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Der Begriff „Tafelwein“ kann eine unterschiedliche Bedeutung haben, je nach dem
Land, in dem er verwendet wird. In der Vielzahl der Fälle wird hiermit jedoch
eine einfache Qualitätsstufe von Weinen bezeichnet.
In Deutschland existiert dieser Begriff offiziell seit dem 01.08.2009 nicht mehr, sondern wurde durch die Bezeichnung „Deutscher Wein ohne Herkunftsbezeichnung“ ersetzt. In Österreich ist der „Tafelwein“ ebenfalls keine aktuelle Eingruppierung mehr, sondern wird nur noch als Wein bezeichnet. In Frankreich sind die Vins de table ebenfalls Weine mit einem geringen
Standard; mitunter können aber, wie bei den Italienischen Vino da Tavola, die es dort seit 1973 gibt, durchaus erfreuliche Rebsäfte darunter sein.
Tannin
Das Wort Tannin ist französisch für Gerbstoff. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der in vielen Pflanzen enthalten ist. Chemisch betrachtet gehören die Tannine zu den pflanzlichen Sekundärstoffen, dies bedeutet, dass es beim Wuchs und der Verarbeitung der Pflanzen entsteht. Im Fall der Weintrauben befindet sich der Gerb- und Bitterstoff in der Schale der Trauben ebenso wie in den Stielen. Önologen beschäftigen sich in ihrem Studium ausschließlich mit der Weinherstellung, weshalb ihnen mehr als 30 verschiedene Tannine bekannt sind. Kaum etwas ist so wichtig für die Qualität des Weines wie der Tanningehalt. Beim Keltern und Reifeprozess werden Tannine auch durch die Eichenfässer auf den Wein übertragen und die bereits enthaltenen Bitterstoffe verändert. Der natürliche Tanningehalt in fassgereiften Weinen ist insgesamt geringer als zuvor.
Des Weiteren entscheidet das Tannin im Wein über die Notwendigkeit der Lagerung. Weine mit einem niedrigen Tanningehalt können früher verzehrt werden als Weine mit einem hohen Tanningehalt. Das Tannin verhindert gleichzeitig die Oxidation des Weines und verleiht ihm einen trockenen Geschmack, der von vielen Menschen als eine Art pelziges Gefühl im Mund und auf der Zunge wahrgenommen wird.
Um dies zu reduzieren, sollten Weine mit ausgeprägten Tanninen vor dem Verkosten „atmen“. Damit wird die Zeit bezeichnet, die der Wein schon geöffnet in einem entsprechenden Dekanter bzw. einer Karaffe verbracht haben sollte, bevor er genossen wird. Denn der Sauerstoff in der Luft fördert den Abbau von Tannin. So wird der Wein weicher, geschmackvoller und ausgeglichener, weil die natürliche Bitterkeit, der Geschmack der Gerbstoffe, nachlässt. Grundsätzlich gilt, dass Rotweine mehr Gerbstoffe enthalten als Weißweine, eine Atmungszeit von mehreren Stunden ist bei stark tanninhaltigen Rotweinen keine Seltenheit.
Tempranillo
Tempranillo ist in Spanien heimisch
In den Regionen Rioja, Ribera del Duero, Penedès, Navarra und Castilla-La Mancha wird sie angebaut und leitet sich ab vom Wort temprano, was „früh” bedeutet. Übersetzt bedeutet Tempranillo „die kleine Frühe”, weil sie früher ausreift als die Garnacha-Traube, mit der sie wunderschöne Cuveés hervorbringen kann. Tempranillo benötigt Kalkböden, am besten mit Lehm und ein kontinentales Klima, um optimale Wachstumsbedingungen vorzufinden. Aus diesem Grund kommt sie auch kaum im Rest der Welt vor. Nur in Spanien findet sie diese Voraussetzungen. Reinsortig wird die Spanierin vor allem in Ribera del Duero gekeltert.
