen deutlich höheren Druck und Kohlensäureanteil als Perlwein.
Perlwein war lange Zeit in Deutschland aus der Mode geraten. Nachdem in den 1990er Jahren wieder mehr Italienische Perlweine in Deutschland getrunken wurden, nahm auch die Produktion hierzulande wieder zu. In Deutschland wird Perlwein auch als „Secco“ bezeichnet.
Pessac-Léognan
Das Weinbaugebiet Pessac-Léognan liegt süd-westlich von Bordeaux und ist seit dem Jahre 1987 eine eigene Appellation (AOC, Appellation d´Origine Contrôlée). Die Rebfläche beträgt rund 1300 ha, wobei die Region nicht nur für die Rot-, sondern auch für seine Weißweine bekannt ist, was die Ausnahme für die Appellationen Bordeaux darstellt.Pessac-Léognan ist der nördliche Teil der Region Graves und umfasst die Gemeinden Cadaujac, Canéjan, Gradignan, Léognan, Martillac, Mérignac, Pessac, Saint-Médard-d’Eyrans, Talence und Villeneuve-d’Ornon.Die Böden im Graves, und damit auch in Pessac-Léognan, sind von Steinen übersät und bestehen aus Ton und Sandstein. Vorherrschende rote Sorten sind Cabernet Sauvignon und Merlot, sowie Cabernet Franc. Die trockenen Weißweine werden vorwiegend aus Sémilion und Sauvignon Blanc gekeltert.Eine Vielzahl legendärer Châteaus ist in dieser Appellation angesiedelt, so u.a. Haut-Brion, welches in der Klassifikation von 1855 als Premier Grand Cru eingestuft wurde, La Mission Haut-Brion, Smith Haut-Lafitte oder Pape-Clément.Die Rotweine der Appellation Pessac-Léognan sind sehr langlebig, komplex, intensiv, von großer Struktur und Kraft. Die Weißweine gelten als frisch, fruchtig, mit Noten von Ginster, Akazie, Bienenwachs, Zitrusaromen, Pfirsich und Nektarine
Petit Verdot
Petit Verdot - das entscheidende Plus mehr im Glas
Erstmals erwähnt wurde Petit Verdot, was übersetzt der "kleine Grünling" heißt, im Jahre 1736. Die spätreifende rote Traube stammt vermutlich von Wildreben nahe der Pyrenäen ab
und ist zunächst als Cuvée-Partner im Médoc in Bordeaux in Erscheinung getreten.
Den dortigen Weinen, oftmals bestehend aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, wird ein eher geringer Anteil Petit Verdot zugesetzt, insbesondere in der Appellation Margaux,. Hierdurch erhalten die Weine mehr Kraft und Langlebigkeit, da dieser Rebsaft durchaus tannin- und säurehaltig ist.
Überhaupt ist die Traube anspruchsvoll an ihre Umgebung; sie ist spätreifend und der Winzer läuft daher Gefahr, bei zu langem Zuwarten die Ernte durch Frost zu verlieren. Erntet man den Petit Verdot jedoch zu früh, ergeben sich unerwünschte grüne Aromen, die dem Namen der Traube alle Ehre machen.
Es verwundert daher nicht, dass diese wärmeliebende Sorte zunehmend Fuß in der neuen Welt gefasst hat, so z.B. in den USA, Australien, Südafrika oder auch in Chile und Neuseeland. Dort findet sie ideale klimatische Verhältnisse vor, sodass dort zum Teil sogar sortenreine Weine hergestellt werden, was allerdings immer noch die Ausnahme darstellt.
In einer erstaunlichen Vielzahl der weltbesten Cuvées findet sich Petit Verdot, so u.a. im Chateau Margaux, Chateau Palmer, Opus One oder im Meerlust Rubicon. Hier ist der Petit Verdot nicht nur für das „Rückgrat“ aus Tannin verantwortlich, sondern fügt der Komposition Noten von Veilchen, Leder, Tabak, schwarzem Pfeffer oder Bleistift hinzu und hebt das Gesamtwerk auf eine höhere Ebene.
Pfalz
Die Pfalz, eine der größten und bedeutendsten Weinregionen in Deutschland, ist für ihre vielfältigen Weine, historischen Weinbautraditionen und malerischen Weinlandschaften bekannt. Gelegen im Südwesten des Landes, in Rheinland-Pfalz, erstreckt sich die Pfalz über eine Fläche von etwa 23.400 Hektar und bietet ideale Bedingungen für den Weinbau.
Die Geschichte des Weinbaus in der Pfalz reicht bis in die Römerzeit zurück, als die Römer die ersten Rebstöcke in die Region brachten. Im Mittelalter wurde der Weinbau durch die Klöster vorangetrieben, die Weinberge bewirtschafteten und den Weinhandel förderten. Während des 18. und 19. Jahrhunderts erlebte die Pfalz eine Blütezeit des Weinbaus und wurde zu einem der bedeutendsten Weinanbaugebiete in Deutschland. Nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Pfalz auf den Wiederaufbau ihrer Weinwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten hat die Pfalz ihre Position als Top-Weinregion weiter gefestigt und ist bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Weine.
