Zum Hauptinhalt springen

Die Weinregion Lombardei – weiße und rote Wein-Spezialitäten vom mediterran geprägten Südrand der Alpen

Die norditalienische Weinregion Lombardei erstreckt sich zwischen dem Piemont im Westen, Venetien im Osten und der Schweiz im Norden. Im Süden wird die Lombardei durch die Po-Ebene und die Region Emilia-Romagna begrenzt. Mit ungefähr 27.000 Hektar Rebfläche erzeugen die lombardischen Winzer jährlich 1,6 Millionen Hektoliter Wein. Besonders hohen Standards genügen 27 lombardische Rebensäfte, die mit der geschützten Ursprungsbezeichnung DOP (Denominazione di origine protetta) ausgezeichnet wurden, darunter 22 Weine mit DOC-Kennzeichnung (Denominazione di origine controllata) und 5 Lagen mit DOCG-Siegel (Denominazione di origine controllata e garantita). Das Klima der Lombardei wird von mediterranen und auch von kontinentalen Einflüssen geprägt. Die Alpen schützen gegen allzu starke Wetter-Schwankungen. Heiße Sommer, kalte Winter und niederschlagsreiche Frühlings-Monate tragen zur Entwicklung des vollen Aromas lombardischer Weine bei. Die vorzugsweise nach Süden oder Südosten ausgerichteten Weinberge und eine ausgeprägte Sonneneinstrahlung begünstigen die Reifung der Weintrauben. Die Wein-Anbaugebiete der Lombardei liegen (in größerem Abstand von der industriell geprägten Regions-Hauptstadt Mailand) überwiegend in der Nähe der großen norditalienischen Seen. Die in der Seen-Region nahe der Alpen vorherrschenden speziellen Mikro-Klimata und unterschiedliche Boden-Verhältnisse tragen zur Entwicklung variantenreicher lombardischer Weine bei. In den in einiger Entfernung zu den norditalienischen Seen und in höheren Lagen befindlichen Anbaugebieten, die sich durch gemäßigte Temperatur-Verhältnisse auszeichnen, werden überwiegend französische Rebsorten angebaut.

Die Rebsorten der Lombardei

Zu den in der Lombardei kultivierten roten Rebsorten gehören Sangiovese, Merlot und Barbera. Der hellrote Sangiovese gehört zu den bedeutendsten italienischen Rotweinen. Er macht mit seiner ausgeprägten Struktur und hohen Tannin- und Säuregehalten auf sich aufmerksam. Aus Frankreich stammen die Merlot-Reben, die kühlere Lagen bevorzugen und deren Trauben die Grundlage für samtig-weiche, süße und abgerundete Rotweine bilden. Merlot-Wein enthält das Aroma von schwarzen Kirschen, süßen Früchten und Schokolade. Der kraftvolle dunkelrote Barbera-Wein enthält deutliche Pflaumen-Aromen und weist trotz geringen Tannin-Gehalts eine gut ausgeprägte Struktur auf. Feine, trockene Weißweine entstehen aus den Trauben von Trebbiano, Pinot bianco und Chardonnay. Der Traubensaft der Trebbiano-Beere ist Bestandteil zahlreicher Weißweine. Reinsortiger Trebbiano zeigt eine stroh- bis goldgelbe Färbung und überzeugt als fruchtig-spritziger Weißwein. Die häufig angebaute, sehr ertragreiche weiße Trebbiano-Rebe zählt zu den ältesten Rebsorten Italiens. Die Rebpflanze Pinot bianco (Weißburgunder) entwickelt die hellsten aller Weißwein-Trauben. Pinot bianco wird bei der Herstellung von Cuvées gerne auch mit Chardonnay gemischt, einem der hochwertigsten weißen Rebensäfte. Der etwas „rauchige“ Geschmack des mit den Burgunder-Reben verwandten Chardonnay lässt Walnuss-Aromen erkennen.