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Cabernet Franc
Der Cabernet Franc stammt mit großer Wahrscheinlichkeit vom Cabernet Sauvignon ab, wobei es sich mutmaßlich um eine Mutation handelt. Hauptanbaugebiet des Cabernet Franc ist Frankreich. Im Friaul (Italien) wird die Traube ebenfalls intensiv angebaut, wobei sie sich so gut wie in allen anderen Ländern auch, wenn auch oft in kleineren Mengen, etabliert hat.
Dieser Traube eilt - zu Unrecht - ein vergleichsweise schlechter Ruf voraus. Woran liegt das?
Mancher assoziiert mit Cabernet Franc harte Tannine, grüne oder grasige Paprikaaromen oder einfach unreife Noten. Dieses spricht dann dafür, dass der Cabernet Franc nicht zum richtigen Zeitpunkt, oft zu früh, gelesen wurde. Die Traube hat nämlich einen gravierenden Nachteil: Der Zeitraum, in welchem sie gelesen werden muss, ist ein sehr enges und begrenztes Intervall. Es ist immer wieder eine Herausforderung für den Winzer, den richtigen Lesezeitpunkt zu bestimmen. Manchmal entscheiden nur wenige Tage über Gedeih und Verderb des Aromas des Cabernet Franc.
Hat der Winzer jedoch ein glückliches Händchen bewiesen, oder besser, aus Erfahrung heraus richtig gehandelt, belohnt dies die Traube. Dann schmeckt sie nach Beeren, roten Früchten, wie Johannisbeere, Himbeere, Erdbeere, Süßholz, Veilchen und Schokolade. Sie ist der richtige Partner für ein klassisches Bordeaux-Cuvée, wo sie häufig mit einem Anteil von um die 5 % eingesetzt wird. Am rechten Ufer Bordeaux kann ihr Anteil jedoch auch höher sein. Dieses kann dann den Unterschied machen und dem Wein den entscheidenden Schliff geben, ganz wie ein gutes Gewürz, was das Gericht verfeinert und auf eine andere Ebene hebt.
Reinsortig gibt es Cabernet Franc vor allem im Loire-Tal, aber auch z.B. in Ungarn. Seine Hauptbestimmung ist allerdings die Verwendung in Cuvées, insbesondere in Bordeaux.
Cabernet Sauvignon
Cabernet Sauvignon - die edelste Rebsorte der Welt?
Cabernet Sauvignon gilt vielen als die edelste Rebsorte der Welt. Die spätreifende Sorte ist wesentliche Komponente der herausragenden Weine aus dem Médoc in der Bordeaux-Region. Beispiele sind die Kompositionen des Château Latour oder des Château Lafite Rothschild. Ab Ende des 18. Jahrhunderts trat Cabernet Sauvignon im Bordeaux immer stärker in Erscheinung. Gerade darauf basiert der exzellente Ruf der Rebsorte.
Im Umgang mit Cabernet Sauvignon ist echte Weinbaukunst gefragt. Denn sie ist ertragsarm, anfällig für Krankheiten, reift spät aus und besitzt einen hohen Gerbstoffgehalt, das heißt einen hohen Tanningehalt. Tannine verursachen einen bitteren, adstringierenden Geschmack. Das ist auch ein wesentlicher Grund dafür, weshalb Cabernet Sauvignon im Médoc in der Regel Teil einer Assemblage ist. Die Rebsorte wird mit Merlot, Cabernet Franc und in geringem Umfang mit Petit Verdot vermählt. So ergeben sich dann die komplexen Kompositionen, in denen Fruchtigkeit, Holz- und Röstnoten, Tiefe und eine klare Struktur zusammenkommen. Wenn in anderen Ländern der Welt von einem Bordeaux-Blend die Rede ist, nimmt man auf diese Kreationen Bezug.
Cabernet Sauvignon bringt wunderbare, wesentliche Eigenschaften ein. Der Duft von schwarzen Johannisbeeren, von Zedernholz und von schwarzem Pfeffer prägt typischerweise das Bukett. Dazu kommt der Tanningehalt, der dem Wein auch seine Fülle verleiht. Und auch die tiefe, undurchdringliche Farbe rührt von dieser Rebsorte her. In der Regel werden die Weine über viele Monate im Eichenholz ausgebaut, auch, um die Tannine abzumildern.
Die dunkelblauen Trauben sind mittelgroß und dicht. Sie haben eine dicke Schale. Entstehungsgeschichtlich handelt es sich um eine spontane Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc. Woher die Sorte genau stammt, ist nicht geklärt, aber speziell das Médoc gilt als Heimat der Rebsorte, weil sie gerade auf den Kiesbänken der Gironde unerreichte Qualitäten hervorbringt.
Dass Cabernet Sauvignon auch reinsortig ein faszinierender Wein ist, haben in den vergangenen Jahrzehnten die Winzer in den USA, Chile, Südafrika, Australien, aber auch Bulgarien bewiesen.
Carménère
Carménère
Kaum eine Rebsorte ist - im wahrsten Sinne des Wortes - so gut angekommen in ihrem neuen Heimatland, Chile, wie diese Traube. Dass es so weit kam, ist auf mehrere Einflüsse und Ereignisse zurückzuführen und war von einigen Zufällen abhängig. Erlauben Sie uns daher eine Retrospektive ins Bordelaise, etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts:
Hier ist die Carménère eigentlich zuhause. Sie dient als Verschnittpartner mit den anderen bekannten Rebsorten aus Bordeaux, wie z.B. Cabernet Sauvignon oder Merlot. Dann schlägt die Reblauskrise zu. War die Carménère bis dahin zwar nicht dominant, zählte jedoch zu den nur sechs ausschließlich zugelassenen Rebsorten in Bordeaux (dazu zählt sie im Übrigen noch heute), wird sie nun schlichtweg von pflegeleichteren Reben verdrängt. Die anderen Rebsorten werden bevorzugt, denn die Carménère ist eigentlich zu spätreifend, zu kälte- und feuchtigkeitsempfindlich und neigt zur Verrieselung, was die Erträge zum Teil drastisch mindert. Bordeaux hat seine Tochter (fast) vergessen.
Nicht so Chile. Dort ist es warm, Feuchtigkeit spielt fast keine Rolle und die Erträge der Carménère sind großartig. So großartig, dass dort heute etwa 7000 Hektar unter Bepflanzung dieser Rebe stehen und es inzwischen die Vorzeigetraube Chiles ist, mit ihren Schoko-, Tabak-, Leder- und Röstaromen.
Allerdings agiert unsere Hauptdarstellerin dort lange Zeit unter falschem Namen. Als die Carménère dort 1850 erstmals kultiviert wird, hält man sie für Merlotreben, denen sie sehr ähnelt. Zwar bemerken die Winzer durchaus einen Unterschied in den Aromen der jeweils gewonnenen Rebsäfte, eine Erklärung hierfür findet sich jedoch lange Zeit nicht. Erst 1994, durch den Einsatz von DNA-Analysen, bemerkt man, dass es sich beim "Chilenischen Merlot" um die französische Carménère handelt.
Inzwischen wird in Chile, neben dem nach wie vor praktizierten Einsatz der Traube im Cuvée, zunehmend auch sortenrein Carménère angebaut. Und sogar in Bordeaux haben die Winzer die Rebe wieder in das Weinorchester aufgenommen, wobei die Carménère dort eher eine untergeordnete Rolle spielt und sie derzeit eher noch zum Experimentieren verwendet wird.