Die Pfalz weist eine Vielfalt an Rebsorten auf, die aufgrund des milden Klimas und der abwechslungsreichen Böden gedeihen. Die dominante Rebsorte ist der Riesling, der hier optimale Bedingungen für sein Wachstum findet. Neben Riesling werden in der Pfalz auch andere Rebsorten angebaut, darunter Spätburgunder, Dornfelder, Grauburgunder, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Merlot und Cabernet Sauvignon. Die Vielfalt der Rebsorten ermöglicht den Winzern, eine breite Palette von Weinen zu produzieren, die von trocken bis süß, von spritzig-frisch bis kräftig und gehaltvoll reichen.
Weine aus der Pfalz sind für ihre Qualität und Vielfalt bekannt. Die Winzer setzen auf traditionelle Weinherstellungsmethoden, kombiniert mit moderner Technologie, um Weine höchster Qualität zu erzeugen. Sie legen großen Wert auf Handarbeit im Weinberg, selektive Lese und sorgfältige Weinbereitung, um die Aromen und Eigenschaften der Trauben bestmöglich zu bewahren. Die Pfalzweine zeichnen sich durch ihre Frische, Mineralität und Fruchtigkeit aus. Die Rieslinge sind besonders hervorzuheben, mit ihren komplexen Aromen von Zitrusfrüchten, grünen Äpfeln und Pfirsichen. Sowohl trockene Rieslinge als auch edelsüße Auslesen gehören zu den Spitzenprodukten der Pfalz und sind international sehr geschätzt.
Insgesamt ist die Pfalz eine Weinregion, die mit ihrer reichen Weinbautradition, der Vielfalt an Rebsorten und der Qualität ihrer Weine beeindruckt.
Pfropfrebe
Sie besteht aus einem Oberteil, dem sogenannten Edelreis. Hierbei handelt es sich häufig um eine edle, europäische, reblausanfällige Rebsorte. Mittels speziellem Schnitt wird diese dann auf ein Unterteil aufgepfropft, die sogenannte Unterlagsrebe; diese ist meist Amerikanischen Ursprungs.
Das Pfropfen wurde nach der Reblauskrise eingeführt, da man feststellte, dass die Unterlagsreben aus Amerika resistent gegen die Reblaus waren, die die Wurzeln der Reben schädigten. Die Technik des Propfens, auch Veredelung genannt, ist allerdings wesentlich älter und ist schon in der Antike praktiziert worden.
Die jungen Pfropfreben, auch Setzlinge genannt, werden zunächst etwa ein Jahr in einer Rebschule aufgezogen, bevor sie in den Weinberg ausgebracht werden.
pH-Wert
Der pH-Wert ist die Maßeinheit für die Konzentration an Wasserstoffionen im Wein, welche für die Säuren im Wein verantwortlich sind.
Je nach Rebsorte, Terroir, Reifegrad und Vinifikation liegt der pH-Wert eines Weines zwischen 2,9 und 4,0.
Je niedriger der pH-Wert, umso mehr Säure enthält der Wein. Das bedeutet jedoch noch nicht automatisch, dass ein solcher Wein auch säurebetonter schmeckt, da die Wahrnehmung dessen von vielen weiteren Faktoren abhängen kann, wie z.B. Zuckergehalt und Alkohol.
Dr pH-Wert ist für den Winzer nicht nur wichtig bei der Bestimmung des richtigen Zeitpunkts der Traubenlese, sondern auch für viele weitere Fragen der Kellertechnik und Behandlung des Weines.
Generell kann man sagen, dass eine höhere Säure zu einem mikrobiologisch stabileren und gesünderen Wein führt.
Photosynthese
Die Photosynthese ist ein chemischer Umwandlungsprozess und findet im Weinblatt der Rebe bei Sonnenlicht statt. Sie dient der Gewinnung von Energie. Dabei werden Kohlendioxid und Wasser in organische Verbindungen wie Zucker und Sauerstoff umgewandelt. Den Zucker benötigt die Weinrebe, um zu wachsen und dieser dient auch dem Wachstum der Trauben. Er wird vom Blatt in das Holz und die Beeren transportiert und dort eingelagert.
Durch widrige Wetterverhältnisse wie zu wenig Wasser oder extreme Temperatureinflüsse kann die Photosynthese beeinträchtigt werden und sogar ganz zum Stillstand kommen.
Piccolo
Mit Piccolo, stammend vom Italienischen Wort „klein“, bezeichnet man die kleinste erhältliche Flaschengröße mit 0,2 Litern Inhalt.
Beim Sekt oder Champagner ist dieses Format, auch eingedeutscht unter „Pikkolo“ bekannt, sehr verbreitet.
Beim Wein gibt es diese Größe ebenfalls, wenn auch sehr selten. Hier hat sie ein Fassungsvermögen von 0,25 Litern und liegt damit noch unter der Demi-Bouteille (Halbflasche), die 0,375 Liter beinhaltet.
Piemont
Im Nordwesten Italiens, eingebettet in die majestätischen Ausläufer der Alpen, liegt das Piemont, eine Region von außergewöhnlicher Schönheit und kulinarischer Raffinesse. Bekannt für seine erlesenen Weine, ist das Piemont ein wahres Paradies für Weinliebhaber.
Die Weinproduktion im Piemont hat eine lange und beeindruckende Geschichte. Bereits in der Antike bauten die Kelten und später die Römer Reben im Piemont an. Während des Mittelalters blühte der Weinhandel auf, vor allem durch die Nähe zur Handelsroute Via Francigena.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Piemont eine Revolution im Weinbau mit der Einführung von Methoden aus Frankreich, insbesondere der Bordeaux-Region. Dies veränderte die Art und Weise, wie Wein produziert wurde, und führte zu einer Qualitätssteigerung. Heute zählt das Piemont zu den bekanntesten Weinregionen Italiens.
