UTA
Mit UTA wird die Bezeichnung „untypische Alterungsnote“ abgekürzt. Dabei handelt es sich um einen Weinfehler in Bezug auf Geschmack und Aroma, der vor allem junge Weißweine betrifft. Weine mit UTA weisen eine weinfremde, unsaubere Geschmacksnote auf. Sie werden als stumpf und ausdruckslos beschrieben. Der unangenehme Geschmackseindruck wird auch mit Mottenkugeln oder Waschmittel verglichen. Andere Umschreibungen sind Seifenton, Bohnerwachs, Pappkarton oder Stickstoffböchser.
Der typische Charakter bestimmter Buketts kann dadurch völlig verloren gehen. Als ausgesprochen anfällig für den Verlust ihrer sogenannten Sortentypizität gelten vor allem aromareiche Buketts, wie etwa Riesling. Ein derart negativ verändertes Weinbukett gibt selbstverständlich Anlass zu Beanstandungen. UTA-Weine müssen bei einer Qualitätsweinprüfung abgelehnt werden. Sie erfüllen nicht das Kriterium eines mangel- und fehlerfreien Weines.
Obwohl es sich um einen Weinfehler handelt, der erst seit wenigen Jahrzehnten beschrieben wird, ist die UTA kein Problem, das auf eine einzelne Weinbauregion beschränkt ist. Deutschland und Österreich sind gleichermaßen betroffen, auch die USA kämpfen damit. Man geht davon aus, dass Trockenheit und Wassermangel besonders auf sandigen Böden diesen Weinfehler begünstigen. Betroffene Winzer führen das Problem auch auf den globalen Klimawandel zurück. Für den Weinbau ungünstige Witterungsverhältnisse, die eine optimale Vollreife des Leseguts erschweren, scheinen in den vergangenen Jahren zugenommen zu haben. So kommt es vermehrt zu unreifem Lesegut und zu untypischen Alterungsnoten bei Jungweinen.
Als Auslöser der Alterungsnote ist bereits zu Beginn der neunziger Jahre eine von Hefen erzeugte Aromakomponente namens 2-Aminoacetophenon (AAP) identifiziert worden. Ihre Entstehung erscheint durch ein Pflanzenhormon bedingt. Die eigentlich natürliche Substanz wird erst ab einer Konzentration von mehr als 0,5 Mikrogramm pro Liter wahrnehmbar. Bei einem Wert von über 1,5 Mikrogramm spricht man von einem erheblichen Weinfehler. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen Stickstoffmangel und Wasserstress besteht, der die Entstehung dieses Weinfehlers begünstigt. Mittlerweile wird versucht durch Zugabe von Vitamin C (Ascorbinsäure), bessere Wasserversorgung, optimierte Stickstoffdüngung und Ertragsbegrenzung die Entstehung einer UTA zu verhindern.