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Diese fast nur in Deutschland vorkommende und etwas in Vergessenheit geratene weiße Rebsorte entstand 1929 an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey durch eine Kreuzung von Chardonnay und Müller-Thurgau. Georg Scheu züchtete diese Rebsorte und gab an, dass sie durch eine Kreuzung von Weißburgunder und Müller-Thurgau entstanden sein soll, was aber durch DNA-Analysen widerlegt wurde.
In Deutschland ist nur noch eine Rebfläche von etwa 300 Hektar mit der Faberrebe bestockt, wovon sich etwa 250 Hektar in Rheinhessen befinden.
Charakteristisch für den Geschmack diese Rebsorte ist ein leichtes Muskataroma. Gute Faberweine sind fruchtige und elegante Rebsäfte, mit einer schönen Frische, da diese frühreifende Sorte einen höheren Säuregehalt aufweist als andere weiße Sorten.
Fass
Ein Fass wird aus Metall, Kunststoff oder Holz gefertigt. Üblich in der Weinherstellung sind Holz- und Edelstahlfässer. Verwendet zur Aufbewahrung, aber nicht nur, von Flüssigkeiten ist das Fass ein seit Jahrtausenden gebräuchlicher Gegenstand, dessen lateinischer Name Tunna auch zu dem mundartlichen Wort Tonne führte.
Die traditionelle Herstellung eines Fasses aus Holz ist nach wie vor mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, dementsprechend wertvoll sind große Holzfässer, wie sie in der Weinreifung eingesetzt werden. Durch chemische Prozesse und die Löseeigenschaften von Alkohol übermittelt ein Holzfass seinen Geschmack an den Wein. Dieser Prozess wird als Barriqueausbau bezeichnet.
Nach ca. zwei Jahren hat ein Eichenfass als Geschmacksentwickler jedoch ausgedient und muss ausgetauscht werden. Oftmals haben Winzer daher Verträge mit Bourbon- und Scotch-Whiskey-Brennereien, deren Fässer nach der Reifung des hochprozentigen Alkohols zu übernehmen. Diese Fässer geben wiederum einer Vielzahl herrlicher Weine ihren unverwechselbaren Geschmack.
Im Gegensatz dazu reift der Wein in einem Fass aus Edelstahl ohne äußere Einflüsse und besonders fruchtaromatisch, rein und frisch. Tatsächlich reift der Wein in einem Edelstahlfass langsamer als in einem Holzfass, da kein Sauerstoff hineingelangt. Daher haben sowohl Holz- als auch Edelstahlfässer ihre Vorteile für die Reifung charakteristischer, einzigartiger Weine.
Fassausbau
Spricht man vom Fassausbau, oder davon, dass ein Wein im Barrique gereift oder ausgebaut wurde, ist gemeint, dass meist ein Rotwein zur Reifung für einen bestimmten Zeitraum in einem Holzfass gelagert wurde, um seine Aromen zu verändern und zu verbessern.Der Einfluss der Lagerung im Fass hängt im Wesentlichen davon ab, welche Größe die Fässer haben, aus welchem Holz sie gemacht sind, wie lange die Lagerung dauert, welches „Toasting“ das Fass hat und ob das Fass bereits vorher schon zur Reifung benutzt wurde.Je größer das Fass, umso weniger Einfluss hat dieses auf den Geschmack des Weines. Die in Bordeaux üblichen Fässer von 225 Litern haben einen ganz erheblichen Einfluss, da die Relation zwischen der Menge des Weines und der Holzoberfläche dergestalt ist, dass der Wein viel Kontakt mit dem Fass haben kann. In Deutschland verwendete große Holzfässer von 1200 bis 2400 Liter haben kaum einen merklichen Einfluss auf den Wein.Französische und amerikanische Eiche gelten als beste Holzarten für den Fassausbau; die von ihnen abgegebenen Gerbstoffe sind hervorragend geeignet, die Tannine im Wein zu verstärken.Das „Toasting“ ist das Ausbrennen der Fässer in der Küferei. Je nach Stärke des „Toastings“, nimmt der Wein vom Fass dann Röst-, Kaffee-, Vanille-, Kokos-, Tabak-, oder sehr viele weitere Aromen auf. Je öfter ein Fass bereits zur Reifung von Wein benutzt wurde, umso geringer wird sein Einfluss auf die Geschmacksnuancen des Weins. Üblich sind Belegungen eines Fasses bis zu drei Mal. Darüber hinaus würde nicht mehr viel Sinn ergeben, da das Fass dann ausgelaugt ist.In den 1980er und 1990er Jahren wurde viel, in manchen Augen zu viel, Barrique-Reifung eingesetzt, die dazu führte, dass die Weine den eigentlichen Charakter ihres Bodens und der Region verloren und der Holzgeschmack zu dominant wurde. Dieser Trend hat sich inzwischen umgekehrt, um die Individualität der Weine zu bewahren.Um bei billigen Weinen den Ankauf von Weinfässern, die zwischen 600-800 Euro Neupreis pro Fass liegen, zu vermeiden, werden solchen Weinen heutzutage gerne Holzchips zugesetzt, die einen Barrique-Geschmack vermitteln sollen.
Federspiel
Beim Federspiel handelt es sich um eine Qualitätseinstufung Österreichischer Weine aus der Wachau. Der Name wird zurückgeführt auf die in früheren Zeiten in der Wachau beliebte Falkenjagd, wobei das Federspiel das Zurückholen des Beizvogels bezeichnete. Nur die in der Winzervereinigung „Vinea wachau nobilis districtus“ zusammengeschlossenen Mitglieder dürfen ihre Erzeugnisse als Federspiel bezeichnen.
