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Wein aus dem Beaujolais
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Die Weinregion Beaujolais – Rotweine aus edlen Gamay-Trauben
Die Weinregion Beaujolais, in der jährlich 1,4 Millionen Hektoliter Wein hergestellt werden, liegt nordwestlich von Lyon. Die etwa 15 Kilometer breite Hügellandschaft des Beaujolais, die sich südlich an das Anbaugebiet Burgund (Bourgogne) anschließt, verläuft 50 Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Zwar gehört das Beaujolais geografisch und historisch zum Burgund, jedoch wird die Region wegen der besonderen Charakteristik der erzeugten Rebensäfte als eigenständige Weinanbauregion geführt.
Gamay – die besondere Rebsorte des Beaujolais
Die Winzer des Beaujolais stellen fast ausschließlich Rotweine her - und zwar ganz überwiegend aus der violett-schwarzen Edeltraube Gamay, die in den nördlichen Anbaugebieten des Beaujolais von kalk- und schieferhaltigen Böden auf Granitbasis profitiert. Die eher blass-gefärbten Gamay-Rotweine zeichnen sich durch ihre besondere Fruchtigkeit aus. 60 Prozent der französischen Gamay-Rebflächen von ungefähr 32.000 Hektar befinden sich im Beaujolais. Die Gamay-Rebe entstand aus einer Kreuzung der autochthonen Burgunder Rebsorte Pinot (Burgunder) und der weißen Edeltraube Gouais Blanc (Heunisch), die vermutlich unter römischer Herrschaft in das Burgund gelangte. Der große Erfolg der natürlichen Kreuzung Gamay beruht wahrscheinlich auf den großen genetischen Unterschieden der beiden Ausgangsreben.
Beaujolais-Reblagen - zwischen Saône und Zentralmassiv
Im Osten reicht die Weinregion Beaujolais bis zur Saône, die westlich der Vogesen entspringt und nach einem ungefähr 470 Kilometer langen, nach Süden bis Südwesten führenden Verlauf in Lyon in die Rhône mündet. An seiner Westgrenze wird das Beaujolais von bis zu 1.000 Meter hohen Ausläufern des Zentralmassivs vor ungünstigen Witterungseinflüssen geschützt. Während die Hügellandschaft im Süden zwischen 350 und 400 Höhenmeter aufweist, erreichen die vor feuchter Luft schützenden Erhebungen im Westen zumeist 650 bis 800 Meter. Die durch Erosion entstandenen, nährstoffarmen und schnell austrocknenden Böden bestehen im Süden des Beaujolais zumeist aus einem Kalk-Lehm-Gemisch. Die auf einer Granitbasis entstandenen Böden im Norden des Beaujolais sind nährstoffreicher als die südlicheren Lagen.
Die Gesamtrebfläche im Beaujolais umfasst 23.000 Hektar. Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) wird als Schutzsiegel für Weine aus einer vornehmlich im Süden und Osten des Beaujolais befindlichen Anbaufläche von 10.500 Hektar verwendet. Die dortigen lehmhaltigen Böden bringen gute Alltags- und Primeurweine hervor. „Beaujolais Primeurs“ sind Weine, die nach einer staatlichen Ausnahmegenehmigung bereits ab dem dritten Donnerstag im November des Jahres ihrer Herstellung vermarktet werden dürfen.
Nördlich dieser Appellation erstreckt sich das AOC Beaujolais-Villages mit einer Rebfläche von 6.250 Hektar, die auf 38 Gemeindegebiete verteilt sind. Grand Crus, die hochwertigsten Weine des Beaujolais, werden auf 6.600 Hektar nördlich des AOC Beaujolais-Villages angebaut. Die Namensgebung der insgesamt zehn Cru-Appellationen orientiert sich überwiegend an den Namen der Kommunen, in denen sich die jeweiligen Weinberge befinden.