Das Piemont ist berühmt für seine einzigartigen Rebsorten, die charaktervolle und komplexe Weine hervorbringen. Eine der herausragenden Rebsorten ist der Nebbiolo, der die Basis für einige der berühmtesten Weine des Piemont bildet, wie Barolo und Barbaresco. Diese Weine zeichnen sich durch ihre tiefrote Farbe, die komplexe Aromatik von Kirschen, Rosen und Gewürzen sowie ihre kräftige Struktur aus.
Eine weitere bedeutende Rebsorte ist der Barbera, der in verschiedenen Versionen wie Barbera d’Asti und Barbera del Monferrato erhältlich ist. Barbera-Weine sind fruchtig, vollmundig und weisen eine lebendige Säure auf.
Für Liebhaber von Weißwein ist der Gavi ein wahrer Genuss. Er wird aus der Cortese-Traube hergestellt und präsentiert sich mit einer frischen Säure, subtilen Zitrusaromen und einer angenehmen Mineralität.
Die Qualität der Weine aus dem Piemont ist unbestritten und spiegelt das einzigartige Terroir der Region wider. Das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die hingebungsvolle Weinherstellung tragen zur außerordentlichen Qualität der Weine bei. Die Winzer im Piemont setzen auf traditionelle Methoden und kombinieren sie mit modernen Techniken, um Weine von herausragender Güte zu produzieren.
Zusammenfassend ist das Piemont eine Weinregion von außergewöhnlicher Vielfalt und Qualität. Mit seiner reichen Geschichte, den charakteristischen Rebsorten und der herausragenden Weinqualität ist das Piemont zweifellos ein Schatz für Weinliebhaber, bei dem es viel zu entdecken gibt.
Pinot Grigio
Pinot Grigio
Die Pinot Grigio stammt ursprünglich aus dem Burgund und etablierte sich in Italien zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Obschon sie zu den weißen Rebsorten zählt, sind ihre Beeren eher rötlich/blaulich. Die Sorte hat einen bemerkenswerten Siegeszug um die Welt angetreten, wobei sich Norditalien, vorwiegend Südtirol, Veneto, Trentino und Friaul als Hauptanbau-gebiete Italiens präsentieren.
Aufgrund des hohen Mostgewichtes kann die Pinot Grigio bis zu 14 % Alkoholgehalt erreichen, wobei, je nach Art der Vinifizierung und der Beschaffenheit von Boden und Klima, erstaunlich viele Facetten von Pinot Grigio-Weinen möglich sind. Diese reichen von leichten und fruchtigen Terrassenweinen mit niedrigerem Alkoholanteil aus dem Veneto und vom Gardasee bis hin zu eher tiefgründigen und vielschichtigen Qualitätsgewächsen aus dem Friaul.
Die meist trockenen Weine der Pinot Grigio sind fruchtig, mit Aromen von Pfirsich, Aprikose, Melone, Apfel und feinen Noten von Blüten und Feigen. Sie passen wunderbar zu allen Fischgerichten, Muscheln und Krustentieren, hellen Fleischgerichten, sowie leichter Küche im Allgemeinen.
Pinot Nero
Pinot Nero
Pinot Nero ist das italienische Synonym für den Pinot Noir oder Spätburgunder. Vermutlich stammt die rote Rebsorte ursprünglich aus Frankreich und zwar aus dem Burgund. Die genaue Herkunft und Abstammung ist aber noch unklar. In Italien, genauer in Südtirol wurde die Sorte erstmals 1838 als „Bourgogne noir“ erwähnt.
Pinot Nero ist eine sehr anspruchsvolle Rebsorte und fordert die ganze Aufmerksamkeit des Winzers. Die Sorte mag keinen Wind und ist empfindlich gegen Trockenheit. Die dünnschaligen Beeren reifen spät, sind empfindlich gegen Frost im Frühling und Fäulnis im Herbst. Außerdem erreicht Pinot Nero nur bei niedrigen Erträgen eine gute Qualität. Als Standort bevorzugt die Rebsorte kalkhaltige Böden in eher kühlen Lagen. In Italien gelten die Böden von Mazzon in Südtirol als die besten Lagen für den Pinot Nero oder Blauburgunder, wie er dort heißt. Außer Südtirol bieten die Lombardei, Piemont sowie das Aostatal das ideale Terroir.
Pinot Nero gehört zu den Rebsorten, die zumeist sortenrein, überwiegend als trockener Rotwein ausgebaut werden. Topqualitäten lässt man im Eichenholzfass reifen. Auch für Spumante wird er erfolgreich verwendet. Seinen Geschmack kann man als leicht und fruchtig, vollmundig und geschmeidig beschreiben. Viele weisen Aromen von Kirschen und Nuancen von Mandel auf. Der typische Pinot Nero hat einen leichten Duft nach roten Früchten. Ein guter Pinot Nero ist lange lagerfähig und altert hervorragend.
In Südtirol wird der Pinot Nero schon seit dem 19. Jahrhundert kultiviert. Dabei gilt Mazzon als das Hauptanbaugebiet mit den besten Trauben. Die beiden Weindörfer Neumarkt und Montan veranstalten jedes Jahr im Mai ihre Blauburgunder-Tage, eine Veranstaltung bei der die Weine von einer internationalen Jury bewertet und prämiert werden und auch die zahlreichen Besucher probieren können, wie gut dieser Rotwein schmeckt.