Es gibt insgesamt drei Kategorien der Weine dieser Winzer:
Die unterste Gruppe stellt die „Steinfeder“ dar, ein eher leichter Weißwein mit maximal 11% Alkoholgehalt, wobei aber alle drei Stufen trockene Weine umfassen.
Die mittlere Kategorie ist das besagte Federspiel, welches etwa zwischen Kabinett und Spätlese liegt und zwischen 11,5 - 12,5% Alkohol enthalten darf.
Die oberste Qualitätsstufe stellt der „Smaragd“ dar, ein kraft- und gehaltvoller trockener Weißwein mit mindestens 12,5% Alkohol.
Allen Weinen gemein sind die gute Frucht und der sehr delikate Charakter. Die drei Gruppennamen sind eingetragene Marken des Vereins Vinea wachau nobilis districtus.
Federweißer
Als Federweißer bezeichnet man in Deutschland einen jungen, saisonalen Wein, der im Frühherbst auf den Markt kommt und dann schnell konsumiert werden muss. Er wird aus weißen Trauben, häufig frühreifenden Sorten wie Bacchus oder Ortega, hergestellt. Die Gärung des Weines ist noch nicht beendet. Federweißer muss in Deutschland einen Mindestalkoholgehalt von 4 % aufweisen und ist von heller Farbe und trüb, weil er noch aktive Hefen enthält. Da die Gärung noch nicht abgeschlossen ist, sondern sich in der Flasche fortsetzt, dürfen die Flaschen nicht verschlossen werden, sie würden sonst platzen.Weil der Zucker, aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Gärung, nicht vollständig in Alkohol umgewandelt wurde, schmeckt Federweißer leicht süßlich und moussiert.In Rheinhessen wird Federweißer auch als „Rauscher“ bezeichnet, in Österreicher als „Sturm“, in Franken als „Bremser“ und in der Pfalz als „neier Woi“ (neuer Wein).Federweißer lässt sich sehr gut zum Food Pairing verwenden und passt hervorragend zu Zwiebelkuchen, Flammkuechle, Kürbisssuppe oder gerösteten Maronen.
Feinhefe
Die Feinhefe ist der abgestorbene Heferest, der nach dem Abstich des Weines, also dem Umfüllen in ein anderes Behältnis, beim frisch vergorenen Wein verbleibt und zunächst bewusst nicht entfernt wird. Die groben Heferückstände im Gärbehälter werden als Geläger oder Vollhefe bezeichnet. Der Begriff Feinhefe ergab sich dadurch, dass die im Wein verbliebenen Hefepartikel vergleichsweise leicht sind und so langsam zu Boden sinken, dass sie nicht im Gärbehälter abgelagert wurden. Zur endgültigen Entfernung der Feinhefe ist zum Abschluss der Kellerarbeit eine Filtration erforderlich.
Das Verbleiben der Feinhefe beim Wein, insbesondere beim Weißwein, ist allerdings durchaus gewünscht. Die Feinhefe verleiht dem Wein ein frisches, delikates und intensives Aroma. Auf der Feinhefe gelagerte Rebsäfte, wie z.B. der Muscadet sur lie („sur lie“ ist die Französische Übersetzung für auf der Feinhefe gelagert), zählen zu den herausragenden Weißweinen der Welt.
feinherb
Feinherb ist eine in Deutschland eingesetzte Bezeichnung auf Weinetiketten, die oftmals synonym mit dem Begriff „halbtrocken“ verwendet wird.
Dieses ist aber nicht zwingend. Das Weingesetz sieht die Charakterisierung als feinherb eigentlich nicht vor, sodass die Begrifflichkeit als unscharf angesehen wird, zum Teil sogar als irreführend für den Verbraucher. Mosel-Winzer hatten ursprünglich diese Bezeichnung verwendet und letztlich vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz im Jahre 2002 gerichtlich durchgesetzt. Feinherb ist also im Weingesetz eigentlich nicht vorgesehen, aber dennoch eine legale Etiketten-Beschreibung.
Häufig weisen feinherbe Weine einen Restzuckergehalt zwischen etwa 15 und 25 g/l auf. Sie können aber auch nahezu lieblich schmecken, wenn ihr Zuckergehalt im oberen Rahmen liegt und die Geschmackssensorik z. B. durch einen geringen Tanningehalt eines Weines in diese Richtung beeinflusst wird.
Fermentation
Fermentation ist die Umwandlung organischer Stoffe durch Enzyme. Der Begriff wird heute im Weinbau oft mit der Bezeichnung Gärung gleichgesetzt, obwohl das genau genommen nicht ganz korrekt ist.
Während der Gärung werden dem Wein Hefen zugesetzt, die für die Bildung von Enzymen verantwortlich sind. Durch die Gärung kommt es zur eigentlichen Weinbildung. Der Prozess ist nicht ganz einfach: Kommt es zu Störungen bei der Gärung, kann es zu Ausfällen des kompletten Jahrgangs kommen. Deshalb legen Winzer, während der Wein fermentiert, auf einwandfreie Zutaten sowie saubere Geräte besonders viel Wert.Spontangärung
Bei einer Spontangärung wird auf die Zugabe von Hefe verzichtet. Der Prozess des Fermentierens setzt dann von ganz allein ein, hervorgerufen wird dieser durch die in den Weintrauben vorhandenen, natürlichen Hefen. Dieser Prozess ist riskanter als der herkömmliche Gärungsprozess, der unter Zugabe von Hefen vor sich geht. Er setzt ein einwandfreies Lesegut voraus und lässt sich durch den Winzer nicht beeinflussen.
