Edelzwicker
Edelzwicker sind trockene, unkomplizierte Tischweine aus dem Elsass, die sich dort als Schankweine in der Gastronomie immer noch großer Beliebtheit erfreuen.
Früher unterteilte man die Weine in zwei Güteklassen, nämlich Zwicker und Edelzwicker. Der Erstgenannte war etwas einfacher vinifiziert und bestand aus den weniger angesehenen Rebsorten Gutedel und Silvaner. Für den Edelzwicker wurden hingegen zusätzlich auch die damals als hochwertiger angesehenen Sorten wie Riesling, Grauburgunder, Gewürztraminer und Weißburgunder eingesetzt. Eine Einteilung in diese zwei Klassen existiert heute nicht mehr, allerdings muss ein Edelzwicker immer eine Cuvée aus mindestens zwei der zugelassenen Rebsorten sein.
Der Ursprung des Namens „Zwicker“ ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Wein im Mund aufgrund seines trockenen Wesens und der Säure zwickt, also adstringierend wirkt. Eine andere Vermutung geht dahin, dass der Wein ein Verschnitt ist, also aus mehreren Sorten zusammengesetzt ist. In diesem Kontext bedeutet „abzwicken“, dass nur ein Teil des Lesegutes oder Weines verwendet wird. Eine endgültige Klärung der Herkunft des Namens ist jedenfalls bis heute nicht erfolgt.
War dem Edelzwicker in den 1970er in Deutschland ein zunehmender Erfolg beschieden, da er als trockene, leichte und fruchtige Alternative zu den teilweise recht süßen und schweren Weinen der Bundesrepublik galt, ist er heute hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten. Auch Deutschland produziert inzwischen ein breites Spektrum an trockenen Weinen und die elsässischen Winzer setzten zum Teil mehr auf Masse statt Klasse, was dem Ruf des Edelzwickers schadete.
Dennoch ist ein guter Edelzwicker ein ausgezeichneter Speisenbegleiter, insbesondere zu einem Elsässer Wurstsalat.