Pinot Noir
Pinot Noir/Spätburgunder
Spätburgunder, im Französischen Pinot Noir, im Italienischen Pinot Nero, auch Blauburgunder oder Schwarzburgunder genannt: viele Namen für eine anspruchsvolle Edelrebsorte, die zu den ältesten der Welt zählt. Für den Winzer ist sie eine echte Herausforderung. So verlangen die dünnhäutigen Trauben eine behutsame Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Hinzu kommt, dass Pinot Noir mittelfrüh austreibt und somit empfindlich ist gegen späte Frühjahrsfröste. Trotzdem: kühlere Weinbaugebiete sind das bevorzugte Zuhause der Rebsorte.
Pinot Noir ist weltweit im wachsenden Maß gefragt. In Frankreich, dem Mutterland der Rebsorte, hat sich die Rebfläche innerhalb der vergangenen Jahrzehnte verdreifacht. Und auch in Übersee ist Pinot Noir auf dem Vormarsch.
Warum erfreut sich diese Rebsorte bei all den Herausforderungen im Anbau wachsender Beliebtheit? Immerhin ist die Kreation von Pinot-Noir-Weinen für die Winzer mit einigen Risiken verbunden, Weine von ernüchternder Qualität sind keine Seltenheit. Zum einen ist die Rebsorte natürlich gefragt, weil sie in der Champagne mit einem Anteil von fast 40% noch vor den Rebsorten Chardonnay und Schwarzriesling wichtigster Bestandteil des Champagner ist. Zum anderen lassen sich mit Pinot Noir Weine kreieren, die in ihren besten Qualitäten Himbeer-, Kirsch- oder Pflaumennoten zeigen sowie eine unnachahmliche Würze.
Pinotage
Pinotage
Pinotage wurde im Jahre 1924 an der Universität Stellenbosch in Südafrika gezüchtet. Es handelt sich um eine Kreuzung aus Pinot Noir (Spätburgunder) und Cinsault, wobei Cinsault in Südafrika auch als Hermitage bezeichnet wird. Die Bezeichnung Perold’s Hermitage x Pinot, wobei Abraham Isak Perold der Züchter war, wurde später zu Pinotage gekürzt.
Pinotage gibt es fast ausschließlich in Südafrika. Lediglich in Neuseeland, Kanada, Kalifornien und Israel gibt es einige Mini-Anbaugebiete. Versuche, die Pinotage auch in Australien und Argentinien zu kultivieren, schlugen fehl.
Woran liegt es also, dass die Pinotage nahezu nur in Südafrika beheimatet ist?
Pinotage benötigt ausgesprochen trockene und warme Anbaubedingungen, um sich optimal zu entwickeln. Gerade dieses war das Ziel der Kreuzung, indem man der Qualität der Pinot Noir Traube die Robustheit der Cinsault zur Seite stellte. Es handelt sich also um eine individuell auf die südafrikanischen Verhältnisse angepasste Rebe.
Die Rebsorte selbst ist resistent, frühreifend, und ihr hoher Zuckergehalt führt zu alkoholreichen Weinen. Zuviel Regen ist ihr größter Feind. Wird die Bewässerung knappgehalten, so gelingen mit ihr fruchtige Weine, mit dunkelroter Farbe und Aromen von Pflaumen, roten Beeren oder Kirsche.
Pinotage wird zwar auch in Cuvées verwendet, meist mit Cabernet Sauvignon, ist aber sonst eher sortenrein anzutreffen.
Pinotage-Weine sind die idealen Begleiter von Grillabenden. Sie passen hervorragend zu allen Fleischsorten, insbesondere zu Rind.
Pomerol
Pomerol ist eine bekannte Rotwein-Appellation nahe der Stadt Libourne, nordöstlich von Bordeaux. Zusammen mit der weiteren Appellation Saint-Èmilion, die im Süden Pomerols anschließt, bilden diese beiden Regionen das sog. „rechte Ufer“ der Bordeaux-Weine.
Im Gegensatz zum linken Ufer der Gironde, wo überwiegend der Cabernet Sauvigon dominiert, ist Merlot die vorherrschende Rebe in Pomerol, häufig ergänzt von Cabernet Franc.
Die Rebfläche Pomerols beträgt etwa 800 ha. Die besten Pomerol finden sich auf den obersten Stellen des Plateaus, wo hauptsächlich Kies und Lehm den Boden bilden.
Eine Klassifizierung gibt es in Pomerol nicht; dennoch sind die Weine Pomerols seit den 1960er Jahren weltberühmt und einige der bekanntesten Güter, wie Petrus, Le Pin oder L´Evangile zählen zu den teuersten Weinen der Welt. Monumentale Châteauxgebäude finden sich hier weniger; es handelt sich eher um schlichte Güter, die auch im Durchschnitt wesentlich weniger Rebfläche aufweisen als die Weingüter des linken Ufers.
Aufgrund des hohen Merlot-Anteils sind Pomerol-Weine häufig früher trinkreif als andere Bordeaux-Rebsäfte. Dieses steht allerdings nicht im Widerspruch zu der Tatsache, dass einige Pomerol eine unglaubliche Tiefe und ein hohes Lagerungspotential aufweisen.