Damit es nicht zum Verlust wertvoller Weinbestandteile oder zur Bildung unerwünschter Nebenprodukte kommt, darf die vorgegebene Temperatur, während der Wein fermentiert, nicht überschritten werden. Der Gärungsprozess kann einige Tage, mehrere Wochen oder sogar mehrere Monate dauern. Abhängig ist dies unter anderem vom Jahrgang, dem gewünschten Weintypus und der Gärtemperatur.
Fiano
Fiano
Apulien und Kampanien, also der Süden Italiens, bilden die Heimat der weißen Rebsorte Fiano. Diese ist eine der ältesten autochthonen Rebsorten im Stiefel, ihr Ursprung ist allerdings nicht bekannt. Bereits die alten Römer kultivierten diese Traube, die sich durch ihre intensive Aromatik auszeichnet.
Dennoch wäre sie in den 1970er Jahren fast ausgestorben, da sie im Vergleich zu anderen Rebsorten eher anfällig ist und einer starken Ertragsminderung bedarf, um gute Weinqualitäten zu erzielen.
Inzwischen wurden die Finessen der Fiano, nämlich die ausbalancierte Säure, der Schmelz, und die Fähigkeit, mit anderen Sorten im Cuvée zu harmonieren, insbesondere Chardonnay, wiederentdeckt. Fiano, auch reinsortig ausgebaut, stellt die fast archetypische Verkörperung der südländischen Lebensart dar.
Fiano besticht durch nussige Aromen und Honignoten, und bietet daneben vielfältige Geschmacksnuancen von Mandel, Pfirsich, Aprikose, Feige, Fenchel oder Salbei.
Aufgrund der Variabilität des Buketts und der dezenten Säure kann ein guter Fiano sowohl als Aperitif, als auch als Begleiter von Fischgerichten, wie Lachs oder Sushi, aber auch hellem Fleisch oder nicht zu stark gereiftem Käse gereicht werden.
Filtration
Die Filtration des Weins ist eine Vorgehensweise, bei der der Wein von Schwebestoffen, Trubteilchen, teilweise auch Hefen und Bakterien, befreit werden soll. Früher ein sehr häufig eingesetztes Verfahren. Da aber auch Aromen mit der Filterung verschwinden können, wird heutzutage bei hochwertigen Weinen immer weniger eine zweite Filtrierung vor dem Abfüllen auf die Flasche eingesetzt.Meist wird der Wein nach der Gärung und dem Abstich filtriert. Diese gröbere Filterung wird mit Hilfe von Filtern aus Zellstoff, Kieselgur, durch Elektrostatik oder Diffusionseffekte, durchgeführt. Schon in der Antike, aber auch im Mittelalter, wurde eine Filtration durch Tücher und Stoffe vorgenommen.Weine, die schon längere Zeit im Barrique gelagert wurden, sind meist von sich aus stabiler und benötigen daher oft weniger eine Filtration, als nicht im Fass gelagerte Weine. Dies auch, weil sich bei fassgelagerten Weinen Schwebestoffe bereits abgesetzt haben und durch Umlagerung entfernt wurden. Aus Werbegründen findet sich zunehmend bei Weinen der, wie auch z.B. beim Whisky übliche Zusatz „unfiltered“ oder „non-filtered“.
Flaschengärung
Wird die Gärung in Glasflaschen durchgeführt, so spricht man von Flaschengärung. Dabei unterscheidet man die traditionelle Methode und das Transvasierverfahren. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Art und Weise, wie die Hefe nach der Gärung aus der Gärflasche entfernt wird.
Bei der Herstellung von Champagner, Cava und Crémant ist die traditionelle Methode (méthode champenoise) zwingend vorgeschrieben. Dabei wird der mit Hefe und Zucker versetzte Grundwein in Flaschen gefüllt, die mit Kronkorken verschlossen werden. Nach der Gärung wird die Hefe in der verschlossenen Flasche in die Mündung bewegt. Dieser Vorgang wird als Abrütteln bezeichnet. Der süffige Inhalt braucht dabei die Flaschen nicht zu verlassen. Jedes mit dieser Methode vergorene Getränk ist in seiner Flasche ein Unikat. Das Abrütteln dauert insgesamt 3 bis 5 Wochen. Der längere Verbleib der Hefe in der Flasche wirkt sich positiv auf den Geschmack aus.
Nach dem Abrütteln folgt das eigentliche Enthefen, das sogenannte Degorgieren. Dafür wird der Kronkorken abrupt entfernt und durch den Innendruck schießt das am Flaschenhals sitzende Hefedepot aus der Flasche heraus. Da bei dieser Methode immer etwas Sekt verloren geht, wird die Flasche mit der Dosage aufgefüllt, verschlossen und abschließend etikettiert.
Flaschengrößen
Alkohol sollte in Maßen getrunken werden. Aber in welchen?
Um diese Frage beantworten zu können, finden Sie im Folgenden eine Übersicht über die Flaschengrößen, die besonders für Wein, Schaumwein und ähnliche alkoholische Getränke Verwendung finden.
Wir haben dabei zunächst das Fassungsvermögen in Litern, den Namen dieser Flaschengröße, die Region, wo diese Größe hauptsächlich verwendet wird, und die Entsprechung in Normalflaschen angeben. Teilweise haben wir diese Angaben um weitere relevante Informationen ergänzt.