Carménère-Weine sind flexibel auf der Menükarte einsetzbar und passen wunderbar zu Geflügel, Pasta, gegrilltem roten Fleisch, Gerichten mit würziger Soße, Aufläufen oder Käse.
Die Säure in diesen Weinen ist oft zurückhaltend, sie sind aber dennoch würzig und wissen, neben den zuvor genannten Eigenschaften, durch saftige Schwarzfruchtaromen, Kaffee- Toast- oder Pflaumen- und Beerennoten zu überzeugen.
Cassis
Der kleine malerische Fischerort Cassis liegt an der Mittelmeerküste in Südfrankreich zwischen den Städten Marseille und Toulon. In der Umgebung werden trockene und körperreiche Weißweine mit blassgoldener Farbe erzeugt, die auch über die Region hinaus einen ausgezeichneten Ruf genießen. Das Weinanbaugebiet in der Provence wurde im Jahr 1936 in die bestehende Klassifikation aufgenommen und umfasst relativ kleine Rebflächen mit rund 180 Hektar. Im Fischerort wird der Weißwein Cassis, der vorwiegend aus den Rebsorten Sauvignon Blanc und Clairette gewonnen wird, gern zur Bouillabaisse gereicht. Pro Jahr werden in dieser französischen Appellation zwischen 4.500 und 5.000 Hektoliter Wein erzeugt, darunter teilweise auch Rosé-Weine und sehr geringe Mengen an Rotwein.
Cassis ist außerdem der Name für eine schwarze Johannisbeere aus Frankreich, die vor allem im Burgund zur Zubereitung eines süßen Likörs verwendet wird. Sie ist in Kombination mit Aligoté als Crème de Cassis bekannt und wird gemischt mit Weißwein oder Champagner unter der Bezeichnung Kir oder Kir Royal gerne als Apéritif getrunken.
Cava
Cava ist ein spanischer Schaumwein aus Katalonien, der vom Qualitätsstandard mit dem französischen Crémant oder Champagner verglichen werden kann.
Voraussetzung für die Herstellung von Cava, was so viel wie unterirdischer Keller bedeutet, wo er nämlich heranreift, ist das Flaschengärungsverfahren, also ein zweites Gärungsverfahren, was durch Zusatz von Hefe in der Flasche in Bewegung gesetzt wird.
Der Alkoholgehalt von Cava liegt zwischen 10,8 und 12,8%. Er muss mindestens 9 Monate auf der Hefe gären und kommt frühestens ein Jahr nach der Lese in den Handel. Um sich Reserva nennen zu dürfen, bedarf es einer 18-monatigen Lagerung. Eine Gran Reserva hat mindestens 30 Monate Lagerung hinter sich.
Für Cava dürfen nur die Rebsorten Xarel-lo, Macabeo, Parellada, Chardonnay, Garnatxa, Monastrell, Trepat und Pinot Noir verwendet werden. Cava wird erst seit Ende des 19.Jahrhunderts erzeugt. Seit 1986 ist Cava unter dem Begriff Denominación de Origen Cava als Qualitätsbezeichnung geschützt. Es handelt sich aber um keine Herkunftsbezeichnung einer Region, sondern beschreibt die recht rigorosen Vorschriften bei der Produktion. Dennoch wird Cava nahezu ausschließlich in der Region Penedès bei Barcelona hergestellt. Insgesamt sind 159 Gemeinden in Spanien zur Erzeugung von Cava autorisiert.
Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen des Cava. Diese werden durch den Restzuckergehalt bestimmt. Die Variante Brut mit weniger als 15 g/l Restzucker ist die am häufigsten hergestellte.
Cébazan
Cébazan ist ein kleines Dörfchen mit etwa 600 Einwohnern im Languedoc-Roussillon, gelegen im Départment Hérault. Von hier aus sieht man die beeindruckenden Berge des Zentralmassivs, welches schützend auf das Klima einwirkt.In Cébazan gibt es einige kleinere Zusammenschlüsse und Kooperativen von Winzern, die die Tradition des Weinbaus der Region fortsetzen. Es werden vorwiegend sortentypische Weine mit jugendlichem Charme, die jung getrunken werden sollten, produziert. Die Preise der Rebsäfte sind meist ausgesprochen moderat. Die Weine sind fruchtig, intensiv und sie bereiten viel Trinkspaß in geselliger Runde oder als Speisebegleiter.
Chablis
Chablis ist das nördlichste Weinbaugebiet der Region Burgund im Arrondissement Auxerre.
Der dort hergestellte Wein mit dem selben Namen wird ausschließlich aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert, zeigt meist eine grün-goldene Farbe und zeichnet sich durch Blütenaromen und schöne Mineralität aus (aufgrund des vorherrschenden Kalksteinbodens), verbunden mit einer erfrischenden Säure.
Es gibt drei Qualitätsstufen des Chablis: Die oberste Stufe sind die Chablis Grand Cru, dann folgen die Premier Cru, dann die Chablis AOC und sodann die Petit Chablis. Die sehr edlen Grand Cru stammen aus sieben Lagen und bedürfen einer langen Lagerzeit, bis sie sich zur vollen Reife entfaltet haben.
Das Klima im nördliche Burgund ist sehr kontinental, was zu ausgesprochen kalten Wintern führen kann. Von 1957-1961 gab es dort sehr starken Spätfrost, der zu einer massiven Dezimierung des Rebenbestandes und fast zur Auslöschung des Chablis führte. Erst durch den Einsatz moderner Technik und Veränderungen der Arbeit im Weinberg selbst konnte sich Chablis wieder als bekannte Marke etablieren.
Chambrieren
Da Rotweine häufig im Keller gelagert werden, sind sie meist zu kühl, um sie sofort zu trinken. Chambrieren bedeutet, den Wein auf Trinktemperatur zu bringen. In den meisten Fällen wird die Weinflasche einfach ein paar Stunden vor dem Öffnen aus dem Keller geholt und in einen wärmeren Raum gestellt. Da heutzutage die Wohnräume jedoch wärmer sind als früher, ist diese Prozedur mit Vorsicht zu genießen, denn Zimmertemperatur ist nicht gleich Trinktemperatur.
Die optimale Trinktemperatur für einen Rotwein liegt bei 18 Grad Celsius. Für das Chambrieren stehen diverse Methoden zur Auswahl. Beim Chambrieren sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass der Wein keine Schäden davonträgt. Als besonders schonend gilt beispielsweise ein Warmwasserbad. Rotwein benötigt nur etwa 15 Minuten, um sich in einem 30 °C warmen Wasserbad von 14 °C auf 18 °C zu erwärmen. Zum Kühlen eignet sich die Nutzung eines Eiskübels, oder der Kühlschrank. Das Erwärmen in der Mikrowelle gilt als ungeeignet und auch das Kühlen im Eisfach ist mit Vorsicht zu genießen.
Champagne
Weingebiet Champagne – die Region, aus dem der edelste Schaumwein stammt
Aus der etwa 150 Kilometer östlich von Paris gelegenen Weinregion Champagne stammt der weltweit berühmteste Schaumwein. Die Champagner-Herstellung geht auf das 17. Jahrhundert zurück, als die Weinabfüllung zu Transportzwecken nicht mehr in Fässern, sondern in Flaschen erfolgte und dabei die Flaschengärung entdeckt wurde.