Portugal
Das Weinland Portugal beeindruckt mit vielfältigen roten und weißen Rebensäften
Das traditionsreiche Weinland Portugal ist mit einer Jahresproduktion zwischen 5,5 und 7 Hektolitern (2014: 5,9 Mio. hl) der elftgröte Weinproduzent weltweit. Bei einer Anbaufläche von knapp 240.000 Hektar verfügt das iberische Land über die weltweit siebtgröten Weinanbaugebiete. 15 Prozent der portugiesischen Erwerbstätigen arbeiten in der Weinwirtschaft.
Zahlreiche Weinregionen zwischen kühler Atlantikküste und heißem Binnenland
Von den vierzig portugiesischen Weinanbauregionen, die Qualitätsweine herstellen, verfügen 26 Regionen über den DOC-Status. Während sich die Anbaugebiete roter Reben vorzugsweise im Binnenland befinden, wird die kühlere Atlantikküste für die Kultivierung von Weißweinen genutzt.
Die um die Hauptstadt Lissabon liegenden und sich ungefähr 80 Kilometer nach Norden erstreckenden Weinregionen werden als Estremadura bezeichnet. Aus der Weinregion Douro, die sich östlich der in Nordportugal gelegenen Hafenstadt Porto bis zur spanischen Grenze erstreckt, stammen qualitativ hochwertige Rotweine.
Rund um den Douro-Fluss wurde schon in römischer Zeit Weinbau betrieben. Zu den ältesten portugiesischen Weinregionen gehört das Dão DOC, das südlich von Douro in der gebirgigen Region Beira liegt. Auf den terrassenförmig angelegten Weinbergen gedeihen die roten Trauben der Tourigo-Rebe ebenso wie die weißen Arinto-Beeren.
Die Weinregion Alentejo umfasst große Teile Südportugals. Im heißen Klima des Alentejo gedeihen Rotwein-Trauben von höchster Qualität.
Die außerordentliche Vielfalt portugiesischer Reben
Portugal verfügt mit etwa 500 einheimischen Rebsorten wohl über die größte Vielfalt autochthoner Rebsorten in ganz Europa. Eine lange Tradition besitzt Portugal in der Herstellung tanninreicher, schwerer Rotweine, doch werden in jüngster Zeit verstärkt auch hochwertige Weißweine angebaut. Zu den wichtigsten Rotweinsorten zählen die autochthonen Touriga Franca und Touriga Nacional. Der Touriga Nacional ist ein schwerer dunkler Rotwein, der sich durch komplexe Würznoten und großen Körperreichtum auszeichnet. Leichter und mit samtigen Tanninen zeigt sich hingegen der rubinrote Touriga Franca.
Der duftig-fruchtbetonte Tinta Roriz (im Alentejo „Aragonez”, in Spanien „Tempranillo”) ist ein kräftiger und doch elegant weicher Rotwein, der über süße Tannine verfügt.
Der vor allem aus dem Dão DOC stammende autochthone Rotwein Alfrocheiro fällt durch seine Lebendigkeit und fruchtige Frische auf. Das Bukett erinnert an rote Früchte wie Erdbeeren oder Kirschen.
Die im Süden Portugals angebaute rote Rebe Castelão liebt heißes und trockenes Klima sowie sandige Böden. Die säure- und tanninreichen Castelão-Rotweine zeigen die Aromen von Himbeeren, roten Johannisbeeren und getrockneten Pflaumen.
Die weiße Rebe Arinto (de Bucelas) wird nur noch in Portugal angebaut. Erfrischende Säure sowie Zitronen-, Limetten- und Apfelgeschmack prägen das Aroma von Arinto-Weißweinen.
Aus den spät reifenden Trajadura-Trauben werden vor allem in der Region Douro körperreiche, duftende und alkoholstarke Weißweine hergestellt.
Portwein
Portwein, oder auch Port, ist ein portugiesischer Süß- bzw. Likörwein, den es sowohl in roter, als auch in weißer Variante gibt. Benannt nach der portugiesischen Hafenstadt Porto, muss dieser alkoholreiche Wein aus der Region Alto-Douro im Duoro-Tal stammen. Der Portwein selbst darf zur Reifung nur in Lagern oder Kellern des Ortes Vila Nova de Gaia bevorratet werden.
Die Herstellung des Portweins beginnt mit den üblichen Prozessen, bis hin zur Gärung. Diese wird allerdings durch das sogenannte „Aufspriten“, also die Hinzugabe von etwa 77 prozentigem Weindestillat, gestoppt. Je nachdem, wann dies erfolgt, ist noch mehr oder weniger Restzucker im Wein, sodass hiermit also auch die Süße dieses Likörweines bestimmt wird.
Man unterscheidet im Wesentlichen vier Portweinarten: Ruby, Tawny, White Port und Rosé Port. Diese grenzen sich durch ihre Ausbaumethoden voneinander ab, wobei es in diesen vier Hauptgruppen noch zahlreiche Unterarten gibt.