Unübliche Formate, die selten oder heute bereits lange nicht mehr am Markt sind, haben wir der Übersicht halber weggelassen.
0,2 oder 0,25 Liter: Piccolo, vor allem bei Sekt und Champagner üblich, entspricht etwa 1/3 der Normalflasche.
0,375 Liter: Halbe Flasche, Demi-Bouteille in Frankreich, dort vielfach für Bordeaux verwendet, half bottle im englischsprachigen Raum, entspricht der Hälfte der Normalflasche.
0,5 Liter: In Frankreich Pot genannt, Dumpy im englischsprachigen Raum, seltenes Format, entspricht 2/3 der Normalflasche.
0,7 Liter: Frühere Deutsche Weinflaschengröße bis 1987.
0,75 Liter: Normalflasche, inzwischen die weltweit meistverbreitete Flaschengröße.
1,5 Liter: Magnumflasche, entspricht 2 Normalflaschen.
2,25 Liter: Marie-Jeanne, bis etwa 1970 in Bordeaux verwendet.
3 Liter: Doppelmagnum, häufig verwendetes Format, vor allem in Bordeaux, bei Champagner Jeroboam genannt, entspricht 4 Normalflaschen.
5 Liter: Jeroboam in Bordeaux, die Jeroboam hatte vormals in Bordeaux ein Fassungsvermögen von 4,5 Litern, entspricht ca. 6,7 Normalflaschen.
6 Liter: Imperiale genannt bei Bordeaux, bei Champagner und im Burgund Methusalem genannt, entspricht 8 Normalflaschen.
9 Liter: Salmanazar, entspricht 12 Normalflaschen.
12 Liter: Balthazar, entspricht 16 Normalflaschen.
15 Liter: Nebukadnezar, entspricht 20 Normalflaschen.
18 Liter: Melchior genannt in Bordeaux, Goliath im Burgund und bei Champagner, entspricht 24 Normalflaschen.
20 Liter: Solomon, entspricht 28 Normalflaschen.
Flaschenreifung
Nach der Flaschenabfüllung erlebt der Wein seinen letzten Entwicklungsschritt, die Flaschenreifung. Dabei handelt es sich um die reduktive Stufe des Reifungsprozesses, bei der wenig oder gar kein Sauerstoff in der Flasche vorhanden ist.
Gerade bei langlebigen Weinen dauert die Flaschenreifung bis zum Höhepunkt oft jahrelang. Deshalb spricht man auch von Flaschenveredelung oder Flaschenausbau. Hierzu gehören ausschließlich die positiven Veränderungen, die der Wein bis zu seinem Höhepunkt durchmacht, nicht zu verwechseln mit dem Begriff Alterung, der alle Veränderungen des Weines umfasst. Trotz Schwefelung, Schönung, Klärung und Filtration bleibt der Wein in der Flasche ein mikrobiologisches, lebendiges Produkt, das sich bei einem guten Wein verfeinert. Indem z. B. fruchtige Akzente und Holznoten weniger werden, verändert sich das Aroma und damit das gesamte Geschmacksbild. Die Veränderungen sind größtenteils auf kleine Mengen von Sauerstoff zurückzuführen, weshalb auch von einer Feinoxidation gesprochen wird.
Schon nach dem Abfüllen befindet sich stets noch eine kleine Menge Sauerstoff unter dem Flaschenverschluss. Darüber hinaus gelangt abhängig von der Verschlussart während der Flaschenreifung immer eine zumindest minimale Menge an Sauerstoff zwischen Korken und den Pegel des Weins. Hinzu kommt, dass ein Korken ständig kleinste Sauerstoffmengen durchlässt. Sollte trotz allem noch mehr benötigt werden, gibt es spezielle Verschlüsse, mittels derer dies gesteuert werden kann.
Die meisten Veränderungen entstehen durch sogenannte phenolische Verbindungen wie Ester, Tannin oder andere farbgebende oder aromatische Moleküle. Rotweine werden so weicher und verstärken ihren Duft. Solche Verfeinerungsprozesse entstehen während der Flaschenreifung auch, wenn der nach dem Abfüllen verbliebene Sauerstoff verbraucht ist und kein neuer hinzutritt, weil beispielsweise die Flasche versiegelt wurde. Allein die Wirkung von Säure oder Enzymen reicht schon aus, um etwa an Zucker gebundene Geschmacksstoffe zu verändern. Oxidative Prozesse können zudem Sauerstoff freisetzen, wenn dieser in gebundener Form im Wein vorhanden ist. In Flaschen wird Wein erheblich langsamer reif, als in Fässern. Trotzdem ist in vielen Weinregionen je nach Sorte ein festgelegter Anteil an Flaschenreifung vorgeschrieben oder zumindest die Regel.
Fleischig
Der Begriff „fleischig“ wird in der Weinsprache, also der Fachsprache der Weinwelt für vollmundige, dichte, körperreiche Weine verwendet. Weitere verwandte Begriffe sind fett, schmelzig, mächtig oder füllig. Ist ein Wein fleischig, bietet er am Gaumen viel Volumen und genug Substanz, so dass er „gekaut“ werden kann, d.h., dass er in der Regel viele Aromeneindrücke enthält.
Der Ausdruck „fleischig“ ist eher unbestimmt und jeder Verwender des Begriffes kann durchaus eine unterschiedliche Vorstellung davon haben, was unter einem „fleischigen“ Wein zu verstehen ist.