Als Grundweine des edlen Champagners werden ausschließlich drei Rebsorten verwendet: Auf den Chardonnay entfallen etwas weniger als 30 Prozent der Rebflächen der Champagne, auf den Pinot Noir (Spätburgunder) bis zu 40 Prozent und auf den Pinot Meunier (Schwarzriesling) das verbleibende Drittel. Der hochwertige rote Pinot Noir sorgt für das Bukett und Aroma roter und schwarzer Früchte wie Himbeeren, Erdbeeren, Pflaumen, Kirschen und schwarzer Johannisbeeren und vermittelt einem Cuvée einen einzigartigen Charakter. Zudem stellt der Pinot Noir vergleichsweise geringe Ansprüche an Boden und Klima. Der weiße Chardonnay zeichnet sich durch Körperreichtum und gute Lagerfähigkeit aus. Der ziegel- bis rubinrote Pinot Meunier stellt ein fruchtiges und ausgewogenes Geschmackserlebnis sicher. Der „Schwarzriesling“, der lehmhaltige Böden bevorzugt, ist übrigens trotz ähnlicher Wuchsform nicht mit der Weißwein-Rebe Riesling verwandt, sondern geht auf den „Blauen Spätburgunder“ zurück.
Die zu den nördlichsten Weinanbau-Gebieten gehörende Champagne weist ein recht kühles halbkontinentales Klima auf, das jedoch auch für die lange Reifezeit der Weintrauben sorgt, die für den besonderen Charakter des Rebensaftes verantwortlich zeichnet. In höheren Lagen befindliche Waldgebiete bieten den von ihnen umgebenen Rebflächen einen optimalen Schutz. Der kreidehaltige Untergrund, der sich unter einer lehmig-sandigen Bodenschicht befindet, nimmt Wasserüberschüsse wie ein Schwamm rasch auf. Seit 1927 ist die Anbaufläche der Champagner-Grundweine auf 34.500 Hektar limitiert. Für den Champagner-Anbau sind etwa 320 „Villages“ (Dörfer) zugelassen. (In der Champagne erfolgt keine Klassifizierung nach Weinlagen, sondern nach Gemeinden.) Weine aus 17 dieser Villages, die eine Rebfläche von 4.400 Hektar repräsentieren und auf einer Klassifizierungs-Skala (échelle des crus, „Skala der Gewächse“) die maximal möglichen 100 Prozent erreichen, dürfen ihre Weine mit dem Titel Grand Cru („Große Gewächse“) auszeichnen – sofern alle Bestandteile eines Weinprodukts (speziell auch in Cuvées) aus einer Grand-Cru-Ortschaft stammen. Weine aus 44 Ortschaften mit einer Bewertung von mindestens 90 Prozent erhalten die Bezeichnung Premier Cru. Die Premier-Cru-Gemeinden der Champagne kultivieren Anbauflächen von insgesamt 6.000 Hektar. Reinsortige Weine werden in der Champagne aus Chardonnay- oder Pinot-Noir-Trauben ebenso erzeugt wie Cuvées in verschiedensten Mischungs-Verhältnissen von Chardonnay, Pinot Noir und/oder Pinot Meunier. Die Vielfalt der Champagner-Erzeugnisse ergibt sich auch aus der Untergliederung der Rebfläche in 260.000 Einzelparzellen, die von den Winzern sorgfältig bewirtschaftet werden. Rund um Épernay und Reims erstrecken sich zentrale Anbaugebiete (Vallée de la Marne und und Côte de Blancs sowie Montagne de Reims). Bis zu einhundert Kilometer südlich von Reims befinden sich die Champagner-Anbaugebiete Sézanne und Aube.
Champagner
Der Champagner ist der bekannteste Schaumwein der Welt, der aus der Region Champagne im Marne-Tal im nördlichsten Weinbaugebiet Frankreichs stammt.
Die Herstellung von Champagner ist ein stark reglementierter Prozess, der im Wesentlichen aus den nachfolgenden Schritten besteht:
Zunächst werden die Trauben geerntet. Champagner darf dabei nur aus Trauben der Sorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier gewonnen werden. Es folgt die Pressung; stark reglementiert ist hierbei auch, wie viel Most aus dem Lesegut gewonnen werden darf, welche Menge in die Presse kommt und welche Grundweine dann die Assemblage (Mischung) ausmachen.
Nach der ersten beendeten Gärung, im Frühjahr, wurde der Most zu Wein.
Erst durch die zweite Gärung, die sogenannte Flaschengärung, die durch Zugabe von Hefe und Zucker in die Flasche erfolgt, entsteht die Kohlensäure des Champagners, die ihn so herrlich bubbeln lässt.
Da die Hefe bei der zweiten Gärung Rückstände in Form von Schwebeteilchen gebildet hat, wird die Flasche zwecks Entfernung dieser Verunreinigung kopfüber in ein sog. Rüttelbrett eingesetzt. Das Bewegen der Flaschen darin, entweder von Hand durch den „Remeur“ bei den Luxus-Marken oder per Maschine, führt dazu, dass sich die Rückstände am Flaschenhals sammeln. Die Flaschenhälse werden gefroren und die Rückstände der Hefe ebenso. Durch Abschlagen des Verschlusses wird der Hefepropf herausgeschleudert, was man degorgieren nennt.
Letztlich erhält der Champagner die sog. Dosage. Dies kann ein Zusatz aus dem gleichen Champagner sein, lediglich zum Auffüllen des mit dem Degorgieren verlorenen Flüssigkeitsanteils. Es kann sich aber auch um Mischungen aus altem Champagner, Rohrzucker und hellem Weinbrand handeln, was dann für die Süße des Champagners verantwortlich ist. Der Weinbrand dient dabei zur Verhinderung einer dritten Gärung durch den zugesetzten Zucker.
Champagner lagert 15 Monate bis zum Verkauf; Jahrgangs-Champagner muss sogar mindestens drei Jahre im meist unterirdischen Keller verbleiben.
Chaptalisieren
Chaptalisieren bedeutet, dass dem Wein während oder vor der Gärung Zucker, zum Beispiel Rübenzucker oder Saccharose, zugeführt wird. Benannt wurde das Verfahren nach dem französischen Chemiker Jean-Antoine Chaptal. Die Chaptalisation führt zur Erhöhung des Alkoholgehaltes. Dazu wird dem Jungwein oder Most Zucker zugeführt, damit sich während der Gärung mehr Zucker in Alkohol wandeln kann.
Chaptal entwickelte dieses Verfahren ursprünglich, um die Qualität schlechter Weine zu erhöhen und damit das Überleben der Winzer zu sichern, die es betraf. Heutzutage nutzen die meisten Winzer das Chaptalisieren, um bei ihren Rot- oder Weißweinen für höheren Alkoholgehalt zu sorgen. Für diese Prozedur bestehen jedoch strenge EU-Richtlinien, die jeder Winzer befolgen muss. In deutschen Anbaugebieten darf Wein beispielsweise um maximal 24 Gramm Alkohol pro Liter angereichert werden. Das Gesetz sieht vor, dass Weine höchstens vier Prozent Alkohol durch Chaptalisation gewinnen dürfen. In Deutschland darf das Verfahren nur bei Weinen bis zum Qualitätsgrad „Qualitätswein“ vollzogen werden. Bei Prädikatsweinen ist das Chaptalisieren verboten.