Wichtig ist eine strenge Erziehung während des Wachstums, d.h. der Winzer muss den Weinstock selbst und die Trauben reduzieren, damit der Wein nicht zu dünn und wässrig wird. Für den Tempranillo gibt es eine Vielzahl von Namen, von denen Aragones, Tinta del Paìs, Cencibel, Tinto Fino und Ull de Llebre nur die bekanntesten sind. Dieser Wein verträgt sich hervorragend mit dem Ausbau im Barrique, wodurch der Tempranillo nicht nur eine Verstärkung seiner ohnehin feinen Aromen erhält, sondern häufig noch Nuancen von Vanille, Tabak oder Röstaromen hinzutreten. Im Holz ausgebaute Tempranillos weisen eine hervorragende Lagerfähigkeit auf, die denen guter Bordeaux-Weine kaum nachsteht.
Die Noten des Tempranillo von Blaubeere, Kirsche - oder manchmal Kräutern- und Lakritz machen ihn zu einem idealen Speisenbegleiter, insbesondere von Pasta, Lamm, Tapas oder Paella. Auch junger Käse lässt sich sehr gut mit dieser Traube mit den vielen Namen kombinieren.
Terroir
Der aus dem Französischen stammende Begriff „Terroir“ fand in Deutschland erst seine Bedeutung, nachdem er hier seit einigen Jahren im Bereich der Vermarktung verwendet wurde. Weinkenner hingegen verbinden Terroir schon längst mit den besonderen Faktoren und Einflüssen, wenn es um Standortbestimmungen von Wein geht. Diese definieren in der Regel, warum ein Produkt in gewünschter Qualität an einem bestimmten Ort ideal angebaut werden kann. Genau dies ist mit Bezug auf die Weinkunde gemeint.
Bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts begannen französische Weinbauern damit, zur Klassifizierung verschiedener Weingüter und Lagen im Weinbau den Begriff Terroir heranzuziehen. Damit bezogen sie sich bei der Bewertung eines Weins oder auch eines ganzen Weinguts auf den Ort, an dem die für den Wein verwendeten Reben wuchsen. Hier ist beim Terroir die Bodenbeschaffenheit von maßgeblicher Bedeutung. Neben den unterschiedlichen Bestandteilen der jeweiligen Erde spielen auch weitere Faktoren wie die Drainagefähigkeit eine Rolle. Diese hat entscheidende Bedeutung für die Bewässerung der Reben und hängt vor allem von der Dichte des Untergrunds ab. Die Dichte bestimmt auch, wie leicht und tief die Wurzeln der Weinstöcke in den Boden einwachsen können.
Önologen verbinden mit Terroir allerdings erheblich mehr, als nur den Grund und Boden, der die Trauben gedeihen lässt. So ist auch das Klima vor Ort mit unterschiedlichen Niederschlägen und Temperaturen von enormer Bedeutung für das Wachstum der Reben. Das gleiche gilt für die Sonneneinstrahlung, die großen Einfluss auf die Reifung und Aromabildung der Trauben hat. Sie spielt besonders bezüglich der Ausrichtung der Reben eine wichtige Rolle. So kann sich beispielsweise das Terroir eines Westhangs von dem der Osthänge grundlegend unterscheiden.
Unter Experten wird häufig diskutiert, inwieweit der menschliche Einfluss mit zu den Faktoren gehört, die unter dem Begriff Terroir Bedeutung finden. Hierzu gehören künstliche Veränderungen wie ein Terrassenbau oder die Anpassung der Hangneigung. Unbestritten ist dabei, dass solche Maßnahmen Einfluss auf das Wachstum der Trauben sowie deren Reife und Aromen haben.
Toasten
Im Zusammenhang mit Wein stoßen Interessenten gelegentlich auf Begriffe, die ihnen aus anderen Bereichen vertraut oder sogar wesentlich bekannter sind. So auch bei der Bezeichnung „getoastet“ - die gewöhnlich für das Rösten von Brotscheiben steht.
Tatsächlich benennt das Wort bei Winzerprodukten einen ganz ähnlichen Vorgang. Allerdings bezieht er sich nicht auf den Wein selbst - sondern auf die Fässer, in denen er gelagert wird bzw. gelagert werden soll. Sie durchlaufen während des Baus einen Arbeitsschritt, nach dem sie als „getoastet“ gelten: Die innenliegende Seite der Dauben wird über unterschiedlich lange Zeiträume offenem Feuer ausgesetzt. Durch die Hitzeeinwirkung verändern sich die chemische und die physikalische Struktur des Holzes. Seine Oberfläche vergrößert sich und der in den Zellen befindliche Zucker karamellisiert. Dies verleiht dem Fass ein eigenes Aroma - welches es später an den darin befindlichen Wein abgibt.