Flying winemaker
Der etwas missverständliche Begriff „flying winemaker“ wird seit den 1990er Jahren für Önologen verwendet, die in der Welt unterwegs sind, um auf mehreren Weingütern, häufig auf unterschiedlichen Kontinenten, die Weinbereitung zu unterstützen oder beratend tätig zu sein.
In Australien gibt es die sogenannten „flying doctors“, Ärzte, die per Flugzeug im Australischen Busch oder abgelegenen Regionen medizinisch tätig sind. Abgeleitet hiervon entstand die Bezeichnung der „flying winemakers“ für Önologen, die, wenn Winter auf der Südhalbkugel herrschte und dort weniger Arbeit zu erledigen war, auf der Nordhalbkugel ihre Dienste anboten und dorthin flogen. Insbesondere in Europa oder den USA waren die australischen Önologen tätig, wobei inzwischen ein reger Austausch zwischen allen Ländern rund um den Globus stattfindet.
„Flying winemaker“ sind also weniger tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten, sondern eher Weinpiloten, die unsere Geschmackserlebnisse in neue Höhen katapultieren sollen!
Franciacorta
Die Weinbauregion Franciacorta liegt im Norden Italiens, in der Provinz Brescia, die zur Lombardei gehört. Sie grenzt im Norden an den Iseo See und produziert hochwertige Schaumweine, die gerne als „Champagner Italiens“ bezeichnet werden. In der Tat stehen sie an Finesse, Eleganz und Komplexität den französischen Vertretern oder dem Cava in nichts nach.
Franciacorta ist im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Vertretern ein sehr junges Anbaugebiet; erst seit circa 50 Jahren wird der Weinbau dort betrieben und auch die Produktion ist vergleichsweise sehr niedrig. Die Region erlangte im Jahre 1967 den Status DOC; seit 1995 darf sie sich DOCG nennen, die höchste Stufe der italienischen Klassifikation.
Chardonnay und Pinot Noir sind die Basis der Schaumweine. Die besondere Geographie bewirkt, dass diese von herausragender Qualität sind. Das warme Klima trägt zur guten Reifung der Trauben bei, während kühle Nächte eine schöne Säure bewahren. Der nahe Iseo See stabilisiert die Temperaturen und schützt vor zu starken Schwankungen. Der Kiesboden, reich an Mineralien, ist als ideal für den Weinbau zu bezeichnen.
Franken
Eine der traditionsreichsten Weinregionen in Deutschland ist für ihre einzigartigen Weine, charakteristischen Rebsorten und historischen Weinbautraditionen bekannt. Gelegen im nördlichen Bayern, erstreckt sich die Region über malerische Hügel, Flusstäler und Weinberge, die seit Jahrhunderten den Weinbau prägen.
Die Geschichte des Weinbaus in Franken reicht über 1.200 Jahre zurück. Bereits im 8. Jahrhundert wurden hier Weinreben von den Mönchen in den Klöstern angebaut. Die Frankenweine wurden schnell berühmt und wurden an Königs- und Fürstenhöfe geliefert. Im Mittelalter war der Weinbau in Franken von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Die berühmten Bocksbeutel-Flaschen, eine charakteristische Flaschenform der Region, wurden damals schon verwendet. Auch heute noch sind sie ein Symbol für fränkische Weine.
Franken ist bekannt für die Rebsorte Silvaner, die hier ihren Ursprung hat. Silvaner ist die traditionellste und am weitesten verbreitete Rebsorte in Franken. Sie ergibt Weine von mittlerem Körper, mit fruchtigen Aromen und einer angenehmen Säure.
Neben Silvaner werden in Franken auch andere Rebsorten angebaut, darunter Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder und Domina (eine regionale Rotweinsorte). Die Vielfalt der Rebsorten ermöglicht es den Winzern, eine breite Palette von Weinen zu produzieren, von trocken bis süß, von frisch und fruchtig bis gehaltvoll und komplex.
Die Weine aus Franken sind für ihre Qualität, Frische und Authentizität bekannt. Die Winzer legen großen Wert auf traditionelle Weinherstellungsmethoden und Handarbeit im Weinberg. Die Weinlese erfolgt meist von Hand, was eine selektive Ernte ermöglicht und zur Qualität der Trauben beiträgt.
Die Böden in Franken, vor allem Muschelkalk und Keuper, bieten optimale Bedingungen für den Anbau von Reben. Dies spiegelt sich in den Weinen wider, die durch ihren unverwechselbaren Charakter und ihre Mineralität beeindrucken.
Insgesamt ist Franken eine Weinregion, die mit ihrer langen Weinbautradition, den charakteristischen Rebsorten und der hohen Qualität ihrer Weine beeindruckt.
Frankreich
Frankreich, als eines der weltweit renommiertesten Weinländer, hat eine lange und stolze Weinbautradition, die bis in die Antike zurückreicht. Mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Regionen, Rebsorten und Weinstilen ist Frankreich ein führendes Weinland, das Weinliebhaber aus der ganzen Welt begeistert.
Die Geschichte des Weinbaus in Frankreich ist reich und faszinierend. Bereits seit der Römerzeit wird in diesem Land Wein angebaut. Die Römer brachten den Weinbau und ihre Weinbautechniken mit sich, was zu einer raschen Verbreitung des Weinanbaus führte. Im Mittelalter erlebte der französische Weinbau einen weiteren Aufschwung, insbesondere durch die Förderung von Klöstern und Adeligen.
