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Die Reifeperiode von einem Vegetationszyklus in einem Wirtschaftsjahr gilt als Jahrgang. Dazu muss man wissen, dass das Wirtschaftsjahr nicht mit dem kalendarischen Jahr konform geht, sondern vom 1. August bis zum 31. Juli dauert. Da der Jahrgang also in seiner Gesamtheit viele Millionen Flaschen Wein betrifft, werden üblicherweise Länder, Regionen und sogar einzelne Weingüter im gleichen Atemzug mit dem Jahrgang genannt.
Eine entscheidende Rolle für die Qualität des Jahrgangs spielt die Witterung während des Vegetationszyklus. Wichtig ist auch, dass ein einzelner Spitzenjahrgang nicht genau so reproduzierbar ist, was seinen Reiz ausmacht. Ein Spitzenjahrgang benötigt optimale Witterungsverhältnisse, damit ausdrucksstarke Weine entstehen können, die im Keller ihr überdurchschnittliches Reifepotenzial beweisen.
Beinahe jeder Wein ist ein Jahrgangswein, da die Trauben in der Regel die genannten Bedingungen erfüllen. Es ist jedoch erlaubt zu einem geringen Prozentsatz Weine anderer Jahrgänge beizumischen. Dies muss zumeist auch nicht auf dem Etikett angegeben werden. Für die Angabe des Jahrgangs reicht es aus, wenn 85% des Weins aus dem genannten Jahrgang stammen.
Das Gegenteil ist der jahrgangslose Wein. Dabei handelt es sich zum Teil um sehr günstige Tafelweine. Doch es gibt auch Weine mit hoher Qualität, die auf die Angabe von einem Jahrgang verzichten. Dazu zählen unter anderem Sherry, Portweine und sogar einige qualitativ hochwertige Schaumweine.
James Suckling
James Suckling gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Zigarren- und Weinkritikern der Welt. Er wurde 1958 in Los Angeles geboren.
Zunächst studierte er Politikwissenschaft und Publizistik, später Journalismus an der University of Wisconsin. Sein Interesse an gutem Wein verdankt er seinem Vater. Dieser inspirierte ihn dazu Blindverkostungen von Bordeaux-Weinen zu veranstalten. Vier Jahre später wanderte er nach Europa aus. Nach elf Jahren in London zog es ihn nach Italien in die Toskana, einem der berühmtesten Weinanbaugebiete der Welt. Dort schrieb er auch seine ersten Beiträge für die Zeitschrift Wine Spectator.
1985 wurde er dann Leiter des Europäischen Büros in Paris. Im Wine Spectator drehte es sich vorwiegend um Weine aus Frankreich, Italien und Portugal. In dieser Zeit verkostete Suckling im Durchschnitt 4000 Weine pro Jahr. Seine Beurteilung hängt vor allem vom Geschmack und weniger vom Geruch ab. Vor allem der Nachgeschmack ist ihm sehr wichtig. Er legt großen Wert darauf, dass die Weinverkostung emotional und nicht wissenschaftlich ist. Der Genuss steht im Vordergrund.
2010 zog sich Suckling aus der Szene zurück und gab auch seinen Posten beim Wine Spectator auf.
Jancis Robinson
Die Engländerin Jancis Robinson, geb. 1950, gilt als eine der renommiertesten Weinkennerinnen und Kritikerinnen der Gegenwart.
Sie ist Master of Wine, Herausgeberin des Oxford Weinlexikons und gilt als Spezialistin für Rebsorten.
Für Ihre Website JancisRobinson.com schreibt sie nach wie vor Weinartikel. Sie berät den Weinkeller von Königin Elisabeth II und war der Weinberater von British Airways und der Weinselektion für die Concorde.
Ihre Bücher, Artikel und ihr Lebenswerk wurden vielfach, in mehreren Ländern, ausgezeichnet.
Jane Anson
Jane Anson ist eine Englische Weinkritikerin, die für das Britische Weinmagazin „Decanter“ als Spezialistin für Bordeaux-Weine und als Korrespondentin in Bordeaux tätig ist.
Sie lebt seit 2003 in Bordeaux und ist Lehrkraft an der dortigen École du Vin. Sie schreibt unter anderem Kolumnen für Chinesische Zeitungen und Zeitschriften. Ihre Bücher „Bordeaux Legends“ und „Wine Revolution“ (über organische und biologische Weine) gelten als Standardwerke und belegen ihre Fachkunde.
Jeb Dunnuck
Der amerikanische Weinkritiker Jeb Dunnuck wurde am 02.06.1975 in Muncie, Bundesstaat Indiana, USA, geboren.
Sein Schwerpunkt liegt auf der Bewertung von Weinen aus dem Rhône Gebiet, Bordeaux und Weinen aus Kalifornien und Washington. Er bewertet dabei nach dem 100 Punkte-Schema, welches an die amerikanischen Schulnoten angelehnt ist. Dieses sehr geläufige System wird z.B. auch von Robert Parker benutzt.
Jeb Dunnuck ist eigentlich studierter Luftfahrtingenieur und war auch in zwei renommierten Programmen der NASA tätig, nämlich für das Kepler-Projekt zur Erforschung bewohnbarer Planeten und HiRISE. Dort war er jeweils als Software-Entwickler beteiligt.
Durch Reisen in Frankreich kam er 1996 mit der Weinwelt in Kontakt. 2008 startete er die Internetseite TheRhoneReport.com und fing an professionell zu schreiben. Robert Parker kontaktierte ihn 2013 und Jeb Dunnuck schrieb dann für dessen Magazin, The Wine Advocate, bis zum Jahre 2017. Er verließ The Wine Advocate, da er mit dem Stil und der Ausrichtung des Magazins nicht mehr einverstanden war. Im gleichen Jahr etablierte er sein eigenes Portal, Jeb Dunnuck.com, wo er Wein-Beurteilungen und Kommentare veröffentlicht, aber auch Bordeaux-Primeurs Kritiken publiziert.
Jeroboam
Mit dem Begriff Jeroboam wird die Größe einer Wein- oder Champagnerflasche, bzw. deren Volumen bezeichnet.
Beim Champagner entspricht die Jeroboam-Flasche einem Inhalt von 3 Litern, also dem vierfachen der Normalflasche. Leider ist unsere Weinwelt manchmal etwas kompliziert, und die Jeroboam hat ein Fassungsvermögen von fünf Litern, wenn ein Bordeaux-Wein in ihrem Bauch schlummert. Bis 1978 hatte die Jeroboam in Bordeaux übrigens nur ein Fassungsvermögen von 4,5 Litern.
Der Name Jeroboam stammt aus der Bibel. Es handelte sich um den ersten König des nördlichen Königsreichs Israel, der für 22 Jahre regierte.
Joven
Der Begriff vino joven beschreibt im Spanischen einen jungen Wein, der nicht im Fass ausgebaut wurde bzw. maximal 6 Monate darin gelagert wurde.
Eine andere Bezeichnung für diese Weine lautet vino sin crianza oder vino del ano, wobei sowohl Rotweine, Weißweine oder auch Rosés hiermit gemeint sein können.
Derlei Weine kommen schnell nach ihrer Herstellung auf den Markt und werden jung getrunken. Eine längere Lagerung eines vino joven empfiehlt sich nicht.
Die nächst höhere Klassifikationsstufe in Spanien ist die Crianza.