Charakter
Spricht man vom Charakter eines Weines, ist damit die Gesamtheit seiner Eigenschaften gemeint. Diese setzt sich zusammen aus seinem Geruch, dem Geschmack, der Farbe, dem Mundgefühl, dem Abgang und weiteren Merkmalen. Geprägt wird der Charakter eines Weines maßgeblich auch durch seine Balance, Säure, Frucht, Süße, Tannine, sein Alter und seinen Alkoholgehalt. Es ist also das „ganze Erscheinungsbild“, das den Charakter eines Weines ausmacht. Für die Art des Charakters sind wiederum verschiedene Faktoren entscheidend. Hierzu zählen insbesondere die geografische Lage samt Klima, das Wetter oder der Boden. Dieses wird in Frankreich auch als „Terroir“ bezeichnet. Weiterhin entscheidend sind selbstverständlich auch die im Wein verwendete(n) Rebsorte(n) und die Kellerarbeit des Winzers. Genauso, wie man bestimmten Rebsorten eine Typizität nachsagt, kann dieses bei Weinjahrgängen der Fall sein. Auch hier spricht man von Rebsortencharakteristik oder Jahrgangscharakter.
Chardonnay
Chardonnay – ein Weltenbummler
Jeder kennt sie, jeder mag sie. Die Rebsorte Chardonnay ist die beliebteste weiße Rebsorte auf der ganzen Welt und überall zu finden. Der Weinkenner bezeichnet sie als Weltenbummler. Die ursprüngliche Heimat des Chardonnays ist allerdings wohl das Weingebiet Burgund in Frankreich.
Während die Schwesterrebsorten oftmals in Edelstahltanks nur kurz reifen, so darf der Chardonnay es sich häufig im Eichenfass gemütlich machen. Im Barrique ausgebaut, gehört diese Rebsorte zu den Weinen, die eine große und weiche Geschmacksvielfalt haben. Sie ist außerdem lagerfähig, ähnlich dem Sémillon oder Grünen Veltliner.
Die Rebsorte Chardonnay ist hinsichtlich des Klimas und des Bodens bemerkenswert anpassungsfähig. So ist eine wunderbare Vielfalt an Weinen erhältlich, in denen – je nach Anbauregion – exotische Fruchtaromen, Noten von Haselnüssen, von grünen Äpfeln, Orange, Honig oder Vanille zur Geltung kommen.
Am besten trinkt man Chardonnay zu Fischgerichten, Brathähnchen und weißem Fleisch. Wenn er im Barrique ausgebaut wurde, lässt er sich auch gut zu Räucherfisch genießen. Er ist aber auch ideal für einen geselligen Abend unter Freunden, die guten Wein lieben.
Der weltweit am meisten beachtete Chardonnay kommt aus Burgund, genauer gesagt aus Côte de Beaune. Aber auch Kalifornien kann mit Klasse folgen. Australien, Südamerika und Südafrika folgen in Qualität und Preis.
Châteauneuf-du-Pape
Châteauneuf-du-Pape ist eine der renommiertesten Weinbauregionen der Welt, gelegen im südlichen Teil des Rhône-Tals, bei der gleichnamigen Gemeinde. Sie ist seit 1935 eine eigene Appellation; der Boden besteht aus Kiesterrassen, wobei die großen Kieselsteine, die die tagsüber gespeicherte Wärme nachts an die Reben abstrahlen, mit roten Lehmböden vermischt sind; manche Lagen besitzen auch Sandböden.Ein Châteauneuf-du-Pape darf sich aus maximal 13 zugelassenen Rebsorten zusammensetzen, wobei vier von diesen sogar weiße Trauben sind. Dominierend ist die Rebsorte Grenache, häufig in einer Cuvée mit Mourvèdre und Syrah. Er muss einen Mindestalkoholgehalt von 12,5 % aufweisen.Der Name, der übersetzt so viel bedeutet wie „neuer Sitz oder neue Residenz des Papstes“, rührt daher, dass 1308 der Papst Clemens V., ehemaliger Erzbischof von Bordeaux, seinen Sitz nach Avignon verlegte, welches nicht weit gelegen ist von den Rebflächen von Châteauneuf-du-Pape. Dieses Kirchenoberhaupt liebte die örtlichen Weine, wie ebenso auch die weiteren sechs Päpste, die ihre Residenz in Avignon behielten.Berühmte Rotweine aus der Appellation Châteauneuf-du-Pape sind u.a. Château de Beaucastel, Clos des Papes, Clos de l´Oratoire des Papes, La Nerthe, Rayas oder Domaine Henri Bonneau.
Chenin Blanc
Chenin Blanc: in Südafrika ein echter Star
In Frankreich hat alles begonnen, aber die Rebsorte ist in der Welt zu Hause. In großen Mengen wird sie unter anderem in Kalifornien angebaut. Das Hauptanbaugebiet von Chenin Blanc liegt allerdings in Südafrika. Hier ist sie eine Art Nationalheiligtum und die häufigste Rebsorte. Es kann davon ausgegangen werden, dass Chenin Blanc um 1655 durch den Niederländer Jan van Riebeeck, den ersten Verwalter der Kapkolonie, nach Südafrika gelangt ist. Die Südafrikaner nennen ihr Heiligtum Steen, was sich von „Stein“ ableiten lässt. Erst spät und nach DNA-Analysen wurde herausgefunden, dass es sich bei Steen und Chenin Blanc um dieselbe Rebsorte handelt. In Südafrika wird Chenin Blanc am häufigsten in Paarl produziert.
Die Traube an sich ist oval mit goldgelber Farbe, hat eine mittlere Größe und eine dünne, feste Schale. Bei geringem Ertrag in guten Jahren können mineralisch frische, aber auch üppige, fruchtige Weine entstehen. Chenin Blanc ist keine Alles-, aber eine Vielkönnerin. Sie ist für die Edelfäule (Botrytis cinerea) anfällig, weshalb sie ideal für die Kreation hochwertiger Süßweine ist. Wegen ihres hohen Säuregehalts ist sie zudem eine wertvolle Komponente für feine Schaumweine wie den Bouvet Cremant de Loire blanc Excellence.
Chianti
Chianti ist eine Weinbauregion in Norditalien. Ihr Gebiet erstreckt sich über einen großen Teil der Toskana von Pisa bis Arrezo. Die wichtigste Traube im Chianti Classico ist Sangiovese, eine der klassischen roten italienischen Rebsorten.
Das Weinbaugebiet Chianti ist in verschiedene Regionen gegliedert, die jeweils durchaus unterschiedlichen Qualitätsanforderungen entsprechen müssen. Die geringsten Standards gelten für einen Chianti DOCG, die höchsten Ansprüche werden an den Chianti Classico DOCG gestellt. Das Gebiet des Chianti Classico liegt zwischen Siena und Florenz und wird gemeinhin als der Kernbereich des Chianti bezeichnet.