Während der Französischen Revolution wurden viele Weingüter enteignet und der Weinbau erfuhr Veränderungen. Später im 19. Jahrhundert wurden durch die Einführung von Appellationen und Gesetzen zur Weingutsqualität die Grundsteine für das heutige französische Weinsystem gelegt.
Frankreich ist in zahlreiche Weinregionen unterteilt, jede mit ihrem einzigartigen Terroir und besonderen Rebsorten. Hier sind einige der bekanntesten Weinregionen:
• Bordeaux: Berühmt für seine Rotweine, vor allem aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc Trauben.
• Burgund (Bourgogne): Bekannt für seine exzellenten Rot- und Weißweine, insbesondere aus Pinot Noir und Chardonnay Trauben.
• Loire-Tal (Loire): Vielfältige Region, die eine breite Palette von Weinen produziert, darunter Muscadet, Sancerre und Vouvray.
• Rhône-Tal (Rhône): Bekannt für kraftvolle Rotweine wie Côtes du Rhône und Châteauneuf-du-Pape sowie für aromatische Weiße wie Condrieu.
• Provence: Hauptsächlich bekannt für Roséweine, die hier eine lange Tradition haben.
• Champagne: Berühmt für den gleichnamigen, feinen Schaumwein, der nach der traditionellen Methode hergestellt wird.
Frankreich ist die Heimat vieler klassischer Rebsorten, die weltweit bekannt und geschätzt sind. Hier sind einige der wichtigsten:
• Chardonnay: Eine weiße Rebsorte, die in Burgund und Champagne angebaut wird und Weine mit einer breiten Aromenvielfalt von Apfel bis Butter produziert.
• Cabernet Sauvignon: Eine der bekanntesten roten Rebsorten, die in Bordeaux ihren Ursprung hat und robuste, tanninreiche Rotweine hervorbringt.
• Merlot: Eine weitere prominente rote Rebsorte, auch in Bordeaux zu Hause, bekannt für ihre Weichheit und Fruchtigkeit.
• Pinot Noir: Eine anspruchsvolle rote Rebsorte, die in Burgund ihren Höhepunkt erreicht und Weine mit komplexen Aromen produziert.
• Syrah: Hauptrebsorte in den Rhône-Weinen, bekannt für ihre intensiven, würzigen Rotweine.
Die Qualität der französischen Weine ist international anerkannt und wird durch das System der Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) gesichert. Dieses System garantiert die Herkunft, den Anbaustil und die Qualität der Weine aus bestimmten Regionen. Frankreich setzt auf Tradition, Know-how und strenge Gesetze, um Weine von höchster Qualität zu erzeugen.
Die französischen Winzer legen großen Wert auf den Einfluss des Terroirs, das den Charakter und die Eigenschaften des Weins maßgeblich beeinflusst. Die traditionelle Weinherstellung, die oft auf Handarbeit basiert, und die strengen Kontrollen tragen zur hohen Qualität der französischen Weine bei.
Insgesamt ist Frankreich ein Weinland von außergewöhnlichem Ruf und Ansehen. Mit seiner reichen Geschichte, den vielfältigen Weinregionen, den unzähligen Rebsorten und der hohen Qualität der Weine ist Frankreich ein wahres Paradies für Weinliebhaber, die auf der Suche nach unvergesslichen Weinproben und Erlebnissen sind.
Franschhoek
Franschhoek, in der Gemeinde Stellenbosch, Distrikt Cape Winelands, ist eine kleine Stadt in Südafrika und gleichzeitig eines der wichtigsten Weinbaugebiete des Landes, mit Weinen von teilweise herausragender Qualität. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie „Französisches Eck“, da Französische Hugenotten im Jahre 1688 diese Siedlung gründeten. Da sich auch eine Vielzahl von Winzern unter ihnen befanden, die im Weinbau sehr versiert waren, hat der Name in der Region eine lange Tradition.
Franschhoek liegt in einem Tal mit vielen Sonnenstunden zwischen den Wemmershoek Mountains, den Franschhoek Mountains und dem Groot Drakenstein. Diese Berge schützen vor extremen Wetterbedingungen und insbesondere vor zu kühlen Luftmassen vom nahen Atlantik. Der Boden bietet außergewöhnlich gute Voraussetzungen für die Anlage von Weingärten und besteht vorwiegend aus Sandstein und Granit.
Vollmundige Shiraz- und Cabernet Sauvignonweine, aber auch Chardonnays entstehen in Franschhoek. Bekannte Weingüter in Franschhoek sind La Motte, Vrede en Lust, Boschendal, Holden Manz Wine Estate oder Leopard´s Leap.
Französisches Paradox
Unter „Französisches Paradox“ versteht man die Tatsache, dass der Lebensstil der Franzosen üblicherweise nicht als gesund gilt. Sie verzehren vergleichsweise viel fettiges Fleisch, Weizenmehlprodukte (Baguette), Käse und als Nachspeise viel Süßes. Dazu rauchen Sie im europäischen Vergleich überdurchschnittlich viel. Hinzu kommt, dass die konsumierte Menge an Alkohol ebenfalls recht hoch ist. Dennoch leiden die Franzosen deutlich weniger als nahezu alle anderen Bewohner dieses Erdballes unter Herzinfarkten oder Schlaganfällen und haben eine hohe Lebenserwartung.Dieses paradoxe Ergebnis bezieht sich aber mehr auf die Südfranzosen, als auf die Einwohner des nördlichen Frankreichs. Die Erklärung liegt dabei im regelmäßigen Rotweinkonsum der Südfranzosen, im Gegensatz zu denen im Norden, die eher Bier und Spirituosen bevorzugen. Nach der Theorie des „Französischen Paradox“ kompensiert der Rotwein durch seine gesunden Inhaltsstoffe die negativen Seiten der Ernährung. Danach sind es die bioaktiven Substanzen aus den Beerenhäuten (z.B. Resveratrol oder Flavonoide), die antioxidativ und gefäßschützend wirken und denen man nachsagt, die Entstehung von Krebszellen zu verhindern.Eine abschließende, wissenschaftlich vollständige Überprüfung dieser Theorie gibt es nicht, allerdings sprechen viele Forschungsergebnisse, Statistiken und Untersuchungen für diese These.