Je nachdem, wie lange bzw. wie intensiv der Innenraum des Fasses „befeuert“ wird, ist das Holz anschließend mehr oder weniger stark getoastet und setzt verschiedene Geschmacksstoffe frei. Die Bandbreite reicht von Kokos und Kakao bis zu deutlich wahrnehmbaren Harz- oder Nussaromen. Der vielfach anzutreffende Vanille-Ton entsteht hingegen durch Oxidation; er ist kein Toasting-Ergebnis.
Des Weiteren entscheidet selbstverständlich auch die Holzart darüber, welche Aromen der Wein annimmt. Das ABC der für Fässer verwendeten Bäume reicht von Akazie bis Zeder; beschränkt sich jedoch vornehmlich auf Eichen. Am häufigsten wird beim Fassbau Nordamerikanische Weißeiche oder französische Limousineiche verwendet und getoastet.
Tokajer
Aus dem äußersten Nordosten Ungarns - aus Tokaj - stammen weltbekannte Süßweine. Nur Weine, die aus dieser Region stammen, dürfen den Namen Tokajer tragen. Für die Herstellung werden ausschließlich weiße Rebsorten verwendet: die traditionelle Sorte Furmint, Lindenblättriger, Gelber Muskateller sowie die Neuzüchtung Zéta. Für den charakteristischen Geschmack sind neben den Trauben auch das besondere Klima an den Berghängen Tokajs sowie die vulkanischen Böden verantwortlich. Die hochreifen Trauben werden erst im November in Handarbeit geerntet und edelfaule Trauben von nicht edelfaulen getrennt. Die Lagerung und Reife erfolgt in Tuffstein-Kellern, in denen ein Pilz für ein ganz besonderes Mikroklima sorgt.
Es gibt fünf verschiedene Tokajer-Arten, die sich durch Ihre Herstellungsart voneinander unterscheiden. Der Szamorodni ist die einfachste Variante des ungarischen Weins. Er wird entweder süß oder trocken ausgebaut. Bei seiner Herstellung werden auch Trauben verwendet, die sich nicht für die hochwertigen Weine eignen. Der Forditás ist ein vergleichsweise leichter Weißwein mit einer Lagerzeit von etwa drei Jahren. Bei der Produktion des Máslás erfolgt eine Vergärung des Hefetrubs von traditionellen Tokajerweinen zusammen mit Most. Der leichte, trockene Weißwein wird meist jung getrunken.
Die hochwertigsten und bekanntesten Tokajer-Weine sind der Tokaji Aszú und der Esszencia. Für den Tokajer Aszú werden die edelfaulen Aszú-Weinbeeren in Bütten von 25 kg Fassungsvermögen gesammelt und gemahlen. Dann folgt die Vergärung mit Most, Jungwein oder Wein in 136-Liter-Eichenfässern. Beim Aszú lässt sich der Süßegrad am Etikett ablesen. Dort ist angegeben, wie viele Bütten bei der Herstellung verwendet wurden. Je höher die Anzahl, desto süßer ist der Wein. Der Esszencia ist eine besondere Weinspezialität mit einem ungewöhnlichen Aroma. Sie besteht aus besonders guten Jahrgängen. Zum Keltern sind ausschließlich handverlesene Aszú-Beeren und eine spezielle Weinhefeart zugelassen. Der hoch konzentrierte Saft wird in speziellen Gefäßen durch das Eigengewicht der Trauben ausgepresst. Durch den hohen Zuckergehalt ist eine Mindestreifezeit von zehn Jahren nötig.