Premier Cru
Der Begriff „Premier Cru“ stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „erstes Gewächs“. Dem Grunde nach handelt es sich um eine Qualitätsbeschreibung, die allerdings, je nach Region, unterschiedliche Bedeutung haben kann.In Bordeaux wurde durch die Klassifikation von 1855, die heute noch Gültigkeit hat, eine fünfstufige Einordnung der Weine des linken Ufers (Médoc) der Gironde vorgenommen, wobei die Premier Crus die oberste Stufe darstellen. Dabei handelt es sich um Châteaux Margaux, Latour, Lafite-Rothschild, Mouton-Rothschild und Haut-Brion.In der Appellation Saint-Émilion, gelegen östlich von Bordeaux, gilt eine dreistufige Einteilung. Dort bilden die fünf Premier grands crus classés A, Châteaux Ausone, Cheval Blanc, Angélus und Pavie die Spitzengruppe. Es folgen die Premier grands crus classés B und dann die Grands crus classés.Im Burgund hingegen ist die höchste Güteklasse der „Grand Cru“, was übersetzt „großes Gewächs“ heißt. Die mit „Premier Cru“ bezeichneten Weine stehen dort erst an zweiter Stelle der Weinhierarchie.
Pressen
Das Pressen, auch Keltern genannt, bezeichnet bei der Weinbereitung das Auspressen der Trauben. Bei der Weißweinherstellung erfolgt zunächst das Maischen, anschließend das Pressen. Bei der Rotweinbereitung wird hingegen die Maische noch vergoren und dann erfolgt das Keltern.
Weißwein
In der Weinpresse wird die Maische ausgepresst. Die festen Rückstände, die auch Trester genannt werden, werden so vom Most getrennt. Entgegen früheren Methoden achtet man heute auf eine schonende Pressung der Trauben, damit nicht zu viele Bitterstoffe in den Wein gelangen. Dies würde zum Beispiel dann passieren, wenn die Kerne mitzerdrückt werden würden. Vielfach werden heute sogenannte pneumatische Pressen eingesetzt, die ein sorgsames und gut kontrollierbares Pressen garantieren.
Rotwein
Das Pressen des Rotweins kommt, im Gegensatz zum Weißwein, wo dies notwendiger Bestandteil der Weinbereitung ist, seltener bzw. bei nur einem geringeren Anteil des zu produzierenden Weines vor. Der weit überwiegende Teil des Rotweins wird nicht unter Keltern hergestellt. Nur ein Teil der Maische wird gepresst und als sog. „Presswein“ anschließend wieder zugeführt. Dieser Presswein enthält etwa viermal so viel Tannine, wie der Hauptwein und wird dann zugesetzt, wenn die Struktur des Weines dies erfordert.
Das Pressen wurde in früheren Zeiten mit Hilfe von mechanischen Korbpressen aus Holz durchgeführt. Die heutigen Pressen sind meist aus Stahl und werden hydraulisch betrieben.
Primat
Die Flaschengröße Imperial, die normale Größe von Champagner- oder Weinflaschen mit ihrem Fassungsvermögen von 0,75 Litern ist weltweit bekannt. Dagegen ist die Primat eine Größe, die auch vielen Kennern nicht bekannt ist. Noch weniger dürften jemals eine der riesigen Flaschen gesehen haben. Denn es handelt sich um eine Flasche, die das 36-fache der normalen Flaschengröße fasst. Somit passen stattliche 27 Liter Champagner oder Wein in die enorme Flasche. Doch wenn dies schon eine außerordentliche Größe ist, ist sie doch noch nicht die größte Flasche, selbst wenn ihr Name aus dem lateinischen entlehnt ist und „der Erste“ bedeutet.
Erhältlich ist die Primat nur auf Anfrage und nur einige ganz wenige Kellereien bieten diese außergewöhnliche Flaschengröße überhaupt an. Ob in dieser Flaschengröße noch Einfluss genommen werden kann auf den Reifeprozess, ist mehr als strittig. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass sich der Reifeprozess verlangsamt, ob sich dadurch jedoch der Geschmack verändert, ist nicht nachweisbar. Dafür wird die extreme Flaschengröße einfach zu selten angefordert. Zusätzlich kann davon ausgegangen werden, dass der Inhalt einer Primat nicht in einer Flasche gereift wurde. Die regelmäßig geforderten und auch hergestellten Magnum (1,5 Liter) oder Jeroboam (3 Liter, auch Doppelmagnum genannt) haben jedoch nachgewiesen, das sich in ihnen der Reifungsprozess um 75 % oder mehr verlangsamt und der Geschmack sich noch harmonischer zeigt.
Für ganz besondere Anlässe ist die Primat natürlich ein ganz exquisites, erlesenes und seltenes Geschenk. Unbedarfte Gäste werden beim Anblick dieser gigantischen Flasche aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Primeur
Ein Primeur ist ein Jungwein aus der letzten Produktion. Die EU-Weinmarktordnung legt für ihn die Regel fest, dass alkoholische Gärung noch andauert und er noch Hefe enthält. Primeur ist typischerweise sehr spritzig.
Primeur: die wichtigsten Vertreter
Der Heurige in Österreich ist ein Primeur, ebenso der spanische Vino joven, der italienische Novello und der französische Nouveau. Sehr bekannte Rebsorten für Primeur sind Grüner Veltliner, Müller-Thurgau, Welschriesling, Bouvier, Sauvignon Blanc, Neuburger, Muskateller, St. Laurent, Blauer Portugieser, Pinot Noir, Zweigelt, Beaujolais nouveau.
Vorstufe des Jungweines ist neuer Wein, der je nach Farbe und Region auch als Federweißer, Federroter, Rauscher, Vino Nuovo, vin bourru etc. bekannt ist. In Österreich werden die „Sturm“ genannten neuen Weine am 11. November (Martinstag) zum Heurigen getauft. Als solcher gelten sie bis Silvester des Folgejahres. In der Steiermark ist die Bezeichnung als Steirischer Junker gesetzlich geschützt.