Waren in den 1970er Jahren noch die mit Stroh umflochtenen Großflaschen (sog. fiasco) dominierend, mit oftmals einfachem und nicht besonders qualitätsorientiertem Inhalt, hat sich dies inzwischen grundlegend geändert. Ein Grund hierfür waren die Supertoskaner wie Ornellaia oder Tignanello, letzterer vom Weingut Antinori. Obschon diese Weine eigentlich keine Chianti im Sinne der Klassifikation sind, überzeugten sie durch ihre extrem anspruchsvolle Vinifizierung und hohes Niveau. Im Windschatten dieser Weine etablierten sich moderne Weinbereitungsmethoden auch im Gebiet des Chianti und erhöhten dessen Qualität, führten aber auch gleichzeitig zu einer Diversifikation des Weinstiles.
Chiaretto
Chiaretto ist ein dunkler italienischer Roséwein, der in der Region rund um den Gardasee hergestellt wird. Als Rebsorten werden entweder Gropello oder Bardolino verwendet.
Ein Chiaretto ist oftmals intensiver als normale Rosés, mit guter Struktur und Substanz. Er besitzt fruchtige Noten von Erdbeeren, Himbeeren oder Hagebutten, kombiniert mit mineralischen und leicht salzigen Aromen.
Dieser Wein passt sehr gut zu Fischgerichten, insbesondere Lachs, aber auch Geflügelragout, mildem Käse oder Pasta. Der Chiaretto ist des ideale, charaktervolle Rosé für den Sommer.
Chile
Chile, ein Land mit atemberaubender Natur und faszinierender Geschichte, ist ein ebenso facettenreiches und spannendes Weinland geworden. Auch wer sich für Bordeaux-Blends auf einem außerordentlichen Niveau interessiert, wird hier in Südamerika fündig.
Die Geschichte des Weinbaus in Chile reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert, als die spanischen Eroberer Reben aus ihrem Heimatland mitbrachten. Damals wurden die erzeugten Weine vor allem für den kirchlichen Gebrauch hergestellt und konsumiert. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Weinbau kontinuierlich weiter und es wurden neue Rebsorten eingeführt. In den 1980er Jahren gab es einen Wendepunkt in der chilenischen Weinindustrie. Mit dem Eintritt in die Weltwirtschaft entwickelte sich das Land zu einem ernstzunehmenden Weinproduzenten mit internationaler Bekanntheit.
Chile ist im Besonderen für seine Rotweine bekannt, die weltweites Renommee besitzen. Eine der bekanntesten Rebsorten ist der Carménère, der ursprünglich aus Bordeaux stammt, aber in Chile seine ideale Umgebung gefunden hat. Der Carménère besticht durch seine dunkle Farbe, seine reiche Aromatik von dunklen Früchten und seine samtige Textur. Neben dem Carménère werden auch andere Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah erfolgreich angebaut und produziert.
Aber auch Weißweine aus Chile sind von hoher Qualität. Insbesondere der Sauvignon Blanc hat sich als populär erwiesen, dank seines frischen und knackigen Charakters und seiner aromatischen Vielfalt. Chardonnay und Riesling sind ebenfalls weit verbreitete Rebsorten und haben in Chile einen guten Ruf erlangt.
Chile verfügt über verschiedene Weinregionen, die unterschiedliche klimatische Bedingungen aufweisen und beste Voraussetzungen für den Anbau bestimmter Rebsorten bieten. Das Maipo-Tal, das Colchagua-Tal und das Casablanca-Tal sind nur einige der bekanntesten und renommiertesten Weinregionen des Landes.
Das Maipo-Tal, südlich der Hauptstadt Santiago gelegen, ist bekannt für seine Rotweine, hauptsächlich für seinen Cabernet Sauvignon. Das Colchagua-Tal im Zentrum Chiles gilt als eine der besten Rotweinregionen des Landes und bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Carmenère, Merlot und Cabernet Sauvignon. Das Casablanca-Tal, an der Küste gelegen, zeichnet sich durch kühlere Temperaturen aus und hat sich auf den Anbau von Sauvignon Blanc und Chardonnay spezialisiert.
Chilenischer Wein ist nach wie vor auf dem Vormarsch und bietet eine große Palette an vielerlei Weinstilen. Hier bekommt man viel Wein für oftmals noch ausgesprochen günstige Preise, aber auch der Weinadel ist mit Premium Marken wie Sena, Almaviva oder Vinedo Chadwick bestens vertreten.
Chips
Eine Lagerung von Rotweinen in Barriques ist ein Qualitätsmerkmal. Diese bringt es oftmals mit sich, dass schöne Noten von Vanille, Kaffee, Karamell oder Röstaromen den Wein verfeinern. Doch Barriques sind teuer; inzwischen liegen die Preise für ein neues Eichenholzfass von 225 Litern bei etwa 600–800 Euro.Daher war man – zunächst in der neuen (Wein)welt – erfinderisch. Man mischte einfach dem Wein Holz-Chips zu, die nur etwa 7–20 Euro pro Kg kosten. Es gibt sie übrigens in Form von Münz-großen Chips, aber auch als Späne oder sogar als Pulver. Die Chips, die vorgeröstet sind, werden in die Stahltanks gegeben, oder manchmal schon bei der Maischegärung zugesetzt, um dem Wein die gewünschten Aromen zu verleihen.Dieses Prozedere ist in der EU seit dem Jahr 2006 erlaubt. Dies ist nicht auf dem Etikett kennzeichnungspflichtig. Es darf allerdings dann nicht die Bezeichnung „Barrique“ oder „im Holzfass ausgebaut“ auf dem Label stehen.Üblicherweise erreichen Weine, denen Holz-Chips zugesetzt wurden, nicht die Qualität von im Fass ausgebauten Rebsäften. Im Fass, welches häufig vorher getoastet wurde, reift der Wein und nimmt langsam, unter „Atmung“ des Fasses, dessen Geschmacksnuancen auf. Es handelt sich hierbei um komplizierte chemische Reaktionen, die nicht einfach, in kürzester Zeit, durch Zugabe von Holzspänen emuliert werden können.
Cinsault
Cinsault
Cinsault, oder auch Cinsaut geschrieben, ist eine sehr alte, rote Rebsorte. Sie stammt ursprünglich aus dem Süden Frankreichs, wo sie auch heute noch weit verbreitet ist. Die Hauptanbaugebiete liegen an der Rhone, in der Provence und im Languedoc. Auch auf Korsika, in Italien, in einigen nordafrikanischen Ländern und in Südafrika ist diese Rebsorte zu finden. Je nach Region variiert ihr Name. In Italien (Apulien) zum Beispiel ist Cinsault als Ottavianello bekannt, auf Sizilien als Grecaù. 1925 entstand in Südafrika aus der Kreuzung von Pinot Noir und Cinsaut (dort Hermitage genannt), die neue Rebsorte Pinotage.
Cinsault wird häufig als Verschnittpartner eingesetzt und gilt als Färbertraube (Teinturier). Das heißt, er wirkt in der Mischung farb- und aromaverstärkend. Der berühmteste Wein mit bis zu 20% Cinsault-Anteil ist wohl der Châteauneuf-du-Pape. Cinsault-Reben bilden große, walzenförmige Trauben mit großen, schwarz-blauen, saftigen Beeren. Die Rebsorte ist unempfindlich gegen Hitze, Trockenheit und starken Wind, was ihren Erfolg in Ländern wie Marokko, Algerien und Tunesien erklärt. Um eine hohe Qualität zu sichern, muss der Winzer die Reben konsequent zurückschneiden. Auf nicht zu fruchtbaren Böden und bei reduzierten Erträgen ergibt der Cinsault fruchtbetonte, geschmeidige und angenehme Rotweine sowie ausgezeichnete Rosés.