Torrontes
Torrontes - ein Aushängeschild argentinischen Weinbaus
Die weiße Rebsorte Torrontes ist eines der Aushängeschilder argentinischen Weinbaus. International wird die Rebsorte für ihren unverwechselbaren Charakter geliebt – allerdings ist es gar nicht so leicht, trotz ihrer vermeintlichen Unverwechselbarkeit auf ihre genaue Herkunft zu schließen. Bei der Torrontes, handelt es sich um eine autochthone weiße Rebsorte aus dem spanischen Galicien, die bereits im 19. Jahrhundert nach Argentinien exportiert wurde, speziell in die Provinzen Salta und La Rioja. Allerdings hat sich die Torrontes mittlerweile so weit von ihrem Ursprung entfernt, dass sich die Weine kaum noch ähneln.
Die argentinischen Winzer verweisen somit mit Fug und Recht auf ihre einzigartigen Weißweine. Vor allen Dingen die am weitesten verbreitete Spielart Torrontes Riojano gilt als Garant für hochwertige Weißweine. Auf mehr als 8000 Hektar wird sie in Argentinien angebaut. Die Sorte verlangt ein kühles Klima und ist deshalb in besonders hoch gelegenen Weinbergslagen zu finden. Das argentinische Spitzenweingut Alta Vista etwa baut Torrontes in der nördlichen Provinz Salta in einer Höhe von mehr als 2000 Metern über dem Meeresspiegel an.
Und was erwartet nun den Genießer? Säurebetonte, trockene Weißweine mit einem intensiven Muskat-Bukett. Die Aromen erinnern an Rosen, Grapefruit und Birnen. Der Torrontes von Alta Vista ist da ein wunderbares Beispiel. Am Gaumen vereinnahmen diese Weine durch ihre Lebendigkeit und Frische.
Toskana
Die Weinregion Toskana – die Heimat von Chianti und Brunello di Montalcino
Die Toskana ist das wohl berühmteste Weinbaugebiet Italiens, das im Norden an die Emilia Romagna und an Ligurien, im Osten an Umbrien und die Marken und südlich an Latium grenzt. Die toskanischen Rebflächen von 64.000 Hektar befinden sich zwischen der Mittelmeer-Küste und den Ausläufern des Apennin-Gebirges im nördlichen und östlichen Hinterland und reichen bis zum Anbaugebiet Maremma im Süden der Toskana. Zwei Drittel der Weinberge wurden in Hanglagen von 100 bis 500 Höhenmetern angelegt. Im toskanischen Weinbau dominieren die Rotweine. Haupt-Rebsorte ist Sangiovese, doch werden an der toskanischen Mittelmeer-Küste seit ungefähr 1970 auch die roten Reben Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon angebaut. Zu den in der Toskana kultivierten weißen Reben zählen Trebbiano, Malvasia und Chardonnay.
Die Weine der Toskana
Der Rotwein Chianti, der bekannteste Rebensaft der Toskana, besteht zu mindestens 75 Prozent aus dem Traubensaft der Sangiovese-Beeren. Chianti-Weinen dürfen bis zu zehn Prozent Cabernet Sauvignon, Merlot oder eine andere rote Weinsorte und auch kleinere Anteile der weißen Sorten Trebbiano oder Malvasia beigemischt werden. Sangiovese-Trauben reifen langsam, so dass sie ausgiebig von der warmen Herbst-Sonne profitieren. Die dunkelroten, körperreichen Sangiovese-Weine verfügen über einen hohen Tannin-, Säure- und Alkohol-Gehalt und weisen eine lange Lagerfähigkeit auf. Die Bezeichnung Sangiovese hat sich aus der lateinischen Bezeichnung „Sangius Jovis“ („Blut der Jupiters“) entwickelt, woraus geschlossen wird, dass Sangiovese-Reben bereits in etruskischer Zeit angebaut wurden. Das Weingebiet Chianti untergliedert sich in acht Teilregionen. Die Rotweine Brunello di Montalcino und Rosso di Montalcino werden reinsortig aus der Brunello-Traube (auch „Sangiovese Grosso“), einer genetisch leicht veränderten Sangiovese-Beere hergestellt. Das bedeutendste Anbaugebiet im Chianti ist das Chianti Classico, das zwischen der Regions-Hauptstadt Florenz im Norden und der 50 Kilometer weiter südlich befindlichen Stadt Siena liegt. Im Süden der Toskana verläuft der Küstenstreifen des Weingebiets Maremma, das sich bis in den Norden der angrenzenden Weinregion Latium erstreckt. Die Maremma ist seit dem Herbst 2011 ein DOC-Gebiet, dass für hochwertige reinsortige Weißweine und Rotweine sowie für Cuvées bekannt ist. Sortenreine Weine aus der Maremma dürfen bis zu 15 Prozent einer anderen Rebsorte derselben Farbe enthalten. In dem im toskanischen Südosten gelegenen Anbaugebiet Monferrato werden fruchtige, körperreiche und frische Rotweine hergestellt.