Frascati
Frascati ist die Bezeichnung für italienische Weißweine und Schaumweine aus der Provinz Latium. Die Stadt Frascati, die den Rebsäften den Namen gab, liegt etwa 20 km von Rom entfernt. Seit 1966 besitzt die Region den Status einer DOC (Denominazione di origine controllata). Schon die alten Römer betrieben hier Weinbau, da sich die Berghänge mit vulkanischen Böden hierzu außerordentlich gut eignen. Vorwiegend besteht der Wein aus einer Cuvée der Rebsorten Malvasia und Trebbiano, wobei andere Trauben erlaubt sind, jedoch nur in einem prozentual eingeschränkten Verhältnis verwendet werden dürfen.
Frascati-Weine sind von strohgelber Farbe, würzig und weich und können in der Restsüße variieren. Sie galten lange Zeit als zwar fruchtige, aber wenig ambitionierte Vertreter der Weinzunft, die eher auf Masse als auf Klasse getrimmt wurden. Zu hoch war die Menge an Wein, die vorwiegend von Kooperativen in Latium produziert wurde. Inzwischen gibt es jedoch genug Winzer, die mehr auf die Qualität der Weine achten und es werden in der Region inzwischen auch andere Trauben gekeltert, allerdings nicht unter der geschützten Bezeichnung Frascati.
Friaul
Friaul, im Nordosten Italiens gelegen, ist eine Weinregion, die für ihre exzellenten Weine, malerischen Weinberge und ihre reiche Geschichte im Weinbau bekannt ist. Mit einem vielfältigen Terroir und einer reichen Auswahl an Rebsorten produziert Friaul Weine von höchster Qualität, die sowohl national als auch international geschätzt werden.
Die Geschichte des Weinbaus in Friaul reicht weit zurück, bis in die Zeit der Römer. Diese hinterließen nicht nur ihren Einfluss auf die Weinproduktion, sondern auch auf die Anbaumethoden und Weinherstellungstechniken. Im Mittelalter erlangte der Wein aus Friaul immer mehr Bedeutung, insbesondere mit der Entwicklung von Klöstern und Abteien, die Weinberge anlegten und zur Verbreitung von Weinwissen beitrugen.
Friaul ist für seine beeindruckende Vielfalt an Rebsorten bekannt, von denen einige autochthon und einzigartig für diese Region sind. Hier sind einige der wichtigsten:
Der Friulano ist der bekannteste Wein Friauls und wird aus der autochthonen Rebsorte Tocai Friulano hergestellt. Er zeichnet sich durch seinen frischen, fruchtigen Geschmack und Aromen von Mandeln und Zitrusfrüchten aus. Einige Varianten können auch eine leichte nussige Note haben.
Pinot Grigio ist eine internationale Rebsorte, die in Friaul hervorragend gedeiht. Die Weine sind trocken, leicht und erfrischend, mit Aromen von grünen Äpfeln, Birnen und Blumen. Sie sind bei Weinliebhabern auf der ganzen Welt beliebt.
Ribolla Gialla ist eine autochthone Rebsorte mit einer langen Tradition in Friaul. Sie ergibt Weine mit einer lebhaften Säure und einem einzigartigen Profil, das von Zitrusfrüchten, Kräutern und Blumen geprägt ist. Diese Weine sind sowohl als stiller als auch als Schaumwein erhältlich.
Die Qualität der Weine aus Friaul ist unbestreitbar hoch. Die Winzer in dieser Region legen großen Wert auf Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und modernste Techniken, um Weine von herausragender Qualität zu produzieren. Das einzigartige Terroir, das von den Alpen, der Adria und den Friaulischen Ebenen geprägt ist, trägt maßgeblich zur außergewöhnlichen Qualität der Weine bei.
Friaul hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als eine der führenden Weinregionen Italiens erworben. Die Weine sind bekannt für ihre Eleganz, Ausgewogenheit und Komplexität. Die Region hat auch in Bezug auf biologischen Anbau und nachhaltige Weinproduktion große Fortschritte gemacht, was zu umweltfreundlichen Praktiken und beeindruckenden Weinen führt.
Insgesamt ist Friaul ein Juwel in der italienischen Weinlandschaft. Mit seiner langen Geschichte, einer breiten Auswahl an Rebsorten und der konstanten Produktion von Qualitätsweinen ist Friaul eine Weinregion, die man unbedingt erkunden sollte. Weinliebhaber werden von der Vielfalt und Exzellenz der Weine aus Friaul begeistert sein.
Frizzante
Frizzante ist die gängige Bezeichnung für einen italienischen Perlwein. Er kann sowohl im Tankgärverfahren als auch im Flaschengärverfahren hergestellt werden. Frizzante ähnelt geschmacklich dem Spumante, schäumt jedoch weniger stark. Perlweine weisen einen deutlich geringeren Kohlensäuredruck als Schaumweine auf. Die Kohlensäure entsteht bei der Gärung im Drucktank, darf aber auch nachträglich hinzugefügt werden.