Claretwein
Die englische Bezeichnung „Claret“, französisch: „Clairet“, ist eine mittelalterliche Bezeichnung für Weine aus der Region Bordeaux. Da Bordeaux von 1152 bis 1453 zur englischen Krone gehörte, entwickelten die Engländer eine hohe Affinität zu diesen Weinen. Diese waren zu der Zeit noch heller und klarer als vergleichbare italienische oder spanische Weine; daraus resultiert die Bezeichnung „Claret“. Das lag daran, dass die Weine damals in Bordeaux nur kurz auf der Maische gegärt wurden und dadurch nur wenig Farbstoffe aufnahmen. Auch wurden seinerzeit weiße mit roten Trauben gemischt, was zur Aufhellung der Weine beitrug.Heute heißt in England immer noch jeder Bordeaux „Claret“. In Bordeaux gibt es auch noch die Bezeichnung Clairet; diese wird allerdings für Weine verwendet, die eher dem Charakter eines Rosé entsprechen, jedoch etwas dunkler in der Farbe sind.
Classico
Classico ist der italienische Begriff für einen Wein aus einem genau eingegrenzten und örtlich definierten Bereich einer Weinbauregion. Meist handelt es sich dabei um den Kernbereich eines solchen Gebietes, welches innerhalb einer größeren DOC- oder DOCG- Zone liegt. Da dieser Kernbereich oftmals auch die historisch beste Lage im Hinblick auf Boden, Höhe der Weinberge und Klima darstellt, ist der Zusatz „Classico“ auf dem Flaschenetikett grundsätzlich ein Qualitätsmerkmal.
Eingeführt wurde dieser Begriff 1932 für den Chianti, nachdem das Chianti-Gebiet immer weiter gedehnt wurde und mit der ursprünglichen Region nicht mehr viel zu tun hatte. Einhergehend mit der Bezeichnung „Classico“ wurden zur Sicherung des Weinstandards Kriterien wie z.B. Ertragseinschränkungen, Festlegung der erlaubten Rebsorten oder Alkoholgehalt definiert.
Inzwischen ist die Benennung als „Classico“ nicht nur auf den Chianti beschränkt, sondern gilt für eine Vielzahl von Regionen in Italien.
Clos
Der Begriff Clos bezeichnet im Französischen einen Weinberg, der durch eine Einfriedung, meist eine Mauer, aber auch z.B. eine Hecke, umfriedet ist und durch diese Einfassung von anderen Reblagen klar abgetrennt und abgrenzbar ist.
Besonders häufig erscheint die Namensgebung in Burgund und in Bordeaux, wobei bekannte Vertreter in Bordeaux Clos Fourtet, Clos du Jaugueyron oder Léoville-las-Cases sind (letzteres nennt sich zwar nicht Clos, ist aber genau ein solcher eingefriedeter Bereich mit dem bekannten Torbogen).
In Burgund zählen Clos Napoléon, Chambertin-Clos de Bèze oder Clos de Vougeot zu den Bekanntesten.
Auch in anderen Regionen Frankreichs kommt diese Bezeichnung vor. Selbst Deutschland kennt vergleichbare Lagen, wo Weinberge ummauert sind. Ursprünglich sind diese häufig von Mönchen angelegt worden.
Condrieu
Das Städtchen Condrieu mit knapp 4000 Einwohner liegt direkt an der Rhône, etwa 44 km südlich von Lyon. Es liegt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, im Département Rhône und ist der Namensgeber der Weißwein-Appellation Condrieu, in der auf etwa 110 Hektar ausschließlich Weißweine aus der Traube Viognier angebaut werden. Seit 1940 hat das Weinbaugebiet den Appellation-Status, wobei etwa 90 Winzer auf den Granitböden Weinbau betreiben.
Die Condrieu-Weine sind sehr duftende, reiche und vollmundige, aber eher säurearme Weine. Ihr Bouquet zeichnet sich durch Aromen von Veilchen, Pfirsich, Aprikose, Blüten oder Honig aus. Condrieu-Weine sind sehr gesucht, da sie aufgrund von Ertragsbeschränkungen und einer großen Nachfrage, vor allem aus den USA, limitiert sind.
Cool climate viticulture
Unter „cool climate viticulture“ versteht man den Weinbau in Gegenden, die kühlere Temperaturen als klassisch warme Weinbauregionen aufweisen, häufig verbunden mit Frost im Winter. Deutschland, die Schweiz, Österreich, die Champagne, das Tal der Loire, aber auch Teile der USA und Kanada zählen hierzu.
Der Winzer muss unter diesen Bedingungen einige Besonderheiten beachten. Zunächst sind besonders resistente Trauben besser für den Anbau geeignet. Diese müssen kalten Temperaturen und Frost widerstehen können und mit frühem Ausreifen oder spätem Austreiben der Triebe zurechtkommen. Hierzu zählen z.B. Riesling oder Chardonnay. Auch muss er darauf achten, dass Lagen vorhanden sind, die die Wärme speichern können und Feuchtigkeit, Wind und Regen müssen kontrolliert werden.
In den USA, aber auch in Australien, Argentinien oder Chile besteht eine Tendenz, möglicherweise auch wegen der zunehmenden Erderwärmung, den Weinbau in kühlere Regionen zu verlagern.
So wurde sogar 1996 das der kanadischen Brock University angegliederte Cool Climate Oenology and Viticulture Institute (CCOVI) gegründet.
Der Vorteil der Weine aus einem cool climate Weinbau ist, dass während des Sommers die Trauben reifen, aber aufgrund der kalten Nächte sehr gut ihre Säure beibehalten können. Gleiches gilt für die Ausprägung der Fruchtaromen, die durch die kühlen Nächte bewahrt werden. Im Gegensatz zu Weinen aus überhitzten Regionen haben Rebsäfte aus dem cool climate Weinbau häufig eine frischere Frucht und bessere Säure als Weine, die aufgrund von Hitzestress dumpf und überkonzentriert wirken können.
Cosecha
Cosecha ist das spanische Wort für Ernte und bedeutet für den Wein die Weinlese. Das Wort Cosecha auf dem Etikett wie etwa „Cosecha 2011“ bedeutet demnach, dass es sich um einen Wein des Jahrgangs 2011 handelt.
Begrifflich ist das so zu erklären, dass „Cosecha“ im Spanischen etwas mehr bedeutet als nur das bloße Einbringen der Ernte von den Feldern oder in diesem Fall von den Weinstöcken. Vielmehr sind ebenso Verfahren im Anschluss gemeint, also das Sortieren, Reinigen und Verpacken der Ernte, was für den Wein mindestens das Sortieren, wenn nicht gar das Pressen der Trauben und das Keltern ihres Saftes in Fässern bedeutet. Daher eignet sich die Bezeichnung Cosecha ausgezeichnet zur Kennzeichnung eines Jahrgangs.
Côtes de Blaye
Die Appellation Côtes de Blaye ist eine der weniger bekannten Weinbauregionen Bordeauxs. Sie liegt etwa 20 km nördlich von Bordeaux, östlich des 5000 Seelen-Dörfchens Blaye, am rechten Ufer der Gironde.