Trebbiano
Trebbiano – spritzige Sommerweine aus Italien
Bei der Trebbiano handelt es sich um eine weiße Rebsorte, die hauptsächlich in Italien und Frankreich angebaut wird. Sie gilt als eine der ältesten kultivierten Rebsorten in Italien und steht für fruchtige, leicht zugängliche Weine, die durch Ihre Ausgewogenheit, den saftigen und vollen Körper und eine gute Struktur überzeugen.
Ihre Beliebtheit bei den Winzern verdankt die Traube auch der Tatsache, dass sie ausgesprochen ergiebig ist, also große Erträge liefert. Dabei überzeugt sie durch Ihre Vielseitigkeit. So wird sie beispielsweise im norditalienischen Modena für die Herstellung des Aceto balsamico verwendet oder dient in Frankreich, wo sie Ugni Blanco genannt wird, zur Gewinnung von Cognac oder Armagnac.
Wenn man ihr eine Ertragsreduzierung durch Rebschnitt im Weinberg und intensive Selektion bei der Lese angedeihen lässt, können sich mit ihr, unterstützt durch Ausbau im Holzfass, charakterstarke Weine erzielen lassen, die eine Lagerfähigkeit von mehreren Jahren aufweisen. Ein klassischer Trebbiano sollte hingegen eher jung getrunken werden und überzeugt dann durch seine herrliche Frucht.
Der spritzige Trebbiano weist häufig eine strohgelbe bis goldgelbe Farbe auf und begeistert durch Aromen von Melone, Ananas, Feigen, Mango, Litschi oder Pfirsich. Die traditionellen Sommerweine sind ideal im Duett mit Meeresfrüchten, Fischgerichten oder Sushi. Aber auch gegrillter Fisch, Pasta oder helles Fleisch harmonieren perfekt mit diesen Vertretern italienischer Lebensart.
Trentino und Südtirol
Die Regionen Trentino und Südtirol, im Norden Italiens gelegen und umgeben von den beeindruckenden Dolomiten, sind nicht nur für ihre atemberaubende Natur und charmanten Städte bekannt, sondern auch für ihre vielfältigen und qualitativ hochwertigen Weine.
Die Weinproduktion in den Regionen Trentino und Südtirol blickt auf eine lange und reiche Geschichte zurück. Bereits in der Antike wurde hier Wein angebaut, und die Tradition setzte sich im Laufe der Jahrhunderte fort. Während der römischen Herrschaft wurde der Weinbau intensiviert und professioneller betrieben. Klöster spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Entwicklung und Verbreitung von Weinbaukenntnissen.
Heute sind Trentino und Südtirol für ihre hoch geschätzten Weine auf nationaler und internationaler Ebene bekannt.
Die Weinregionen Trentino und Südtirol zeichnen sich durch eine Vielzahl von Rebsorten aus, die aufgrund des alpinen Klimas und der unterschiedlichen Höhenlagen optimal gedeihen. Eine der bekanntesten Rebsorten ist der Lagrein, ein Rotwein, der hauptsächlich in Südtirol angebaut wird. Der Lagrein besticht durch seinen vollen Körper und seine samtigen Tannine.
Eine weitere wichtige Rotweinsorte ist der Teroldego, der vor allem in Trentino angebaut wird. Dieser Wein besticht durch seinen kräftigen Charakter, seine fruchtigen Aromen und seinen ausgeprägten Geschmack.
Im Bereich der Weißweine ist der Pinot Grigio herausragend. Er wird in beiden Regionen angebaut und zeichnet sich durch seinen frischen, fruchtigen Geschmack und seine angenehme Säure aus.