Ein Frizzante wird traditionell mit einem dicken Weinkorken sowie einer Kordel verschlossen. Kronkorken und Drehverschlüsse haben sich in den vergangenen Jahren ebenfalls durchgesetzt. Frizzante sollte gut gekühlt serviert werden. Optimal ist eine Trinktemperatur zwischen sechs und acht Grad Celsius. Frizzante wird vorzugsweise als Aperitif serviert. Darüber hinaus harmoniert dieser italienische Perlwein mit Vorspeisen und Salaten.
Fronsac
Die Appellation Fronsac, die bis zum Jahre 1976 Côtes de Fronsac hieß und seit 1937 eine AOC (Appellation d´Origine Contrôlée) ist, liegt westlich von Saint-Émilion und Pomerol. Sie ist eines der ältesten Weinbaugebiete im Bordelais und bis in das 19. Jahrhundert war die Appellation Fronsac, im Vergleich zu ihren Schwestern am rechten Ufer der Gironde, das renommiertere Anbaugebiet. Auf ca. 771 Hektar Schwemmböden, mit Ton-Kalk-Hügel und felsigem Untergrund, sowie tiefen Kalk- und Kreideschichten wächst hier hauptsächlich der Merlot als dominierende Rebe, häufig in der Assemblage ergänzt mit etwas Cabernet Franc.Die Appellation Fronsac besteht aus den Gemeinden Fronsac, La Rivière, Saint-Germain-de-la-Rivière, Saillans, Saint-Aignan, Saint-Michel-de-Fronsac und Teilen der Gemeinde Galgon. Ein Teil von Fronsac besitzt das Recht auf den Appellationsnamen Canon-Fronsac. Die aus diesem Teil stammenden Weine gelten als die Spitzenweine der Region.Weine aus Fronsac sind fruchtig, blumig und frisch und können es in guten Jahren und je nach Lage und Château durchaus mit ihren Nachbarn aus Pomerol und Saint-Émilion aufnehmen. Sie sind eher trinkreif, besitzen aber nicht das Lagerpotential der zuvor benannten Weine. Sie sind jedoch preislich wesentlich erschwinglicher und es lohnt sich, nach Ihnen, als Alternative zu den prestigeträchtigeren Appellationen, Ausschau zu halten.
Frühburgunder
Der Frühburgunder ist eine seltener vorkommende Variation des Burgunders, die ihren Namen daher verdankt, dass sie etwa zwei Wochen vor dem Burgunder ausgereift ist. Sie entstand als natürliche Mutation des wesentlich verbreiteteren Spätburgunders.Diese rote Traube war in der Mitte des letzten Jahrhunderts nahezu ausgestorben und ist nun wieder, wenn auch nur auf geringer Fläche, in Deutschland heimisch. Rheinhessen ist derzeit mit ca. 84 ha das größte Frühburgunder Anbaugebiet.Die Frühburgunder-Weine zeigen häufig ein sattes Rot, sind samtig, würzig und dunkel-fruchtig, mit eher zurückhaltender Säure und durchaus gehaltvoll. Im Barrique ausgebaut, verfügen sie über eine Lagerfähigkeit von einigen Jahren.Gute Frühburgunder-Weine sind sowohl solo ein Genuss, als auch im Food-pairing mit Wild, Gulasch, Schmorbraten, Rouladen oder gereiftem Käse.
Füllwein
Füllwein ist nicht etwa ein Rebsaft, der nach seinem Genuss ein besonderes Völlegefühl hervorruft; nein, es handelt sich um einen Wein, der bei der Fassreifung eine wichtige Rolle spielt.Reift Wein in Fässern über einen längeren Zeitraum nach, so verdunsten nicht unerhebliche Teile durch das nach außen „atmende“ Fass des darin gelagerten Weins und der Füllstand im Fass sinkt. Dieses Phänomen gibt es übrigens nicht nur beim Wein; auch bei der Whisky-Reifung im Fass ist der entweichende Anteil als „angel’s share“ bekannt.Um nicht zu viel Luft im Fass zu haben und um damit verbundene unerwünschte Oxidationen zu vermeiden, füllt man das Fass wieder mit demselben Wein auf, der darin gelagert wird. Der hierzu verwendete Wein wird „Füllwein“ genannt.
Fuselöle
Fuselöle werden auch „mittlere“ Alkohole genannt und sind ein Gemisch aus diversen chemischen Verbindungen wie Aldehyden, Alkoholen, Estern, Furfuralen und Terpenen. Sie sind – abhängig von der Dosis – giftig und wirken narkotisierend und verbleiben einen längeren Zeitraum im Körper als der Äthylalkohol, der schneller abgebaut werden kann. Bei einem zu hohen Konsum dieser Fuselöle können Kopfschmerzen und Unwohlsein die Folge sein. Der Anteil von Fuselölen im Wein hängt von der Art der Vinifizierung und den verwendeten Rebsorten ab.Fuselöle sind in der Regel in alkoholischen Getränken unerwünscht; sie schmecken nach Teer, kaltem Rauch oder verbranntem Papier. Bei der Destillation von Whisky werden sie meist herausgetrennt, indem der Vorlauf und der Nachlauf für den Whisky nicht verwendet werden. Bei der Herstellung von Cognac hingegen können sie sich bei der Reifung in durchaus wohlriechende und aromatisch ansprechende Geschmacksnoten umwandeln.