Ihr gegenüber, am linken Ufer der Gironde, liegt die Halbinsel Médoc, mit den renommiertesten Appellationen der Welt wie Margaux oder Pauillac und den berühmten Weinen wie Lafite-Rothschild, Mouton oder Latour.
Die Unterschiede könnten allerdings größer nicht sein; herrscht im Médoc der Cabernet Sauvignon, sind die Weine der Côtes de Blaye vom Merlot dominiert und anderer Natur. Zwar profitieren auch sie von einer Lagerzeit. Dennoch führen das andere Terroir als im Médoc und der Ton und Kalkboden dazu, dass die Weine zugänglicher und schneller trinkbar sind, wenn sie auch nicht annähernd die Qualität der Schwestern des linken Ufers erreichen.
Dafür ist das Preis-Leistungsverhältnis hier noch deutlich angemessener, sodass sich in der Appellation Côtes de Blaye durchaus die ein oder andere (Wein-)Entdeckung machen lässt.
Côtes de Bourg
Die Appellation Côtes de Bourg befindet sich am rechten Ufer der Gironde, südlich von Blaye. Da sie an den Bereich des Mündungstrichters der Flüsse Dordogne und Garonne angrenzt, profitiert sie, neben den Hängen, die zum Fluss hin abfallen und eine optimale Sonneneinstrahlung begünstigen, vom ausgeglichen, milden Klima des Stromes. Frost oder Starkwetterereignisse wie Hagel kommen hier sehr selten vor.Die Rebfläche beträgt ca. 1648 Hektar und liegt auf kalkhaltigen Ton- und Sandböden. Vorherrschende Rebe ist der Merlot, oft gepaart in der klassischen Kombination mit Cabernet Sauvigon, Cabernet Franc und Petit Verdot. Weißweine werden hier kaum angebaut; 98% der Rebfläche sind mit roten Trauben bestockt.Die Weine aus dieser Region rechts des Ufers haben kein so herausragendes Renommee wie die Rebsäfte des linken Ufers, sind aber unter Kennern beliebt wegen ihres sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses. Zwar hat man schon früh von hieraus Weine in alle Welt exportiert, teils früher als am linken Ufer, jedoch gelang dieser Region nie der richtige Durchbruch.Die Côtes de Bourg Weine sind aufgrund ihres häufig höheren Merlot-Gehaltes zugänglicher, weicher, aber auch meist nicht so lange lagerfähig, wie beispielsweise ihre Kollegen aus dem Médoc.
Côtes de Castillon
Côtes de Castillon ist eine vergleichsweise junge Appellation, die erst im Jahre 1989 geschaffen wurde. Sie liegt östlich angrenzend an St. Émilion und Pusseguin-St.-Émilion. Ihre Rebgärten erstrecken sich auf einer Fläche von 1853 Hektar. Die Appellation verteilt sich auf neun Gemeinden, nämlich Belves de Castillon, Castillon la Bataille, Gardegan et Tourtirac, Monbadon, Sainte Colombe, Saint Genes de Castillon, Saint Magne de Castillon, Saint Philippe-d Aiguilhe und Les Salles de Castillon.Auf den Ton-Kalk- und Molasseböden, das sind Formationen aus Schotter-Sedimentgestein, wird weit überwiegend Merlot angebaut. Cabernet Franc und nur wenig Cabernet Sauvignon und Malbec ergänzen bei manchen Châteaux die Assemblage.Die AOC Côtes de Castillon gilt als Geheimtipp unter den weniger bekannten Appellationen Bordeauxs, wobei die Weine über eine außerordentliche Qualität bei noch sehr moderaten Preisen verfügen. Kooperationen mit namhafteren Weingütern aus St. Émilion, die zum Teil auch Châteaux und Rebgärten in der Region Côtes de Castillon aufkauften, haben zu einer weiteren Steigerung des Niveaus der Weine geführt. Die Weine aus den Côtes de Castillon ähneln denen aus St. Émilion. Sie sind expressiv, mit feinen Tanninen und früher trinkreif als die Weine des linken Ufers der Gironde. Ihre Lagerfähigkeit kann nicht ganz mit den Gewächsen aus St. Émilion mithalten, beträgt aber auch bis zu zehn Jahren, je nach Jahrgang und Château.
Côtes de Gascogne
Die Appellation Côtes de Gascogne liegt im Bereich des Département Gers, welches wiederum zur Region Okzitanien gehört. Hier werden überwiegend trockene, fruchtige und sehr aromatische Weißweine hergestellt, die als Vin de Pays oder einfachere Vins de Table klassifiziert sind. Zum geografischen Gebiet der Appellation gehört auch Armagnac mit den bekannten und renommierten Brandweinen.Die Weißweine überzeugen durch Aromen von Südfrüchten, insbesondere Zitrone und Limette und Noten von exotischen Früchten, begleitet von einer schön balancierenden Säure und einer großen Frische.Die kühlen und oft regnerischen Winter- und Frühlingsmonate und die warmen, langanhaltenden Sommer- und Herbsttage bieten, in Verbindung mit den mineralhaltigen Sand- und Lehmböden, ideale Voraussetzungen für den Anbau von Weißweintrauben. Neben Chardonnay werden auch Sauvignon Blanc, Petit Manseng und Gros Manseng, sowie Colombard in den Cuvées verwendet. Die frischen und ausgleichenden Winde vom Atlantik sorgen für ein gemäßigteres Klima.Aus den Côtes de Gascogne stammt auch der Floc de Gascogne, der u.a. aus den Manseng-Trauben gewonnen wird und als Aperitif bekannt ist. Dieser Likörwein wird aus einer Mischung von unvergorenem Traubensaft und Armagnac hergestellt.
Côtes de Provence
Die Côtes de Provence sind bekannt für ihre frischen und fruchtigen Roséweine. 90% der insgesamt jährlich produzierten 900.000 Hektoliter Wein sind Roséweine, nur 7% sind Rotwein und nur 3% von weißer Farbe. Die Côtes de Provence erstrecken sich auf ca. 20.000 Hektar Rebfläche über 84 Gemeinden in drei Départements, nämlich Var, Bouches-du-Rhone und Alpes Maritimes. Seit dem Jahre 1977 verfügen die Côtes de Provence über den Status als eine eigene Appellation (AOC, Appellation d´Origine Contrôlée).Um einen höheren Marken-Wiedererkennungswert zu erzielen, sind die Roséweine der Côtes de Provence oftmals in amphorenförmigen, kegelartigen oder leicht bauchigen Flaschen abgefüllt. Grenache, Cinsault, Mourvèdre, Syrah und Tibouren sind die Hauptsorten zur Rosé-Erzeugung. In den Côtes de Provence entstehen einige der herausragendsten Rosés dieses Planeten, so zum Beispiel die renommierten Weine der Domaines Ott.
Côtes du Rhône
Die Côtes du Rhône sind eine AOC (Appellation d´Origine Contrôlée) im Süden des Rhône-Tals, gelegen um die Städte Orange und nördlich von Avignon. Hier wird bereits seit vorrömischer Zeit Weinbau betrieben; die Côtes du Rhône gelten als die Wiege des Rebbaus in Frankreich. Im milden und sehr ausgeglichenen Klima wird hier zu weit über 90% Rotwein hergestellt, ansonsten wird Rosé produziert, jedoch kaum Weißwein. Die Appellation ist ca. 49.000 Hektar groß und umfasst 171 Gemeinden.Der Status der Appellation Côtes du Rhône gilt gemeinhin als den lokalen und mit Ortsnamen versehenen Appellationen untergeordnet. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Weine aus dieser Appellation unterlegen sind; sie sind aber zumeist günstiger.Die roten Cuvées müssen mindestens aus 40% Grenache und 15% Syrah oder Mourvèdre bestehen. Carignan, Cinsault und Counoise sind weitere, in der Assemblage häufig verwendete Rebsorten. Auch beim Rosé dominiert der Grenache.Die Rotweine der AOC Côtes du Rhône sind fruchtig, blumig und rund. Aufgrund des nicht zu hohen Tanningehaltes sind sie eher weich und sollten jung getrunken werden.