Die Qualität der Weine aus Trentino und Südtirol ist international anerkannt und wird durch das einzigartige Terroir, das alpine Klima, die sorgfältige Weinherstellung und die Passion der Winzer beeinflusst. Die Höhenlagen und die kühlen Nächte in den Weinbergen tragen zur langsamen Reifung der Trauben bei, was zu komplexen und aromatischen Weinen führt.
Die Winzer in Trentino und Südtirol legen großen Wert auf nachhaltige Weinproduktion, um die natürlichen Ressourcen zu schützen und die einzigartigen Eigenschaften ihrer Weinberge zu bewahren. Sorgfältige Handarbeit und die Verwendung modernster Techniken tragen zur Herstellung von Weinen höchster Qualität bei, die sowohl national als auch international gefragt sind.
Zusammenfassend sind Trentino und Südtirol Weinregionen von außergewöhnlicher Schönheit und beeindruckender Weinqualität. Mit ihrer reichen Geschichte, den vielfältigen Rebsorten und dem faszinierenden Terroir sind sie zweifellos wahre Schätze für Weinliebhaber und Genießer auf der Suche nach unvergesslichen Weinerlebnissen.
Trester
Mit Trester bezeichnet man die breiförmige Masse, die bei der Weinherstellung als Rückstand nach dem Pressen übrig bleibt und vorwiegend aus den Schalen der Trauben, den Kernen, dem Fruchtfleisch und zum Teil den Stielen besteht. Dieser Trester schwimmt als sogenannter Tresterhut auf dem Most des Rotweins auf und wird maschinell oder mit der Hand bei der Maischegärung immer wieder untergetaucht oder mit dem Wein übergossen (hier gibt es verschiedene Verfahren), damit sich Farbstoffe, Tannine und weitere relevante Bestandteile in den Most lösen können.
Der Trester selbst wird nach der Weinherstellung oft als Biodünger im Weinberg benutzt oder kann zum Brennen verwendet werden. In Italien wird der Grappa auf diese Weise aus dem Trester gebrannt, in Frankreich der Marc.
Trinkreife
Die Trinkreife beschreibt das Zeitfenster, in dem ein Wein seinen optimalen Geschmack entwickelt und höchsten Trinkgenuss verspricht. Nicht jeder Wein ist unmittelbar nach der Abfüllung ausreichend gereift. Große Weinkreationen brauchen sogar Jahre oder Jahrzehnte, um ihre geschmackliche Perfektion zu entfalten. Die Bestimmung der Trinkreife ist Aufgabe des Winzers und erfordert weitreichende Fachkenntnisse. Ermittelt wird sie anhand von gesammelten Erfahrungswerten und regelmäßigen Verkostungen. Auch die eingesetzten Rebsorten sowie die geografischen Besonderheiten des Anbaugebietes beeinflussen den Zeitpunkt der Trinkreife. Die ideale Lagerdauer von Wein ist zudem eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manche Weinliebhaber schätzen junge und fruchtige Weine, andere bevorzugen reife und ausdrucksstarke Weinkompositionen, die ein komplexes Aromenspiel aufweisen. Spitzenweine aus Toplagen offenbaren ihren vollmundigen Charakter erst im fortgeschrittenen Alter. Aus diesem Grund werden sie länger gelagert als Rot- oder Weißweine aus klassischen Gutslagen. Trinkreife-Tabellen, die von renommierten Weinkritikern veröffentlicht werden, vermitteln einen detaillierten Überblick über die empfohlenen Trinkfenster der unterschiedlichen Weinsorten und Weinjahrgänge.
trocken
Wenn von Wein die Rede ist, wird als Geschmacksangabe häufig der Begriff „trockener Wein“ verwendet. Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Wein als trocken gilt? Es gibt sehr viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen bei Weinen. Eines haben sie aber dennoch gemeinsam: Sie besitzen einen nur sehr geringen Zuckergehalt, da bei der alkoholischen Gärung der Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Beim Most, dem unvergorenen Saft aus Trauben, wird fast der gesamte enthaltene Zucker durch Hefen zu Alkohol vergoren. Als Ergebnis entsteht ein trockener Wein.
