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Der Cabernet Franc stammt mit großer Wahrscheinlichkeit vom Cabernet Sauvignon ab, wobei es sich mutmaßlich um eine Mutation handelt. Hauptanbaugebiet des Cabernet Franc ist Frankreich. Im Friaul (Italien) wird die Traube ebenfalls intensiv angebaut, wobei sie sich so gut wie in allen anderen Ländern auch, wenn auch oft in kleineren Mengen, etabliert hat.

Dieser Traube eilt - zu Unrecht - ein vergleichsweise schlechter Ruf voraus. Woran liegt das?

Mancher assoziiert mit Cabernet Franc harte Tannine, grüne oder grasige Paprikaaromen oder einfach unreife Noten. Dieses spricht dann dafür, dass der Cabernet Franc nicht zum richtigen Zeitpunkt, oft zu früh, gelesen wurde. Die Traube hat nämlich einen gravierenden Nachteil: Der Zeitraum, in welchem sie gelesen werden muss, ist ein sehr enges und begrenztes Intervall. Es ist immer wieder eine Herausforderung für den Winzer, den richtigen Lesezeitpunkt zu bestimmen. Manchmal entscheiden nur wenige Tage über Gedeih und Verderb des Aromas des Cabernet Franc.

Hat der Winzer jedoch ein glückliches Händchen bewiesen, oder besser, aus Erfahrung heraus richtig gehandelt, belohnt dies die Traube. Dann schmeckt sie nach Beeren, roten Früchten, wie Johannisbeere, Himbeere, Erdbeere, Süßholz, Veilchen und Schokolade. Sie ist der richtige Partner für ein klassisches Bordeaux-Cuvée, wo sie häufig mit einem Anteil von um die 5 % eingesetzt wird. Am rechten Ufer Bordeaux kann ihr Anteil jedoch auch höher sein. Dieses kann dann den Unterschied machen und dem Wein den entscheidenden Schliff geben, ganz wie ein gutes Gewürz, was das Gericht verfeinert und auf eine andere Ebene hebt.

Reinsortig gibt es Cabernet Franc vor allem im Loire-Tal, aber auch z.B. in Ungarn. Seine Hauptbestimmung ist allerdings die Verwendung in Cuvées, insbesondere in Bordeaux.