Der berühmte Beaujolais Primeur
Dieser berühmte Jungwein, bekannt auch als Beaujolais nouveau, wird am dritten Donnerstag des November erstmals verkauft. Es war der erste Jungwein mit Verkaufsstart im Jahr seiner Herstellung. Das Recht dazu haben sich die Beaujolais-Winzer schon 1951 erstritten. Das Weinanbaugebiet wurde daraufhin weltweit sehr bekannt, die Primeurweine machen inzwischen über die Hälfte der Produktion aus. Allerdings gibt es aus dem Beaujolais noch weitere, weitaus höherwertige Weine.
Dass ein berühmter Jungwein aus Frankreich kommt, verwundert nicht: Seine ersten Fans waren englische Dandys, die extra zu seiner Verkostung und Beschaffung per Privatflugjet ins Burgund einflogen. Die französischen Winzer nahmen diese Kundschaft dankbar an und konnten daraufhin die Produktion gut entwickeln, sodass der Jungwein in die Massenkultur überging. Das ist ein Phänomen des 20. Jahrhunderts, während es den österreichischen Heurigen schon weitaus länger gibt.
Primeurs
Ende März - Anfang April eines jeden Jahres finden in Bordeaux die sogenannten „Primeur-Proben“ oder kurz „Primeurs“ statt.
Dabei werden, ausschließlich vor Fachpublikum, die Weine des neuesten Jahrgangs in Bordeaux vorgestellt. Bei den Primeurs im Jahre 2018 wird also der Jahrgang 2017 präsentiert. Der Begriff „Primeurs“ leitet sich davon ab, dass diese Weine „en primeur“ (= vorab) und zum aller ersten Mal präsentiert werden. Wein- und Großhändler, Kritiker und die Presse sind vor Ort, um zu testen, zu beurteilen und zu berichten.
Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass der zu beurteilende Wein noch längst nicht fertig vinifiziert ist und natürlich auch von einer ausreichenden Reifung, die bei Bordeaux so wichtig ist, nicht die Rede sein kann. So fehlt u.a. noch bei diesen Weinen der Fassausbau. Es handelt sich mithin bestenfalls um „Weinkinder“, wenn nicht sogar „Weinbabys“, bei denen prognostiziert werden soll, ob sie später einmal zu guten Rebsäften heranwachsen werden.
Die Fähigkeit, derartige Voraussagen verlässlich treffen zu können, setzt große Erfahrung, Weinwissen und einen geübten Gaumen voraus. Einige Kritiker, die den zugegebener Maßen großen Rummel um die Primeurs nicht schätzen, halten Glück für den wichtigsten Faktor in diesem Spiel.
Primitivo
Primitivo
Primitivo, der Name leitet sich von „primo“, der Erste, ab. Dies ist ein Hinweis auf die im Vergleich zu anderen Rebe frühe Reife der Trauben.
Sie ist eine der führenden roten Trauben Italiens, wobei sie im Süden, genauer in Apulien, seit etwa 250 Jahren beheimatet ist. Dort liegt allerdings nicht ihr Ursprung. Dieser wird in Griechenland vermutet, von wo sie ihr Weg vermutlich über Kroatien nach Italien führte, da der dort angebaute Crljenak mit ihr identisch ist. Das gleiche Erbgut hat im Übrigen auch der kalifornische Zinfandel, wobei allerdings die dortigen klimatischen Verhältnisse und die völlig andere Art der Vinifizierung dafür sorgen, dass die hieraus entstehenden Weine mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten aufweisen.
Primitivo ist zwar recht resistent gegen Krankheiten, kann aber eine Herausforderung bei der Lese darstellen, da er zwar früh ausreift, aber nur sehr unregelmäßig. Um ein gutes Glas zu erzeugen und die „PS“ des Primitivo „auf die Straße zu bringen“, ist eine strenge Selektion und am besten Ernte von Hand erforderlich.
Die vom Primitivo gewonnenen Weine haben einen etwas höheren Alkoholgehalt bis 15% und zeichnen sich durch sehr charakteristische und intensive Aromen aus. Dabei stehen Zimt, dunkle Waldbeeren, Leder und Schokoladennoten im Vordergrund. Das Spektrum der Primitivo-Weine reicht dabei von rustikal bis zu Gaumenschmeichlern mit sanften und seidigen Tanninen. Wer jedoch einmal einen guten Primitivo getrunken hat, wird dieses Trinkerlebnis nicht so schnell vergessen und den Italiener leicht wiedererkennen können.
Prosecco
Prosecco, den es als Schaumwein, Perlwein und Weißwein gibt, war schon im Altertum, zu Zeiten Christi als Vinum Pucinum bekannt und beliebt. Seinen Namen trägt er nach dem bei Triest liegenden Dorf Prosseck. Um als Prosecco zu gelten, muss es sich um einen italienischen Schaumwein (Spumante), einen Perlwein (Frizzante) oder einen Weißwein (Stillwein) aus Venetien oder Friaul-Julisch Venetien handeln, da der Begriff Prosecco eine geschützte Herkunftsbezeichnung ist. Mit Ablauf des Jahres 2009 traten neue, strenge Richtlinien in Kraft, die die Qualität des Prosecco genau definieren und zu einer deutlichen Verbesserung des Prosecco beigetragen haben. Bis dahin war Prosecco eine Bezeichnung für die weiße Rebsorte Glera, die aus dem Nordosten Italiens stammt. Die Prosecco Schaumweine und Perlweine haben DOC-Status, teilweise sogar die darüber liegende Stufe, die DOCG-Denomination.