Wenn es nach dem Gesetz geht, weist ein trockener Wein einen Gehalt an Zucker von bis zu 9 g/l (Gramm pro Liter) auf. In der Regel ist der Zuckergehalt allerdings wesentlich geringer. Häufig besitzen trockene Weine einen Zuckergehalt zwischen 2 und 4 g/l. Daneben gibt es noch die anderen Weine, zum Beispiel die mit einem Zuckergehalt zwischen 10 und 18 g/l („halbtrocken“) und die sogenannten lieblichen Weine mit einem Zuckergehalt, der zwischen 19 und 45 g/l liegt. Weine mit einem noch höheren Zuckergehalt gelten als süß. Handelt es sich um sehr süße Weine, kann der Zuckeranteil sogar bis zu mehr als 200 g/l betragen.
Doch zurück zu den trockenen Weinen. Der Geschmack eines Weines ist von vielen Faktoren abhängig. Ob er nun als trockener oder süßlicher Wein gilt, hängt nicht nur von der Restsüße bzw. dem Zuckergehalt ab. Hier spielen noch viele weitere Inhaltsstoffe eine wesentliche Rolle, sowie deren Zusammenspiel. Besitzt ein Wein beispielsweise hohe Säurewerte, kann die Säure eine noch vorhandene Süße neutralisieren, eine hohe Fruchtintensität hingegen kann ihn süßer wirken lassen. Ein trockener Weißwein mit geringem Säureanteil und hohem Alkoholgehalt kann somit süßlich schmecken, obwohl er nach dem Gesetz als trockener Wein gilt.
Trockenbeerenauslese
Die Trockenbeerenauslese, oder kurz TBA, ist die höchste Qualitätsstufe der Prädikatsweine. TBAs werden aus edelfaulen Trauben gekeltert, die von der Botrytis cinerea befallen sind. Durch diesen Pilzbefall verlieren die Beeren große Mengen der Flüssigkeit, so dass eine starke Zuckerkonzentration verbleibt. Das Mostgewicht einer Trockenbeerenauslese muss in Deutschland mindestens 150 Grad Oechsle betragen.
Aufgrund des hohen Zuckergehaltes sind diese Süßweine extrem lange lagerfähig, obschon sie häufig nur einen niedrigen Alkoholgehalt von unter 10% aufweisen.
Trub
Als „Trub“ oder auch „Trubstoffe“ bezeichnet man in Getränken, die auf natürlicher Basis hergestellt werden, kleinere Partikel oder Schwebestoffe. Diese sind mehr oder weniger in Bier oder im Wein vorhanden und stellen keinen (Wein-) Fehler dar. Beim Wein sind es meist Rückstände der Schale oder des Fruchtfleisches, die beim Pressen oder Pumpen des Weines in diesen gelangen. Ebenso können Hefereste nach der Gärung im Rebsaft verbleiben, wobei in diesem Zusammenhang aber die Bezeichnung „Geläger“ der passendere Ausdruck wäre.Trubstoffe werden häufig durch Filtration aus dem Wein entfernt oder es wird möglichst vermieden, den Wein zu pumpen und stattdessen mit natürlicher Gravitation bei der Vinifikation gearbeitet. Zu unterscheiden vom Trub ist eine Trübung des Weines durch Weinfehler. Dies kann durch chemische Stoffe hervorgerufen worden sein (z.B. Calciumpectat-Trübung oder Kupfertrübung) oder durch Mikroorganismen wie Bakterien.
Tukulu
Tukulu ist eine Bodenart, die eng verwandt ist mit der Bodenart Oakleaf. Beide finden sich vornehmlich in Südafrika. Tukulu stammt aus altem Granit, der sich zersetzt hat. Für diese Bodenart charakteristisch ist die gute Drainage-Eigenschaft und Wasserspeicherfähigkeit. Der Boden ist fruchtbar mit hohem Tongehalt. Die Reben auf diesen Böden zeigen im Laufe der Jahreszeiten eine konstante Leistung und bilden eine solide Grundlage für die Erzeugung hochwertiger Trauben.