Côtes du Roussillion
Die Appellation Côtes du Roussillion, die seit dem Jahr 1977 den Status einer AOC (Appellation d´Origine Contrôlée) besitzt, ist mit ca. 5537 Hektar in 125 Gemeinden eine der größten Weinanbauregionen Frankreichs. Die Weinberge selbst liegen verteilt um die Stadt Perpignan, im Département Pyrénées-Orientales. Die Côtes du Roussillon bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Weine und Qualitäten, von frischen und fruchtigen Weißweinen bis hin zu teuren und langlebigen Rotweinen.Rotweine müssen mindestens aus drei Rebsorten gekeltert werden, zwei von den nachfolgend aufgelisteten müssen enthalten sein: Carignan, Grenache, Lledoner Pelut und Cinsault. Als Nebensorten sind zugelassen Syrah, Mourvèdre und Macabeo. Ähnliche Vorgaben gibt es auch bei der Herstellung von Rosé-Weinen. Weißwein wird aus den Sorten Grenache Blanc, Viura (Macabeo), Tourbar Blanc, Marsanne Blanche, Roussanne und Rolle verschnitten.Es gibt eine Vielzahl von Winzer in den Côtes du Roussillion, sodass es in dieser Appellation viel Potential zur Entdeckung und zum Probieren von Weinen gibt.
Cremant
Cremant bezeichnete ursprünglich Schaumweine aus der Champagne, die in Flaschengärung hergestellt wurden, jedoch nicht über einen Überdruck von 6 bar verfügten, sondern nur die gesetzliche Mindestanforderung von 3,5 bar erreichten. Da die Bezeichnung Cremant im Gegensatz zur Bezeichnung Champagner nicht geschützt war, gebrauchten nach und nach auch Winzer außerhalb der Champagne diesen Begriff. Seit 1992 gibt es eine eigene EU-Verordnung dazu, die die Verwendung des Begriffs für Schaumweine aus der gesamten EU erlaubt, sofern es sich um mittels Flaschengärung hergestellte Schaumweine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung handelt. Winzer aus der Champagne gebrauchen den Begriff jedoch nicht mehr.
Zu den verwendeten Rebsorten gibt es keine einheitliche Regelung, sodass je nach Region unterschiedliche Sorten zum Einsatz kommen. Dafür gibt es für die Herstellung umso genauere gesetzliche Vorgaben, die unter anderem die Ganztraubenpressung und eine mindestens neunmonatige Verweildauer auf der Hefe umfassen. Der Grund des geringeren Kohlensäuredrucks liegt in der verminderten Fruchtzuckerbeimischung bei der zweiten Gärung.
Bekannte französische Cremants kommen aus den Anbaugebieten Bordeaux, Bourgogne, Elsass, Jura und Loire. Weitere Cremant-Produzenten finden sich in Luxemburg, Belgien und Deutschland.
Crianza
Der spanische Begriff Crianza, der sich vom spanischen Wort „criar“ (reifen, großziehen) ableitet, umschreibt einen Qualitätsstandard hinsichtlich des Alters und der Reifezeit des Weines im Fass.
Ein roter Crianza muss insgesamt mindestens zwei Jahre alt sein, bevor er verkauft wird. Davon muss er wiederum sechs Monate im Barrique-Faß gelagert worden sein, wobei diese zeitliche Vorgabe in den Regionen Navarra, Rioja, Ribera del Duero und Penedès auf zwölf Monate erweitert ist.
Ein Crianza-Weißwein muss nur für insgesamt 12 Monate gelagert worden sein, wovon er jeweils 6 Monate im Fass und in der Flasche verbracht haben muss.
Weine mit einer Lagerdauer oder Ausbau im Fass unterhalb dieser Vorgaben nennt man „Roble“, Semi Crianza oder Crianza Corta. Für Reserva- und Gran Reserva-Weine gelten weitergehende Vorgaben, wobei die Gran Reserva die höchste Qualitätsstufe darstellt.
Cru
Der Begriff „Cru“ stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich eigentlich „Gewächs“. Mit ihm werden inzwischen allerdings Weine bezeichnet, die einem höheren Qualitätsstandard entsprechen, wobei die genaue Klassifikation je nach Weinbauregion sehr unterschiedlich sein kann.
Es werden vielfach - regional abhängig - verschiedene Zusätze verwendet, wie z.B. Cru classé, Grand Cru oder Premier Cru. Die Einordnung und Hierarchie als solche ist, wie dargestellt, je nach Gegend unterschiedlich.
Die bekannteste Klassifizierung ist die seit dem Jahre 1855 im Médoc (Bordeaux) bestehende Einteilung in Premiers Crus, Deuxièmes Crus, Troisièmes Crus, Quatrièmes Crus und Cinquièmes Crus. Diese gilt allerdings nur für das linke Ufer. Bereits die Appellationen Pomerol oder Saint-Émilion rechts der Gironde kennen dieses Stufensystem nicht, was verdeutlicht, dass selbst im lokalen Rahmen große Unterschiede bei der Verwendung dieses Begriffes bestehen.
Cuvée
Der Begriff Cuvée stammt aus dem Französischen. Mit ihm wurde eigentlich der Inhalt des Gärbehälters (Franz.: Cuve) bezeichnet. Je nach Land, in dem der Wein angebaut wird, hat der Begriff jedoch inzwischen eine andere Bedeutung angenommen.
In Deutschland bezeichnet man mit Cuvée einen Wein, der aus verschiedenen Rebsorten hergestellt wurde. Es handelt sich dabei also um einen Verschnitt von mehreren Rebsorten, wobei diese Kombination auf unterschiedliche Weise erfolgen kann. Werden verschiedene Rebsorten in einem Weinberg gemeinsam angebaut und zusammen vergoren, spricht man von einem sog. „Mischsatz“. Eine Cuvée kann allerdings auch dergestalt entstehen, dass die unterschiedlichen Trauben getrennt voneinander vinifiziert werden und schließlich erst im Fass vermählt oder sogar erst danach zusammengeführt werden.
In Frankreich dagegen bezeichnet man mit Cuvée jeden abgefüllten Wein eines Weingutes, sei dieser sortenrein oder ein Verschnitt aus Rebsorten. Es handelt sich hier also nicht zwingend um Wein, der unter Verwendung mehrerer Rebsorten entstand. Letzteres bezeichnet man in Frankreich mit dem Begriff Assemblage.
Auch in anderen Ländern, z.B. den USA, bedeutet das Wort „Blend“ (eigentlich übersetzt: „Mischung“) nicht zwingend einen Verschnitt. Ein amerikanischer Blend kann also auch durchaus ein reiner Cabernet Sauvignon, Merlot oder ähnliches sein.