Provence
Eine malerische Region im Südosten Frankreichs, weltweit bekannt für ihre sonnige Landschaft, ihre mediterrane Küche und nicht zuletzt für ihre hervorragenden Weine. Mit einer reichen Geschichte des Weinbaus, einer Vielfalt an Rebsorten und einer Qualität, die sich über die Jahrhunderte bewährt hat, ist die Provence eine Weinregion, die auf der globalen Bühne einen festen Platz hat.
Die Geschichte des Weinbaus in der Provence reicht bis in die Antike zurück. Die Griechen waren die Ersten, die Weinreben in dieser Region kultivierten, gefolgt von den Römern, die den Weinbau weiterentwickelten und verbreiteten. Die Provence entwickelte sich rasch zu einer bedeutenden Weinregion, deren Weine in der ganzen römischen Welt geschätzt wurden. Während der folgenden Jahrhunderte erlebte die Weinproduktion in der Provence Höhen und Tiefen, beeinflusst von politischen, wirtschaftlichen und klimatischen Veränderungen. Heute ist die Provence für ihre Roséweine, aber auch für ihre Rot- und Weißweine, berühmt und eine beliebte Destination für Weinliebhaber.
Die Provence ist bekannt für ihre Vielfalt an Rebsorten, die das Terroir und das mediterrane Klima optimal nutzen. Hier sind einige der wichtigsten Rebsorten:
• Grenache: Eine dominante Rebsorte in der Provence, die in Rosé- und Rotweinen verwendet wird. Sie verleiht den Weinen Fruchtigkeit, Körper und Alkoholgehalt.
• Syrah: Eine beliebte Rebsorte für Rotweine in der Region, die den Weinen Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen verleiht.
• Mourvèdre: Eine wichtige Rebsorte für Rotweine, bekannt für ihre Würze, Struktur und Alterungspotenzial.
• Cinsault: Oft in Roséweinen verwendet, trägt sie zur Frische und Leichtigkeit dieser Weine bei.
• Vermentino (Rolle): Eine weiße Rebsorte, die in Weiß- und Roséweinen zu finden ist und Frische, Fruchtigkeit und florale Aromen verleiht.
Die Qualität der Weine aus der Provence ist in der Weinwelt hoch angesehen und wird durch strenge Qualitätskontrollen und Appellationen gewährleistet. Die Appellationen AOC (Appellation d'Origine Contrôlée) und AOP (Appellation d'Origine Protégée) garantieren die Herkunft und Qualität der Weine.
Roséweine der Provence sind besonders bekannt und beliebt. Sie sind für ihre helle Farbe, Frische, leichte Säure und fruchtigen Charakter bekannt. Die Rot- und Weißweine aus der Region sind ebenfalls von hoher Qualität, mit Aromen, die je nach Rebsorte variieren, von reifen Früchten bis hin zu Gewürzen und Kräutern.
Insgesamt ist die Provence eine faszinierende Weinregion mit einer reichen Geschichte, einer breiten Palette an Rebsorten und einer hervorragenden Weinqualität. Die Weine dieser Region sind ein wahrer Ausdruck des mediterranen Lebensstils und werden weltweit geschätzt.
Pumping over
Das Pumping over (franz.: Remontage), auf Deutsch übersetzt Überpumpen oder Umpumpen, ist ein wichtiger Prozess bei der Rotweinherstellung. Hierbei befindet sich während der Maischegärung der Most in den Gärbehältern und die festen Bestandteile, wie Beerenhäute, Kerne, Stiele, treiben aufgrund des durch die Gärung entstehenden Kohlendioxids nach oben. Sie liegen auf dem Most auf, wie eine Art Hut. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch vom sog. Tresterhut. In diesem Tresterhut mit den festen Bestandteilen stecken die für den Wein so wichtigen Aromen und Farbstoffe. Es ist gewünscht, dass der Most in Kontakt mit dem Tresterhut kommt und letzterer nicht nur auf dem Most aufliegt.Hierzu wird an einem Auslass am unteren Ende des Gärbottichs, der ein Stahltank, aus Holz oder Beton sein kann, ein Schlauch angebracht, sodass der Most ablaufen kann. Dieser wird dann über den Tresterhut übergepumpt. Teilweise wird dieser Vorgang auch schonender durchgeführt, nicht mit Pumpen, sondern alleine durch Schwerkraft durch entsprechende Konstruktion des Kellers oder andere Vorrichtungen.Hiermit werden die Geschmacks- und Farbstoffe extrahiert und gelangen in den Most. Zudem erfolgt hierdurch noch eine zusätzliche Durchlüftung mit Sauerstoff, was die Oxidation begünstigt. Ein Pumping over wird, je nach Bedarf, mehrfach am Tag durchgeführt.Andere Alternativen sind die sog. Pigeage, wobei der Tresterhut mittels Schaufeln oder speziellen Stangen in den Most untergetaucht wird oder die Délestage. Dabei wird der Gärbottich vom Most entleert. Der Trester presst sich, nunmehr am Boden des Gärbehälters liegend, unter seinem eigenen Druck selbst aus. Dann wird der Most wieder eingefüllt, der sich dann mit dem Trester durchmischt und letzterer wieder schließlich als Hut auf der Maische aufschwimmt. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.