Secco
Der Begriff Secco bezeichnet einen deutschen Wein, dessen weinrechtliche Bezeichnung Perlwein lautet. Gegenüber den sogenannten Stillweinen enthält Perlwein einen etwas höheren Überschuss an Kohlensäure. Bei der Vergärung von Traubenmost zum Wein entweicht die Kohlensäure. Bei der Herstellung des Seccos wird die entweichende Kohlensäure aufgefangen und ihm nach dem Gärungsprozess erneut zugeführt. Diese endogene Kohlensäure ergibt das leichte Prickeln im Perlwein. Wird dem Wein die Kohlensäure durch Imprägnierverfahren beigefügt, spricht man von exogener Kohlensäure.
Der Flaschendruck ist bei Perlweinen allerdings wesentlich geringer als bei Sekt. So weisen Seccos lediglich 1 bis 2,5 bar an Druck auf. Sekt dagegen enthält mindestens zwischen 3 bis hin zu 6 bar an Kohlensäuredruck. Außerdem stammt die Kohlensäure bei einem Sekt immer aus der zweiten Gärung. Darüber hinaus unterscheiden sich die Verschlüsse. Beim Perlwein dürfen sie nicht wie beim Sekt durch eine Agraffe, dem Drahtkorb, fixiert werden. In der Regel werden Flaschen mit Secco durch einen Drehverschluss verschlossen. Die Alternative sind Korken mit darüber befindlicher Folie. Für einen Secco müssen Winzer außerdem keine Sektsteuer an den Fiskus abführen. Die Perlweine, mit einem minimalen Alkoholgehalt von 7 % Vol. verhältnismäßig leicht, sind aus diesem Grund auch meist günstiger als Schaumweine.
Seccos sind bei der Mehrzahl der deutschen Winzer inzwischen wieder ein fester Bestandteil des Repertoires. Seine Renaissance hat der Perlwein dem Aufkommen der italienischen Perlweine seit 1990 in Deutschland zu verdanken. Seit der italienische Prosecco frizzante deutsche Supermarktregale erobert, wird die deutsche Variante, der Secco, wieder in nennenswerten Mengen hergestellt. Getrunken wird der Perlwein übrigens am besten gekühlt auf etwa 6 bis 8 Grad.